Hämorrhoiden

Hämorrhoiden sind ein weit verbreitetes Problem, das oft mit Scham verbunden ist. Was Hämorrhoiden sind und wie sie diagnostiziert und behandelt werden, lesen Sie hier.

Autor

Dr. med. univ. Iris Pleyer

Inhaltsverzeichnis

Was sind Hämorrhoiden?

Hämorrhoiden sind geschwollene Blutgefäße im unteren Rektum oder um den Anus herum.

Zu welchen Komplikationen können Hämorrhoiden führen?

Komplikationen von Hämorrhoiden können Blutungen, Anämie oder eine strangulierte Hämorrhoide umfassen.

Welche Ursachen haben Hämorrhoiden?

Die Ursachen für Hämorrhoiden beinhalten erhöhten Druck im Unterleib, chronische Verstopfung oder Durchfall und Schwangerschaft.

Was sind die Symptome von Hämorrhoiden?

Symptome von Hämorrhoiden umfassen Blutungen nach dem Stuhlgang, Juckreiz, Schmerzen und möglicherweise tastbare Schwellungen am Anus.

Wie werden Hämorrhoiden diagnostiziert?

Hämorrhoiden werden durch eine körperliche Untersuchung und manchmal eine Endoskopie des Anus und des unteren Rektums diagnostiziert.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Hämorrhoiden?

Behandlungsmöglichkeiten für Hämorrhoiden umfassen Lebensstiländerungen, Medikamente, minimal-invasive Prozeduren und in schweren Fällen eine Operation.

Können Salben Hämorrhoiden heilen?

Salben können Symptome lindern, aber sie heilen Hämorrhoiden nicht dauerhaft; eine Behandlung der zugrunde liegenden Ursache ist notwendig.

Was kann ich selbst bei Hämorrhoiden tun?

Eigenmaßnahmen umfassen eine ballaststoffreiche Ernährung, ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, regelmäßige Bewegung und die Vermeidung von langem Sitzen.

Wie sind der Krankheitsverlauf und die Prognose bei Hämorrhoiden?

Der Krankheitsverlauf kann variieren, aber die Prognose ist mit geeigneter Behandlung und Lebensstilanpassungen oft gut.

Welche Risiken gibt es bei der Behandlung von Hämorrhoiden?

Risiken bei der Behandlung können Schmerzen, Blutungen oder Infektionen einschließen, besonders nach operativen Eingriffen.

Mit welchen Kosten ist die Behandlung von Hämorrhoiden verbunden?

Die Kosten variieren je nach Behandlungsmethode und können von geringfügigen Ausgaben für rezeptfreie Medikamente bis zu höheren Kosten für chirurgische Eingriffe reichen.

Übernehmen die Krankenkassen in Österreich die Kosten für die Behandlung von Hämorrhoiden?

In Österreich übernehmen Krankenkassen in der Regel die Kosten für die Behandlung von Hämorrhoiden, vor allem wenn sie medizinisch notwendig ist.

Was sind Hämorrhoiden?

Unter Hämorrhoiden versteht man erweiterte und verdrehte Blutgefäße in der Wand des unteren Mastdarms und des Afters. Sie entstehen durch einen erhöhten Druck, der die Blutgefäße dazu bringt, sich auszudehnen. Diese erweiterten Gefäße können sich entweder innerhalb oder außerhalb des Afters als Klumpen bilden und dabei Schmerzen oder Blutungen verursachen. Die Diagnose von Hämorrhoiden erfolgt in der Regel durch eine Untersuchung des Afters und des Mastdarms, häufig unter Verwendung von Instrumenten wie einem Anoskop, Sigmoidoskop oder Koloskop. Die meisten Symptome von Hämorrhoiden können ohne Behandlung verschwinden. In einigen Fällen kann jedoch eine medizinische Intervention erforderlich sein, wie etwa das Gummibandverfahren, die Injektions-Sklerotherapie oder eine Operation.

Gibt es verschiedene Arten von Hämorrhoiden?

Es gibt verschiedene Arten von Hämorrhoiden, die je nach ihrer Lage und Schweregrad eingeteilt werden können. Innere Hämorrhoiden bilden sich oberhalb der anorektalen Verbindung, während äußere Hämorrhoiden sich unterhalb dieser Verbindung bilden. Beide Arten können entweder im Inneren des Afters verbleiben oder nach außen treten. Je nach Größe und Ausprägung werden Hämorrhoiden in verschiedene Schweregrade eingeteilt, von Grad 1 bis Grad 4. Grad 1 zeigt nur leichte Vergrößerungen, während Grad 4 die schwerste Form ist und einen Analprolaps bezeichnet, bei dem die Hämorrhoiden dauerhaft aus dem After treten.

