Was ist Endometriose und wie äußert sie sich im Körper?
Endometriose ist eine chronische, entzündliche Erkrankung, bei der gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutterhöhle wächst. Dieses sogenannte endometriumartige Gewebe reagiert wie das normale Endometrium auf die Hormone des weiblichen Zyklus – es baut sich auf, blutet ab, kann jedoch nicht aus dem Körper ausgeschieden werden. Dadurch entstehen wiederkehrende Entzündungen, Blutansammlungen und schließlich Narben, Zysten und Verwachsungen.
Die Erkrankung kann sich an unterschiedlichen Stellen im Körper manifestieren. Am häufigsten sind Bauchfell, Eierstöcke, Eileiter, Darm, Blase oder die Gebärmuttermuskulatur (Adenomyose) betroffen. In seltenen Fällen finden sich Endometrioseherde auch außerhalb der Bauchhöhle – etwa in der Lunge, im Zwerchfell oder in Narbengewebe nach Operationen.
Je nach Lokalisation können diese Herde mit jeder Periode bluten. Da das Blut jedoch nicht abfließen kann, führt dies zu entzündlichen Reaktionen und chronischen Reizzuständen. Typisch sind krampfartige Schmerzen vor und während der Menstruation, aber auch dauerhaft bestehende Beschwerden im Unterbauch, Rückenschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, beim Wasserlassen oder Stuhlgang. Häufig kommt es durch Endometriose auch zu Fruchtbarkeitsproblemen.
Die Symptome der Endometriose sind sehr individuell. Einige Frauen haben kaum oder gar keine Beschwerden, andere erleben starke Einschränkungen im Alltag, Beruf und Privatleben. Charakteristisch ist, dass die Beschwerden häufig in zyklischem Zusammenhang auftreten, aber auch chronisch bestehen können – insbesondere, wenn bereits Verwachsungen oder tief infiltrierende Herde vorliegen.
Wie häufig tritt Endometriose auf und wie verbreitet ist diese Erkrankung?
Endometriose zählt weltweit zu den häufigsten Erkrankungen bei Frauen im gebärfähigen Alter – die Dunkelziffer ist dabei erheblich, da viele Fälle lange unerkannt bleiben. Die genaue Häufigkeit von Endometriose lässt sich schwer bestimmen, da viele betroffene Frauen zunächst keine oder nur unspezifische Symptome zeigen. Studien und Schätzungen zufolge sind jedoch etwa 8 bis 15 % aller Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter betroffen. In Deutschland betrifft dies schätzungsweise bis zu zwei Millionen Frauen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht weltweit von rund 190 Millionen Betroffenen aus.
Besonders hoch ist die Prävalenz in bestimmten klinischen Gruppen:
Gruppe |
Prävalenz |
Frauen mit chronischen Unterleibsschmerzen |
30–60 % |
Frauen mit Regelschmerzen (Dysmenorrhoe) |
bis zu 60 % |
Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch |
etwa 20–50 % |
Verwandte ersten Grades von Betroffenen |
etwa 7 %, gegenüber 1 % in Kontrollgruppen |
Die Erkrankung kann bereits in der Jugend beginnen – mit dem Einsetzen der ersten Menstruation – bleibt aber oft jahrelang unentdeckt. Durchschnittlich vergehen sieben bis zehn Jahre vom ersten Auftreten der Symptome bis zur Diagnosestellung. Viele Frauen erfahren erst im Rahmen von Kinderwunschbehandlungen oder gynäkologischen Operationen von ihrer Endometriose.
Im Jahr 2017 wurden allein in deutschen Kliniken etwa 28.000 Frauen aufgrund einer Endometriose stationär behandelt – eine Zahl, die das Ausmaß der diagnostizierten Fälle widerspiegelt, jedoch die tatsächliche Verbreitung nur unzureichend erfasst.