Sind Hämorrhoiden gefährlich?

Hämorrhoiden sind in der Regel nicht lebensbedrohlich, aber sie können äußerst unangenehme Komplikationen verursachen, insbesondere wenn sie unbehandelt bleiben oder fortgeschritten sind. Zu den möglichen Komplikationen gehören Blutungen, Thrombosen und Analprolaps. Diese Komplikationen können zu erheblichen Schmerzen und Beschwerden führen. Es ist daher wichtig, vergrößerte Hämorrhoiden rechtzeitig zu behandeln und somit schwerwiegende Probleme zu vermeiden.

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Zu welchen Komplikationen können Hämorrhoiden führen?

Bei fortgeschrittenen Hämorrhoiden steigt die Möglichkeit der Komplikationen. Folgende Komplikationen sind bei Hämorrhoidalleiden möglich:

Analekzeme

Hierbei bilden sich nässende Hautveränderungen und Geschwüre.

Analfissur

Eine Analfissur bzw. ein Afterriss entsteht meist, wenn die Hämorrhoiden durch die Verwendung von Toilettenpapier wund werden. Daraufhin entstehen Risse in der Afterschleimhaut, was ebenfalls sehr schmerzhaft ist.

Analabszesse

Zudem können sich die Wunden mit Bakterien aus dem Stuhl infizieren, was eiternde Abszesse zur Folge haben kann.

Analfisteln

Analfisteln können aus einer Analfissur entstehen. Fisteln sind unnatürliche Verbindungen, die sich vom Darm zur Oberfläche der Haut ziehen und dort nicht hingehören.

Analvenenthrombose

Werden die Schwellkörper werden eingeklemmt können Blutgerinnsel entstehen. Dies erscheint als blauschwarzer und praller Knoten neben dem After. Ein solches Blutgerinnsel heisst auch Analthrombose oder Perianalthrombose. Viele bezeichnen sie auch als äußere Hämorrhoiden, was nicht ganz richtig ist. Eine Thrombose an dieser empfindlichen Stelle verursacht erhebliche Schmerzen, was oft das Sitzen unmöglich macht. Die Analvenenthrombose heilt in der Regel wieder von selbst ab, in der Frühphase kann ein Ausschneiden in Lokalanästhesie prompt helfen und die Heilung beschleunigen Die Schmerzen können Sie mit Sitzbädern oder Schmerzmitteln lindern.

Blutarmut

(Anämie), wenn die Hämorrhoiden ständig und heftig bluten.

Wie beeinflussen Hämorrhoiden die Lebensqualität?

Hämorrhoiden können sich auf die Lebensqualität der Betroffenen auswirken. Die damit verbundenen Beschwerden wie Juckreiz, Schmerzen, Blutungen und Unwohlsein können den Alltag stark belasten und zu Einschränkungen führen. Menschen mit Hämorrhoiden können sich unwohl fühlen und haben möglicherweise Angst vor peinlichen Situationen, insbesondere wenn Blutungen auftreten. Die Beschwerden können auch das Selbstbewusstsein beeinträchtigen und zu sozialer Isolation führen, da Betroffene möglicherweise Aktivitäten vermeiden, die ihre Symptome verschlimmern könnten. Darüber hinaus können Hämorrhoiden zu Schlafstörungen führen, da die Beschwerden insbesondere nachts stärker werden können.

Welche Ursachen haben Hämorrhoiden?

Hämorrhoiden können durch verschiedene Faktoren begünstigt werden, wie etwa unausgewogene Ernährung, Bewegungsmangel, Schwangerschaft und angeborene Bindegewebsschwäche.

Hämmorhoiden behandeln

Wer ist besonders gefährdet Hämorrhoiden zu bekommen?

Bestimmte Personen haben ein höheres Risiko, Hämorrhoiden zu entwickeln. Dazu gehören etwa:

  • ältere Menschen
  • Schwangere
  • übergewichtige Personen
sowie Menschen…
  • mit Störungen der rektalen Funktionen
  • mit Bindegewebsschwäche
  • die übermäßig viel sitzen
  • die schwere körperliche Arbeit ausüben
  • die zu scharf oder ballaststoffarm essen
  • mit übermäßigem Alkoholkonsum

 

Wie häufig sind Hämorrhoiden?

Hämorrhoiden sind eine der häufigsten Erkrankungen in den Industrieländern. Es wird geschätzt, dass mehr als die Hälfte aller Erwachsenen über 30 Jahre im Laufe ihres Lebens Probleme mit Hämorrhoiden haben. Die Erkrankung tritt am häufigsten zwischen dem 45. und 65. Lebensjahr auf, wobei Männer und Frauen gleichermaßen betroffen sein können.

Was lässt sich zu Hämorrhoiden in der Schwangerschaft sagen?

Etwa die Hälfte aller Frauen hat während oder direkt nach der Schwangerschaft Beschwerden im Analbereich aufgrund der Veränderungen im Körper, die Hämorrhoiden begünstigen. Schwangerschaftshormone machen das Bindegewebe weicher und weiter, während das wachsende Kind und die Gebärmutter auf die Blutgefäße im Analbereich drücken. Die Presswehen während der Geburt stellen eine weitere Belastung dar.

Was haben Hämorrhoiden mit Sexualität zu tun?

Bei Personen mit Hämorrhoiden kann Geschlechtsverkehr zu Schmerzen oder Beschwerden führen, vor allem wenn die Hämorrhoiden gereizt sind. Es kann helfen, ausreichend Gleitmittel zu verwenden und Positionen zu vermeiden, die die Hämorrhoiden belasten könnten. Zusätzlich sollten bestimmte Sexualpraktiken wie anale Stimulation mit Vorsicht durchgeführt werden, da es zu Schmerzen, Reizungen und Blutungen kommen kann.

Inwiefern trägt die Ernährung zu Hämorrhoiden bei?

Eine ungesunde Ernährung, bei der zu scharfes Essen und wenig Ballaststoffe gegessen wird, kann das Risiko für Hämorrhoiden erhöhen. Ballaststoffe sind wichtig für die Darmgesundheit und die Vorbeugung von Verstopfung, was wiederum das Risiko für Hämorrhoiden verringern kann.

Können bestimmte Sportarten das Risiko für Hämorrhoiden erhöhen?

Bestimmte Übungen und Sportarten, die den Beckenboden stark belasten und Druck auf die Blutgefäße der Hämorrhoiden ausüben, können das Risiko für Hämorrhoiden erhöhen. Sportarten wie Tennis, Squash, Volleyball, Fußball oder intensives Krafttraining sollten vermieden werden, um das Risiko für Hämorrhoiden zu verringern.

Was sind die Symptome von Hämorrhoiden?

Hämorrhoiden können anfangs kaum oder keine Beschwerden verursachen. Mögliche Symptome von Hämorrhoiden sind:

  • Hellrotes Blut auf dem Stuhl oder Toilettenpapier, insbesondere bei Grad 1 Hämorrhoiden, die beim Stuhlgang bluten können. Bei Grad 2 Hämorrhoiden können sich die Blutungen verstärken.
  • Juckreiz, Brennen und Nässen am After.
  • Gefühl eines Fremdkörpers oder Druckgefühls in der Analgegend, das das Sitzen unangenehm machen kann.
  • Gefühl, dass der Darm trotz Stuhlgang nicht vollständig entleert ist.
  • Abgang von Schleim oder Stuhl bei Blähungen.
  • Starke Schmerzen bei fortgeschrittenem Hämorrhoidalleiden.

 

Beim Fortschreiten Hämorrhoidalleidens können sich die Symptome verschlimmern. Es ist wichtig, dass Hämorrhoiden nicht mit Marisken verwechselt werden. Marisken sind nämlich harmlose Hautfalten am After.

Wie erkenne ich Hämorrhoiden?

Hämorrhoiden können zunächst mit Juckreiz und Nässen am After beginnen, da Sekrete aus dem Darm austreten und die Haut reizen. Dies kann zu einem unangenehmen Gefühl führen und Juckreiz sowie manchmal Brennen verursachen. Bei starkem Pressen und hartem Stuhlgang können die geschwollenen Hämorrhoiden weiter anschwellen und verletzt werden, was zu Blutungen führen kann. Wenn das Bindegewebe um die Hämorrhoiden erschlafft, können sie aus dem After herausragen.

Wie fühlen sich Hämorrhoiden an?

Zusätzlich zu den typischen Symptomen können Hämorrhoiden ein Druckgefühl im After verursachen, begleitet von der Sorge, dass sich ein Fremdkörper im Anus befindet. Betroffene berichten auch häufig über das Gefühl, dass der Darm nicht vollständig entleert wurde. Im Verlauf der Erkrankung können die Hämorrhoiden aus dem After hervortreten und sich möglicherweise nicht mehr manuell zurückdrücken lassen.

Können Hämorrhoiden auch ohne sichtbare Symptome vorhanden sein?