Besonders problematisch ist die fehlende gesellschaftliche und medizinische Wahrnehmung der Erkrankung: Viele Betroffene erhalten zunächst Fehldiagnosen – etwa Reizdarmsyndrom, psychogene Schmerzen oder prämenstruelles Syndrom – was die Versorgung verzögert und chronische Verläufe begünstigt.
Welche Ursachen und Risikofaktoren begünstigen die Entwicklung von Endometriose?
Die genauen Ursachen der Endometriose sind bislang nicht eindeutig geklärt, doch verschiedene wissenschaftliche Theorien und statistisch belegte Risikofaktoren geben Hinweise auf ihre Entstehung.
Trotz intensiver Forschung existiert bis heute keine einheitlich bestätigte Ursache für Endometriose. Vielmehr geht man von einem multifaktoriellen Geschehen aus, bei dem verschiedene biologische, genetische und immunologische Mechanismen zusammenspielen. Die wichtigsten Entstehungstheorien sind:
Retrograde Menstruation (Implantationstheorie): Hierbei fließt Menstruationsblut mit Endometriumzellen nicht vollständig durch die Vagina ab, sondern gelangt rückwärts über die Eileiter in die Bauchhöhle. Die dort anhaftenden Schleimhautzellen können sich einnisten und weiterentwickeln. Dieses Phänomen tritt bei ca. 90 % aller menstruierenden Frauen auf – doch nur ein Teil entwickelt Endometriose, was auf weitere Einflussfaktoren hinweist.
Coelom-Metaplasie-Theorie: Diese Theorie geht davon aus, dass Zellen des Bauchfells (Coelomepithel) sich unter bestimmten Bedingungen – etwa durch hormonelle Einflüsse oder Entzündungen – in endometriumartiges Gewebe umwandeln (Metaplasie).
Archimetra-Hypothese (Verwandtschaft mit Adenomyose): Endometriose könnte auch durch eine Fehlentwicklung der Gebärmutterschleimhaut selbst entstehen, die dann in tiefer gelegene Muskelschichten oder außerhalb der Gebärmutter eindringt. Dies erklärt auch die häufige gleichzeitige Diagnose von Adenomyose bei Endometriose-Patientinnen.
Stammzell- und Immuntheorien: Einige Studien legen nahe, dass Stammzellen oder Fehlregulationen des Immunsystems zur Entstehung beitragen. Autoimmunprozesse und entzündliche Reaktionen an Endometrioseherden deuten auf eine immunologische Beteiligung hin.
Genetische Faktoren: Endometriose tritt familiär gehäuft auf. Bei Verwandten ersten Grades besteht ein bis zu sechsfach erhöhtes Risiko, ebenfalls zu erkranken. Jüngste genetische Studien identifizierten u. a. Mutationen am Neuropeptid-S-Rezeptor 1, die bei schweren Endometrioseformen (Grad 3–4) auffällig häufig vorkommen.
Risikofaktor |
Wirkung auf das Erkrankungsrisiko |
Frühe Menarche (erste Regelblutung) |
Erhöhtes Risiko durch verlängerte Exposition gegenüber Östrogen |
Kurze Menstruationszyklen |
Mehr Blutungen pro Jahr → höheres Risiko durch häufige Zyklen |
Späte Menopause |
Verlängerte hormonelle Aktivität |
Kinderlosigkeit / späte erste Geburt |
Weniger Zykluspausen durch Schwangerschaft |
Kurzes oder kein Stillen |
Fehlende hormonelle Ruhephasen |
Familiäre Vorbelastung (Mutter, Schwester) |
Bis zu sechsfache Risikosteigerung |
Bestimmte Umweltfaktoren & Endokrine Disruptoren |
Noch nicht abschließend erforscht, aber diskutiert |
Gibt es Möglichkeiten zur Vorbeugung?