Es ist möglich, dass vergrößerte Hämorrhoiden keine sichtbaren Symptome verursachen. Oft treten jedoch Probleme wie Juckreiz, Blutungen, Nässen oder Druckgefühl am After auf. In diesen Fällen handelt es sich um ein Hämorrhoidalleiden. Jedoch können auch andere Erkrankungen am After ähnliche Beschwerden verursachen.

Wie werden Hämorrhoiden diagnostiziert?

Die Diagnose von Hämorrhoiden beginnt oft beim Hausarzt, der dann gegebenenfalls an einen Spezialisten wie einen Proktologen überweisen kann. Der Arzt bespricht die Beschwerden des Patienten, seine Krankengeschichte und Lebensgewohnheiten. Er kann eine Tastuntersuchung der Analregion durchführen, um Veränderungen festzustellen. Stark ausgeprägte Hämorrhoiden können möglicherweise sichtbar sein, aber leicht vergrößerte Hämorrhoiden sind oft nicht sichtbar oder tastbar. Zur genaueren Beurteilung des Analkanals und des Enddarms können Proktoskopie (Untersuchung des Analkanals) und Rektoskopie (Untersuchung des Enddarms) durchgeführt werden. Diese Untersuchungen sind in der Regel nicht schmerzhaft und können ambulant in der Praxis durchgeführt werden. Eine spezielle Vorbereitung des Enddarms ist normalerweise nicht erforderlich. Bei Blutungen aus dem Darm, die nicht durch die Untersuchung des Enddarms erklärt werden können, kann eine Darmspiegelung (Koloskopie) empfohlen werden, damit ernsthafte Ursachen wie Darmkrebs ausgeschlossen werden können.

Zu welchem Arzt sollte man bei Hämorrhoiden gehen?

Als erster Ansprechpartner sollte der Hausarzt konsultiert werden, der bei Bedarf an einen Spezialisten wie einen Proktologen überweisen kann. Ein kompetenter Mediziner kann Hämorrhoiden erkennen und entscheiden, ob eine weitere Untersuchung oder Behandlung erforderlich ist.

Wann sollte ich zum Arzt gehen bei Hämorrhoiden?

Es wird empfohlen, einen Arzt aufzusuchen, wenn wiederholt Schmerzen, Blutungen, Feuchtigkeit oder Juckreiz im Analbereich auftreten. Auch bei einmaligen Blutungen aus dem Anus sollte ein Arzt konsultiert werden.

Gibt es neue Technologien in der Diagnostik von Hämorrhoiden?

Neue Technologien in der Diagnostik von Hämorrhoiden umfassen beispielsweise die transanale Endoskopie, die eine detaillierte Visualisierung des Analkanals und des unteren Rektums ermöglicht. Eine hochauflösende Anoskopie bietet eine verbesserte Darstellung des Analkanals und der Hämorrhoiden im Vergleich zur herkömmlichen Anoskopie. Der Endoanalultraschall (EAUS) nutzt Schallwellen, um genaue Bilder der Anorektalregion zu erzeugen, was bei der Beurteilung von Hämorrhoiden und möglichen Komplikationen hilfreich ist. Darüber hinaus werden zunehmend laserbasierte Bildgebungstechniken eingesetzt, um präzise Diagnosen zu ermöglichen und detaillierte Bilder der betroffenen Region zu erhalten.

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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Hämorrhoiden?

Bei Hämorrhoiden stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Zu den konservativen Maßnahmen gehören die Optimierung der Ernährungsgewohnheiten, die Regulation des Stuhlgangs und die sorgfältige Analhygiene. Dazu gehören etwa ausreichende Flüssigkeitszufuhr, das Vermeiden von starkem Pressen beim Stuhlgang und längeren Sitzungen sowie die Anwendung von Salben und Cremes zur Linderung der Beschwerden. Medikamentöse Therapien können lokal angewendete Salben, Zäpfchen oder Cremes umfassen, die Schmerzen, Juckreiz und Entzündungen reduzieren sollen. Bei unzureichendem Erfolg konservativer und medikamentöser Therapien sowie bei schweren Hämorrhoidenleiden können verschiedene operative Verfahren wie die Longo-Methode, die Hämorrhoiden-Arterien-Ligatur (HAL) oder die Rekto-Anale-Pexie (RAR) in Betracht gezogen werden.

Was ist die Basistherapie bei Hämorrhoiden?

Die Basistherapie umfasst vor allem Maßnahmen zur Stuhlregulierung, Ernährungsoptimierung und sorgfältigen Analhygiene. Dazu gehören eine ballaststoffreiche Ernährung sowie Änderungen der Stuhlgewohnheiten (Vermeidung von starkem Pressen). Liegte eine chronische Verstopfung vor, sollte diese behandelt werden. Darüber hinaus gibt der Arzt Tipps zur richtigen Analhygiene. Bei unzureichendem Erfolg können medikamentöse Therapien und nicht-operative Verfahren wie Sklerosierung und Gummibandligatur zum Einsatz kommen.