Bisher gibt es keine nachgewiesenen Maßnahmen zur Prävention von Endometriose. Die bekannten Risikofaktoren wie Zyklusdichte oder genetische Prädisposition lassen sich nicht aktiv beeinflussen. Allerdings kann ein frühzeitiges Erkennen der Symptome und ein schneller Therapiebeginn helfen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern und die Beschwerden zu reduzieren.
Welche typischen Symptome und Beschwerden treten bei Endometriose auf?
Endometriose verursacht eine Vielzahl an Beschwerden, die je nach Lokalisation und Ausdehnung der Herde unterschiedlich stark ausgeprägt sein können – typisch sind jedoch zyklusabhängige Schmerzen und eine eingeschränkte Lebensqualität.
Endometriose ist bekannt für ihr „Chamäleon-artiges“ Erscheinungsbild: Manche Betroffene sind nahezu beschwerdefrei, andere leiden unter massiven, teils chronischen Schmerzen. Die Symptome variieren stark, was die Diagnose erschwert und oft zu langen Leidenswegen führt.
Symptom |
Beschreibung |
Dysmenorrhoe |
Starke, krampfartige Unterleibsschmerzen vor und während der Menstruation |
Chronische Unterbauch- oder Rückenschmerzen |
Dauerhafte Beschwerden, oft zyklusabhängig verstärkt |
Dyspareunie |
Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, v. a. bei tiefer Penetration |
Dysurie |
Schmerzen beim Wasserlassen, Reizblasensymptome |
Dyschezie |
Schmerzen beim Stuhlgang, besonders während der Periode |
Bei Befall von Blase oder Darm |
|
Magen-Darm-Beschwerden |
Übelkeit, Blähbauch, Durchfall oder Verstopfung – oft zyklusabhängig |
Zwischen- oder Schmierblutungen |
Zyklusstörungen durch hormonelle Reaktionen der Herde |
Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue) |
Häufig infolge chronischer Entzündungen, Schmerzen und Schlafstörungen |
Kopfschmerzen, Schwindel, Infektanfälligkeit |
Weitere Begleitsymptome, die auf systemische Prozesse hinweisen |
Unerfüllter Kinderwunsch |
Oft erstes Anzeichen, wenn Endometrioseherde Eileiter oder Eierstöcke beeinträchtigen |
Symptome abhängig von Lokalisation
Die Beschwerden korrelieren weniger mit der Größe, sondern vor allem mit der Lage der Endometrioseherde. Typische betroffene Regionen sind:
- Eierstöcke → Endometriome („Schokoladenzysten“)
- Bauchfell/Douglas-Raum → Unterbauchschmerzen, Schmerzen beim Sex
- Blase/Harnleiter → Reizblase, Blut im Urin
- Darm → Schmerzen beim Stuhlgang, zyklische rektale Blutung
- Gebärmuttermuskulatur (Adenomyose) → Verstärkte und verlängerte Menstruationsblutung
Die Intensität der Beschwerden steigt häufig kurz vor der Periode an und klingt mit deren Ende wieder ab. Bei fortgeschrittener Erkrankung können die Schmerzen jedoch dauerhaft bestehen bleiben, etwa durch Verwachsungen und entzündlich gereiztes Nervengewebe.
Unspezifisch und oft fehlinterpretiert
Die Symptome von Endometriose ähneln häufig anderen Erkrankungen wie Reizdarm, Harnwegsinfekten oder psychosomatischen Störungen. Viele Betroffene erhalten daher zunächst Fehldiagnosen. Im Schnitt vergehen sieben bis zehn Jahre bis zur korrekten Diagnose – besonders dann, wenn keine auffälligen Zyklusstörungen vorliegen.
Wie wird Endometriose diagnostiziert und welche Möglichkeiten zur Früherkennung gibt es?
Die Diagnose der Endometriose ist häufig schwierig und langwierig, da die Symptome unspezifisch sind – eine gezielte Diagnostik erfordert daher Erfahrung, strukturierte Anamnese und den Einsatz bildgebender sowie operativer Verfahren.