Einsatz von Salben bei Hämorrhoiden?

Salben gegen Hämorrhoiden können je nach Schwere der Symptome variieren. Bei milden Beschwerden können Salben mit Hamamelis oder Zink helfen, während bei starken Beschwerden Salben mit lokal betäubendem Wirkstoff wie Lidocain verschrieben werden können. Salben mit Kortison sind rezeptpflichtig und werden auf ärztliche Anordnung verwendet, da sie nur für einen bestimmten Zeitraum angewendet werden dürfen, um die Schleimhaut in der Analregion nicht zu schädigen.

Welche Medikamente zur Behandlung von Hämorrhoiden?

Bei der Behandlung von Hämorrhoiden kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz, die je nach Schweregrad der Symptome und individuellen Bedürfnissen des Patienten angewendet werden können. Lokale Präparate werden äußerlich angewendet und dienen der Linderung geringfügiger bis mäßiger Beschwerden (Grad I-II). Sie sind in Form von Salben, Cremes, Zäpfchen oder Analtampons erhältlich und enthalten Wirkstoffe wie Lokalanästhetika zur Schmerzlinderung, Adstringentien zur Zusammenziehung von Gewebe sowie Entzündungshemmer. Diese Präparate können helfen, Symptome wie Juckreiz, Brennen und Schmerzen im Analbereich zu reduzieren und den Heilungsprozess zu unterstützen.

Flavonoide werden in Form von Tabletten zur systemischen Therapie eingesetzt. Diese Substanzgruppe, zu der unter anderem Citrusbioflavonoide, Hesperidin, Diosmin, Rutin und Hydroxymethylrutinoside gehören, wird sowohl zur Behandlung der Hämorrhoiden selbst als auch zur Optimierung des Krankheitsverlaufs nach einer Operation verwendet. Flavonoide können helfen, die Durchblutung zu verbessern, Entzündungen zu reduzieren und die Symptome von Hämorrhoiden zu lindern.

Welche Moderne OP-Verfahren der Hämorrhoiden-Behandlung gibt es?

Moderne OP-Verfahren bieten effektive Lösungen für Hämorrhoidenprobleme und umfassen verschiedene Techniken, die je nach Schweregrad der Erkrankung und den Bedürfnissen des Patienten angewendet werden können.

Longo-Methode (anales Lifting)

Dieses Verfahren ist besonders geeignet für Hämorrhoiden, die aus dem After herausgetreten sind und sich gut zurückschieben lassen. Bei der Longo-Methode wird mit einem speziellen Klammernahtgerät die Darmschleimhaut oberhalb des Hämorrhoidenareals gerafft, um den Prolaps zu beseitigen. Dabei werden nur die überschüssigen Hämorrhoidalanteile entfernt, während die normal große Hämorrhoidenregion erhalten bleibt. Die Naht erfolgt oberhalb des schmerzempfindlichen Analkanals, was zu weniger postoperativen Schmerzen führt. Patienten, die dieses Verfahren wählen, benötigen in der Regel weniger Schmerzmittel und haben eine schnellere Genesung.

Rekto-Anale-Pexie (RAR-Methode)

Die RAR-Methode, auch bekannt als Dopplersonographisch gezielte Mukopexie (DGM), ist eine minimal-invasive Behandlungsoption für Hämorrhoiden im Stadium II und III. Dabei werden die zuführenden Gefäße im Mastdarm unterbunden und die Schleimhaut weit im Inneren gestrafft, um den Gewebevorfall aus dem Anus nach innen zu ziehen und die Hämorrhoiden zu behandeln. Dieses Verfahren ist besonders schonend und führt zu einer schnellen Genesung mit nur geringfügigen Beschwerden.

Hämorrhoiden Arterien Ligatur (HAL-Methode)

Die HAL-Methode wird angewendet, wenn sich die Hämorrhoiden noch zurückdrücken lassen. Dabei sucht der Arzt mittels Ultraschall die Hämorrhoidalknoten auf und umsticht die zuführenden Arterien, um die Blutzufuhr zu drosseln. Durch die Reduzierung der Blutversorgung schrumpfen die Hämorrhoiden und eventuelle Blutungen hören auf. Dieses Verfahren erfordert keine Narkose und ermöglicht oft eine schnelle Rückkehr zur Arbeit.