Warum die Diagnose oft verzögert erfolgt
Ein wesentliches Problem bei der Diagnosestellung ist, dass die Beschwerden von Endometriose vielen anderen Erkrankungen ähneln – darunter Reizdarm, Harnwegsinfekte oder psychische Belastungsstörungen. Zudem sind Zyklusbeschwerden gesellschaftlich normalisiert, was dazu führt, dass viele Frauen starke Schmerzen jahrelang hinnehmen, ohne ärztliche Hilfe zu suchen.
Die durchschnittliche Zeitspanne von den ersten Symptomen bis zur Diagnose beträgt in Deutschland zwischen sieben und zehn Jahren, bei Patientinnen mit Kinderwunsch im Schnitt drei Jahre
Schrittweise Diagnosestellung
Die Diagnostik der Endometriose erfolgt mehrstufig und beginnt mit einer gründlichen Anamnese:
Anamnese (Patientinnengespräch)
- Detaillierte Erfassung der Beschwerden (Zeitpunkt, Lokalisation, Zyklusbezug)
- Fragen nach Regelstärke, Schmerzverlauf, Sexualität, Kinderwunsch, familiären Belastungen
Gynäkologische Untersuchung
- Spekulum- und Tastuntersuchung zur Beurteilung von Veränderungen im Becken
- Abtasten von schmerzhaften Arealen, Knoten oder Verwachsungen (z. B. Douglas-Raum)
Transvaginaler Ultraschall (Sonografie)
- Hilfreich bei der Erkennung von Zysten (v. a. Endometriome an den Eierstöcken)
- Auch Verwachsungen und knotige Veränderungen können indirekt sichtbar werden
- Allerdings können kleine oder oberflächliche Herde im Ultraschall unentdeckt bleiben
Magnetresonanztomografie (MRT)
- Ergänzend bei Verdacht auf tief infiltrierende Endometriose
-
Zeigt Lokalisation und Ausdehnung von Herden außerhalb der Gebärmutter präzise
Laparoskopie (Bauchspiegelung)
- Goldstandard zur sicheren Diagnose
- In Vollnarkose wird über einen kleinen Schnitt eine Kamera in die Bauchhöhle eingeführt
- Verdächtige Herde können direkt sichtbar gemacht, klassifiziert und gegebenenfalls entfernt werden
- Eine mikroskopische Untersuchung (Histologie) der entnommenen Gewebeprobe bestätigt die Diagnose
Neue Entwicklungen in der Früherkennung
- Speicheltest (nicht-invasiv): In der Forschung befinden sich Verfahren zur Analyse von Biomarkern in Speichelproben, die Endometriose anzeigen könnten – eine Anwendung im klinischen Alltag steht jedoch noch aus.
- Bluttests auf Entzündungsmarker oder hormonelle Veränderungen sind bislang nicht zuverlässig genug.
- Zyklus-Apps oder Symptomtagebücher helfen bei der Früherkennung durch strukturierte Dokumentation, die Hinweise auf zyklusabhängige Muster geben können.
Klinische Klassifikation der Endometriose
Zur Einordnung der Erkrankung wird die Endometriose nach Lokalisation und Ausdehnung der Herde eingeteilt:
Form |
Merkmale |
Peritoneale Endometriose |
Auf dem Bauchfell (oberflächlich oder tief) |
Ovarielle Endometriose |
Endometriome (Zysten) in oder auf den Eierstöcken |
Tubale Endometriose |
Befall der Eileiter, teils mit Verwachsungen |
Tief infiltrierende Endometriose |
Herde, die tiefer als 0,5 cm in benachbartes Gewebe eindringen (z. B. Darm) |
Adenomyose (Endometriosis interna) |
Welche medikamentösen und hormonellen Behandlungsansätze helfen bei Endometriose?