Diese modernen OP-Verfahren bieten effektive und schonende Möglichkeiten zur Behandlung von Hämorrhoiden. Sie ermöglichen im Vergleich zu traditionellen Verfahren eine schnellere Genesung und eine schnellere Rückkehr zum normalen Alltag. Die Wahl des geeigneten Verfahrens ist abhängig von der individuellen Situation des Patienten sowie der Schwere der Hämorrhoidenerkrankung.

Wie effektiv sind nicht-chirurgische Behandlungen im Vergleich zu Operationen?

Nicht-chirurgische Behandlungen wie die Infrarottherapie, Diathermie, Elektrokoagulation, Sklerosierung und Gummibandligatur bieten vielfältige Möglichkeiten zur Behandlung von Hämorrhoiden. Die Infrarottherapie zielt darauf ab, durch lokale Hitzeentwicklung Blutungen bei leichten Hämorrhoidalleiden zu behandeln. Diathermie und Elektrokoagulation setzen Hitze ein, um hämorrhoidales Gewebe zu zerstören und zu schrumpfen.

Bei erfolgloser medikamentöser Behandlung kommen endoskopische Verfahren wie Sklerosierung und Gummibandligatur zum Einsatz. Bei der Sklerosierung soll die Durchblutung der Hämorrhoiden verringert werden, wodurch sie schrumpfen sollen. Die Gummibandligatur bindet die Hämorrhoidalpolster ab, wodurch das Gewebe abstirbt und mit dem Stuhl ausgeschieden wird. Diese Methode ist besonders wirksam bei blutenden Hämorrhoiden von Grad II–III und wird oft ambulant durchgeführt.

Wie effektiv nicht-chirurgische Behandlungen sind, hängt unter anderem vom Schweregrad der Hämorrhoiden und der individuellen Reaktion des Patienten auf die Behandlung ab. Während nicht-chirurgische Methoden oft eine effektive Option für milde bis mittelschwere Fälle darstellen, kann bei schwereren Fällen oder bei ausbleibendem Erfolg dieser Methoden eine Operation in Betracht gezogen werden.

Gibt es alternative Medizinansätze zur Behandlung von Hämorrhoiden?

Alternative Medizinansätze können auch zur Behandlung von Hämorrhoiden beitragen, insbesondere bei leichten Beschwerden. Dazu gehören beispielsweise lauwarme Sitzbäder. Durch die Zugabe von Kamille oder Eichenrinde zu lauwarmem Wasser können Sitzbäder die Symptome lindern und eine beruhigende Wirkung auf die betroffenen Bereiche haben.

Stress kann eine Rolle bei der Entstehung von Hämorrhoiden spielen. Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder Yoga können dazu beitragen, die Spannung im Schließmuskel zu reduzieren und die Beschwerden zu lindern.

Auch Salben und die CANNEFF SUP Rektalzäpfchen können bei leichten Symptomen wie Nässen und Juckreiz am After helfen, indem sie die Beschwerden rasch lindern.

Können Salben Hämorrhoiden heilen?

Salben und Cremes, die häufig zur Linderung von Hämorrhoiden-Beschwerden empfohlen werden, enthalten oft Wirkstoffe wie Zink, Panthenol, Hamamelis oder Aloe Vera. Diese können dazu beitragen, vorübergehende Symptome wie Hautreizungen und Juckreiz zu lindern. Auch kortisonhaltige Salben können vom Arzt verschrieben werden, um Entzündungen zu hemmen. Jedoch können diese Salben Hämorrhoiden nicht heilen, denn sie dienen lediglich der symptomatischen Behandlung, um Beschwerden vorübergehend zu lindern. Es gibt auch spezielle Salben, die lokal betäuben und so Schmerzen reduzieren können. Darüber hinaus gibt es die CANNEFF SUP Zäpfchen, die mit Cannabidiol (CBD) und Hyaluronsäure entwickelt wurden und zur schnelleren Heilung und Regeneration des Gewebes beitragen sollen.

Wie wirken Salben bei der Behandlung von Hämorrhoiden?

Salben mit verschiedenen Wirkstoffen wie Zink, Panthenol oder Aloe Vera können bei Hämorrhoidalleiden Symptome wie Juckreiz und Hautreizungen lindern. Kortisonhaltige Salben werden häufig verschrieben, um Entzündungen zu hemmen. Die Anwendung erfolgt in der Regel direkt auf die betroffene Region im Analbereich. Einige Salben enthalten auch Lokalanästhetika wie Lidocain, um Schmerzen zu reduzieren.

Wie werden Salben bei Hämorrhoiden angewendet?