Ziel der medikamentösen und hormonellen Behandlung bei Endometriose ist es, Schmerzen zu lindern, das Wachstum der Herde zu hemmen und das Wiederauftreten der Erkrankung zu verhindern – eine ursächliche Heilung ist bislang nicht möglich.
Medikamentöse Schmerztherapie
Viele Patientinnen erhalten zunächst eine symptomatische Behandlung mit Schmerzmitteln. Diese lindern die Beschwerden, beeinflussen jedoch nicht das Fortschreiten der Erkrankung:
-
Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR): Wirkstoffe wie Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen wirken schmerzlindernd und entzündungshemmend. Sie eignen sich vor allem bei leichten bis moderaten Regelschmerzen.
-
COX-2-Hemmer: Diese selektiven Entzündungshemmer sind magenfreundlicher und können gezielt bei chronischen Entzündungen durch Endometriose eingesetzt werden.
Die längerfristige Einnahme sollte stets ärztlich überwacht werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
Hormonelle Therapie (endokrine Behandlung)
Da das Wachstum von Endometrioseherden durch Östrogen gefördert wird, zielen hormonelle Behandlungsansätze darauf ab, den Östrogenspiegel zu senken oder zyklische Hormonveränderungen zu unterdrücken.
Therapieform |
Wirkweise |
Bemerkung |
Gestagene (z. B. Dienogest) |
Unterdrücken den Eisprung, reduzieren Östrogenspiegel, hemmen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut |
Dienogest ist spezifisch für Endometriose zugelassen |
Östrogen-Gestagen-Kombinationen (Pille) |
Verhindern Zyklusverlauf, stoppen Aufbau und Blutung des Endometriums |
Zyklisch oder kontinuierlich einnehmbar |
Levonorgestrel-IUP (Hormonspirale) |
Lokal wirkendes Gestagen reduziert Menstruationsblutung und Schmerzen |
Off-Label bei Endometriose eingesetzt |
GnRH-Analoga (z. B. Leuprorelin) |
Versetzen Körper in künstliche Wechseljahre, unterdrücken Östrogenproduktion |
Einsatz auf max. 6 Monate begrenzt |
GnRH-Antagonisten (z. B. Elagolix) |
Hemmen Freisetzung von LH/FSH sofort, mildern Beschwerden schneller als GnRH-Analoga |
Neuer, in Studien mit Add-back-Therapie kombiniert |
Aromatasehemmer (z. B. Letrozol) |
Blockieren Östrogensynthese auch außerhalb der Eierstöcke |
Meist in Kombination mit anderen Hormonpräparaten |
Add-back-Therapie bei hormoneller Unterdrückung
Bei längerfristiger hormoneller Unterdrückung – etwa durch GnRH-Analoga – können typische Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Osteoporose oder Libidoverlust auftreten. Um diese abzumildern, wird eine sogenannte Add-back-Therapie eingesetzt. Dabei erhalten Patientinnen zusätzlich eine niedrige Dosis Östrogen und/oder Gestagen.
Ergänzende, nicht-hormonelle Wirkstoffe
Neben den schulmedizinischen Therapien werden zunehmend auch ergänzende Substanzen eingesetzt:
-
Pycnogenol (Kiefernrindenextrakt): In einer kleinen Studie zeigte es antientzündliche Effekte in Kombination mit hormonellen Präparaten.
-
Vitamin D: Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel könnte laut aktuellen Studien mit stärkerer Symptomatik assoziiert sein. Eine Supplementierung ist jedoch nur bei nachgewiesenem Mangel empfehlenswert.
Therapieentscheidung: individuell und bedarfsorientiert
Die Wahl der medikamentösen Therapie hängt u. a. ab von:
- dem Schweregrad der Beschwerden
- dem Wunsch nach Empfängnis
- dem Alter und allgemeinen Gesundheitszustand der Patientin
- der Lokalisation der Herde
- der Akzeptanz möglicher Nebenwirkungen
In vielen Fällen ist eine Kombination aus Schmerzmitteln und Hormontherapie sinnvoll – teils auch im Anschluss an eine Operation, um Rückfälle zu verhindern.
Welche operativen Verfahren kommen bei Endometriose zum Einsatz?
Chirurgische Eingriffe spielen eine zentrale Rolle in der Behandlung der Endometriose, insbesondere bei starken Schmerzen, ausgeprägten Befunden oder unerfülltem Kinderwunsch – Ziel ist die vollständige Entfernung der betroffenen Herde und die Wiederherstellung der Organfunktion.
Indikationen für eine Operation
Ein operativer Eingriff wird insbesondere dann empfohlen, wenn:
- starke oder chronische Schmerzen bestehen, die sich medikamentös nicht ausreichend lindern lassen
- ein unerfüllter Kinderwunsch vorliegt und anatomische Veränderungen (z. B. Verwachsungen) vorliegen
- Endometrioseherde an Darm, Blase oder anderen Organen die Funktion beeinträchtigen
- Verdacht auf Endometriose mit unklarer Diagnose besteht (diagnostisch-therapeutische Laparoskopie)
- Zysten, insbesondere Endometriome, vorliegen, die operativ entfernt werden sollen
Operative Techniken im Überblick
Laparoskopie (Bauchspiegelung) – Goldstandard
Die häufigste und minimalinvasive Methode zur Diagnose und Behandlung von Endometriose.
- In Vollnarkose wird über kleine Schnitte im Bauch ein Endoskop eingeführt
- Endometrioseherde werden mit Laser, elektrischer Koagulation, Ultraschallskalpellen oder Kaltinstrumenten entfernt oder zerstört
- Verwachsungen werden gelöst, Zysten geöffnet oder vollständig entfernt
- Gewebeproben werden entnommen und histologisch untersucht
Vorteile:
- geringe Narbenbildung
- schnelle Erholung
- hohe diagnostische Genauigkeit
- kombinierte Diagnostik und Therapie in einem Eingriff
Laparotomie (offene Operation)
Wird nur bei sehr komplexen Befunden angewendet, etwa bei:
- tief infiltrierender Endometriose mit Darm- oder Blasenbeteiligung
- ausgedehnten Verwachsungen oder Rezidiveingriffen
- größeren Zysten oder Tumorverdacht
Organerhaltende Spezialoperationen
Besonders bei Endometriose im Bereich von:
- Darm → Entfernung betroffener Darmabschnitte mit Nahtrekonstruktion
- Harnblase oder Harnleiter → Teilresektion oder Rekonstruktion bei tiefer Infiltration
- Gebärmutter (Adenomyose) → Entfernung des betroffenen Muskelgewebes
Hysterektomie und Ovarektomie
Bei besonders schwerem Verlauf und abgeschlossener Familienplanung kann in Einzelfällen die Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) und/oder der Eierstöcke (Ovarektomie) erwogen werden – insbesondere bei:
- therapieresistenter Endometriose
- starker Adenomyose
- mehrmaligen Rezidiven trotz konservativer Therapie
Achtung: Diese Entscheidung sollte individuell, sorgfältig und unter Berücksichtigung aller Therapiealternativen getroffen werden. Die Entfernung der Eierstöcke führt zu einem künstlichen Wechseljahreszustand mit entsprechenden Nebenwirkungen.
Kombinationstherapie und Nachsorge
Nach einer Operation ist eine hormonelle Anschlussbehandlung häufig sinnvoll, um das Wiederauftreten (Rezidiv) zu verhindern – z. B. mit Dienogest oder GnRH-Analoga über drei bis sechs Monate. Ohne zusätzliche Therapie treten bei bis zu 50 % der Patientinnen innerhalb von fünf Jahren neue Herde auf.
Wie beeinflusst Endometriose den Kinderwunsch und welche Optionen bestehen bei Fruchtbarkeitsproblemen?