Salben und Cremes zur Behandlung von Hämorrhoiden können direkt auf die betroffene Region im Analbereich aufgetragen werden. Für eine hygienische Anwendung können spezielle Applikatoren verwendet werden, die es ermöglichen, die Salbe gezielt und hygienisch im Analkanal anzuwenden.

Gibt es Nebenwirkungen bei der Verwendung von Hämorrhoiden-Salben?

Nebenwirkungen bei der Verwendung von Hämorrhoiden-Salben sind selten, können aber gelegentlich auftreten. Bei kortisonhaltigen Salben ist darauf zu achten, dass sie nur für einen begrenzten Zeitraum angewendet werden, da es sonnst zu Nebenwirkungen wie Hautdünung kommen kann. Lokalanästhetika können vorübergehende Reaktionen wie Hautreizungen oder allergische Reaktionen hervorrufen.

Was hilft schnell bei akuten Hämorrhoiden-Beschwerden?

Für schnelle Linderung bei akuten und belastenden Hämorrhoiden-Beschwerden oder zur Verringerung der Schmerzempfindlichkeit vor einer proktologischen Untersuchung empfiehlt sich die Verwendung eines Präparats mit einem lokalen Betäubungsmittel wie Lidocain.

Welches pflanzliche Medikament hilft gegen Hämorrhoiden?

Gegen Beschwerden im Zusammenhang mit Hämorrhoiden werden oft Präperate empfohlen, die Zink, Panthenol oder natürliche Wirkstoffe wie Hamamelis oder Aloe Vera enthalten. Diese Produkte sind in Apotheken und Drogerien erhältlich.

Was kann ich selbst bei Hämorrhoiden tun?

Wie können Hämorrhoiden vorgebeugt werden?

Symptomatische Hämorrhoiden können durch einfache Maßnahmen reduziert werden. Eine ballaststoffreiche Ernährung trägt dazu bei, den Stuhl weicher zu machen und Verstopfungen zu vermeiden. Die Reinigung des Analbereichs mit Wasser und einer speziellen Seife für den Analbereich können dabei helfen, Reizungen zu minimieren. Zudem ist Beckenbodentraining, insbesondere in und nach der Schwangerschaft, empfehlenswert. Frühzeitiges Aufsuchen eines Arztes kann das Fortschreiten der Erkrankung verhindern oder zumindest verlangsamen.

Welche Rolle spielt die Hygiene bei der Vorbeugung von Hämorrhoiden?

Eine gründliche Hygiene im Analbereich trägt dazu bei, Reizungen zu vermeiden und das Risiko von Hämorrhoiden zu reduzieren. Feuchte Reste im Bereich des Afters können die vergrößerten Hämorrhoiden zusätzlich reizen. Aus diesem Grund sollte der After nach dem Stuhlgang sorgfältig gereinigt werden. Ein empfohlener Ansatz ist es, das Toilettenpapier zunächst mit etwas Wasser anzufeuchten und dann mit trockenem Papier abzutrocknen. Eine übermäßige Hygiene kann jedoch auch die Beschwerden verstärken. Feuchttücher und Waschlotionen können Stoffe enthalten, die die Haut reizen und allergische Reaktionen hervorrufen können. Verwenden Sie daher nur Produkte, die auch für den Analbereich gedacht sind.

Welche Hausmittel zur Linderung von Hämorrhoiden-Symptomen gibt es?

Als Hausmittel gegen Hämorrhoiden werden oft Sitzbäder empfohlen. Hierbei kann klares Wasser verwendet werden, aber auch eine Mischung mit pflanzlichen Zusätzen wie Arnika, Kamille oder Hamamelis ist möglich. Diese Zusätze sind in Apotheken oder Drogerien erhältlich.

Um Verstopfungen und starkes Pressen beim Stuhlgang zu vermeiden, werden eine Ernährungsumstellung, ausreichendes Trinken (1,5 bis 2 Liter pro Tag) und regelmäßige Bewegung empfohlen. Eine ballaststoffreiche Ernährung mit Obst, Getreide, Gemüse und Hülsenfrüchten kann helfen, den Stuhl weicher zu machen und das Pressen zu reduzieren. Starkes Pressen beim Stuhlgang kann die Beschwerden verstärken und Schmerzen verursachen. Dies lässt sich vermeiden, indem man Verstopfungen vorbeugt, auf Körpersignale wie Stuhldrang achtet und entspannt und ohne Zeitdruck auf die Toilette geht.

Wie sind der Krankheitsverlauf und die Prognose bei Hämorrhoiden?

Der Krankheitsverlauf von Hämorrhoiden ist in der Regel chronisch und fortschreitend. Einmal vergrößerte Hämorrhoiden werden normalerweise nicht von selbst kleiner. Er kann jedoch variieren. In einigen Fällen bleibt der Zustand stabil, während sich in anderen Fällen die Hämorrhoiden weiter vergrößern und die Symptome verschlimmern können.

Die Prognose bei Hämorrhoiden ist im Allgemeinen gut, insbesondere wenn sie rechtzeitig behandelt werden. Eine frühe Intervention kann dazu beitragen, dass die Symptome kontrolliert werden und weitere Komplikationen vermieden werden. Eine angemessene Behandlung kann auch dazu beitragen, das Risiko eines erneuten Auftretens von Hämorrhoiden zu verringern.

Allerdings können Hämorrhoiden trotz Behandlung zurückkehren. Einige Menschen erleben periodische Schübe von Hämorrhoiden, die behandelt werden müssen.

Können Hämorrhoiden zu dauerhaften Gesundheitsproblemen führen?

Hämorrhoiden können zu dauerhaften Gesundheitsproblemen führen, insbesondere wenn sie nicht angemessen behandelt werden oder wenn es zu Komplikationen kommt. Unbehandelte Hämorrhoiden können zu anhaltenden Beschwerden wie Juckreiz, Schmerzen, Blutungen und analer Reizung führen, die die Lebensqualität beeinträchtigen können. Darüber hinaus können sich bei manchen Menschen Blutgerinnsel in den vergrößerten Hämorrhoiden bilden, was zu einer schmerzhaften Schwellung und Entzündung führt. Diese Zustände erfordern oft medizinische Intervention. Durch anhaltenden Juckreiz und Reizung des Analbereichs können sich Analekzeme entwickeln, die zu Entzündungen und Unbehagen führen können. In einigen Fällen können Hämorrhoiden zu weiteren Problemen wie Analfisteln oder Abszessen führen, die eine chirurgische Behandlung erfordern können. Wiederholte starke Blutungen aus den Hämorrhoiden können zu einem Eisenmangel und einer Anämie führen, was zu Müdigkeit und anderen gesundheitlichen Problemen führen kann.

Welche Risiken gib es bei der Behandlung von Hämorrhoiden?

Nach dem operativen Eingriff können Schmerzen im Analbereich auftreten, die Probleme beim Stuhlgang und Sitzen verursachen können. Diese Beschwerden können normalerweise mit Schmerzmitteln gelindert werden. Zudem besteht das Risiko von Nachblutungen nach der Behandlung, die eine erneute ärztliche Intervention erforderlich machen können. Eine Infektion der operativen Wunde ist möglich und erfordert eine angemessene Behandlung. Nach der Behandlung können vorübergehende Probleme beim Wasserlassen auftreten, die jedoch normalerweise vorübergehend sind. Es besteht das Risiko einer Verengung des Darmausgangs nach der Behandlung, die weitere Interventionen erfordern kann. In seltenen Fällen kann es zu einer Stuhlinkontinenz kommen, bei der der Stuhlgang nicht mehr vollständig kontrolliert werden kann.

Mit welchen Kosten ist die Behandlung von Hämorrhoiden verbunden?

Die Kosten für die Behandlung von Hämorrhoiden können je nach gewählter Methode und Land variieren. In der Regel umfassen die Kosten die ärztlichen Honorare, Krankenhausaufenthalte (falls erforderlich), Medikamente und Nachsorgebehandlungen.

Übernehmen die Krankenkassen in Österreich die Kosten für die Behandlung von Hämorrhoiden?

Normalerweise übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Behandlung von Hämorrhoiden, einschließlich notwendiger chirurgischer Eingriffe.

Gibt es Unterschiede in der Kostenübernahme zwischen konservativen und operativen Behandlungen?

Bei bestimmten Leistungen können Selbstbehalte oder Kostenbeiträge anfallen. Detaillierte Informationen können Sie von ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger erhalten.

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Dr. med. univ. Iris Pleyer

Fachärztin für Gynäkologie

Wir haben allein in Österreich 2 Millionen Schmerzpatienten. Ich versuche als Gynäkologin mit einem ganzheitlichen Ansatz und dem Blick über den Tellerrand Alternativen zu herkömmlichen Schmerzmitteln zu finden. 2012 begann ich mich mit synthetischen Drogen, mit Cannabinoiden und im Speziellen mit CBD zu beschäftigen. In meiner Praxis als Gynäkologin wende ich CBD schon viele Jahre an. Das Feedback meiner KlientInnen hat mich von der Wirkung von CBD überzeugt. Es hat kaum Nebenwirkungen und immer mehr wissenschaftliche Studien belegen das Potential bei vielfältigen Indikationen.