Endometriose ist eine der häufigsten Ursachen für unerfüllten Kinderwunsch, da die Erkrankung sowohl die Eileiter als auch die Eierstöcke beeinträchtigen kann – jedoch gibt es zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten, um die Fruchtbarkeit zu unterstützen.
Endometriose und ihre Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit
Etwa 40 bis 50 % der Frauen mit Endometriose haben Schwierigkeiten, schwanger zu werden. Die Erkrankung kann auf unterschiedliche Weise die Fruchtbarkeit beeinträchtigen:
Verklebung und Schädigung der Eileiter
Endometrioseherde, die sich an den Eileitern ansiedeln, können zu Verklebungen und Verwachsungen führen. Diese verhindern den natürlichen Transport der Eizelle in den Eileiter und damit die Befruchtung durch Spermien.
Schädigung der Eierstöcke und Eizellen
Bei tief infiltrierender Endometriose (z. B. an den Eierstöcken) können Endometriome (Schokoladenzysten) entstehen, die die Funktion der Eierstöcke beeinträchtigen. Dies kann sowohl zu einer verminderten Eizellqualität als auch zu einer reduzierten Eizellreserve führen.
Gestörte Einnistung
Auch wenn die Eizelle befruchtet wird, kann die Umgebung im Gebärmutterbereich durch Endometrioseherde und Entzündungen so verändert werden, dass eine gesunde Einnistung des Embryos erschwert wird.
Veränderte Immunantwort
Endometriose kann das Immunsystem beeinflussen, was ebenfalls zu Problemen bei der Schwangerschaft führen kann. Es kann zu einer Fehlregulation kommen, bei der der Körper den befruchteten Embryo als „fremd“ erkennt und abstößt.
Behandlungsmöglichkeiten bei Fruchtbarkeitsproblemen durch Endometriose
Je nach Schwere der Endometriose und den individuellen Bedürfnissen stehen verschiedene Optionen zur Verfügung, um den Kinderwunsch zu realisieren:
Chirurgische Entfernung der Endometrioseherde
-
Laparoskopie: Bei vielen Frauen wird zunächst eine Laparoskopie durchgeführt, bei der die Endometrioseherde entfernt werden. Dies kann helfen, Verklebungen und Zysten zu beseitigen, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. In vielen Fällen erhöht sich nach dieser Behandlung die Chance auf eine spontane Schwangerschaft.
Hormonelle Therapie zur Unterstützung der Fruchtbarkeit
-
Nach einer operativen Entfernung von Endometrioseherden kann eine hormonelle Behandlung helfen, den Zyklus zu stabilisieren und das Risiko von Rückfällen zu verringern.
-
Gestagene (Dienogest) und GnRH-Analoga (z. B. Leuprorelin) können eingesetzt werden, um das Wachstum neuer Endometrioseherde zu unterdrücken und die Funktion der Eierstöcke zu erhalten.
In-vitro-Fertilisation (IVF)
Für Frauen, bei denen Endometriose die Eileiter oder die Eizellen stark beeinträchtigt hat, kann die In-vitro-Fertilisation (IVF) eine Lösung sein.
-
Bei der IVF werden Eizellen entnommen, außerhalb des Körpers befruchtet und anschließend in die Gebärmutter eingesetzt.
-
Frauen mit Endometriose haben eine etwas geringere Erfolgsquote bei IVF, dennoch sind die Chancen auf eine Schwangerschaft oft hoch, insbesondere nach einer erfolgreichen Operation zur Entfernung der Endometrioseherde.
Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)
Wenn die Fruchtbarkeit des Partners ebenfalls eingeschränkt ist oder bei schwerer Endometriose, bei der die Eizellen nicht in der gewünschten Qualität vorhanden sind, kann die ICSI eine hilfreiche Methode sein. Hierbei wird ein einzelnes Spermium direkt in eine Eizelle injiziert, um die Befruchtung zu erleichtern.
Eizellspende
In Fällen, in denen die Eizellen stark beeinträchtigt sind und keine Eigenbefruchtung möglich ist, kann die Eizellspende eine Option darstellen. Dabei werden gesunde Eizellen von einer Spenderin verwendet.
Chancen und Erfolgsaussichten
Die Chancen auf eine Schwangerschaft trotz Endometriose sind oft sehr gut, insbesondere wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt wird. Die Erfolgsraten der IVF für Endometriose-Patientinnen variieren, liegen jedoch in vielen Fällen bei etwa 40 bis 50 % pro Behandlungszyklus – abhängig von der Schwere der Erkrankung und dem Alter der Frau.
Eine konsequente Therapie, sei es durch Operation, hormonelle Unterstützung oder assistierte Reproduktionstechniken, kann die Fruchtbarkeit signifikant verbessern. Auch nach chirurgischen Eingriffen zur Entfernung von Endometrioseherden steigt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft.
Welche Selbsthilfestrategien und ergänzenden Maßnahmen sind bei Endometriose sinnvoll?
Neben der medizinischen Behandlung können auch Selbsthilfestrategien und ergänzende Maßnahmen eine wichtige Rolle im Umgang mit Endometriose spielen, indem sie helfen, Schmerzen zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.
Ergänzende Maßnahmen und Lebensstiländerungen
Die Behandlung von Endometriose beschränkt sich nicht nur auf Medikamente oder chirurgische Eingriffe. Zahlreiche ergänzende Strategien können die Symptome lindern und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern:
Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung kann dabei helfen, Entzündungen im Körper zu reduzieren und das Hormongleichgewicht zu stabilisieren. Einige spezifische Empfehlungen umfassen:
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Antientzündliche Nahrungsmittel: Omega-3-Fettsäuren aus Fisch, Nüssen und Samen sowie antioxidativ wirkende Lebensmittel wie Beeren, grünes Blattgemüse und Kurkuma können entzündungshemmend wirken.
-
Vermeidung von Zucker und raffinierten Kohlenhydraten: Diese können Entzündungsprozesse fördern und den Hormonhaushalt negativ beeinflussen.
-
Verzicht auf Milchprodukte und rotes Fleisch: Einige Studien haben gezeigt, dass der Verzehr von Milchprodukten und rotem Fleisch die Symptome bei Endometriose verschlechtern kann, da sie hormonell aktive Substanzen enthalten.
Sport und Bewegung
Regelmäßige körperliche Aktivität hat viele Vorteile für Endometriose-Patientinnen:
-
Schmerzlinderung: Moderate Bewegung kann die Durchblutung fördern und die Muskelverspannungen im Bauchbereich lösen.
-
Stressabbau: Yoga, Pilates und entspannende Aktivitäten wie Spazierengehen oder Schwimmen helfen, den Stresslevel zu senken und die Körperwahrnehmung zu verbessern.
-
Förderung der Hormonregulation: Ausdauersportarten wie Laufen oder Radfahren können helfen, das hormonelle Gleichgewicht zu stabilisieren.
Stressmanagement und Entspannungstechniken
Stress kann Endometriose-Symptome verstärken, daher ist die Anwendung von Entspannungstechniken entscheidend:
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Achtsamkeit (Mindfulness): Stressbewältigung durch Meditation und Achtsamkeitstraining kann helfen, Schmerzen zu lindern und das emotionale Wohlbefinden zu steigern.
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Progressive Muskelrelaxation (PMR) und autogenes Training: Diese Methoden zielen darauf ab, körperliche Anspannungen zu reduzieren, was bei chronischen Schmerzen von Vorteil sein kann.
Wärmeanwendungen
Wärme kann effektiv gegen die krampfartigen Schmerzen der Endometriose wirken:
-
Wärmflasche oder Heizkissen: Besonders im Unterbauchbereich kann Wärme helfen, Schmerzen zu lindern und Muskelverspannungen zu lösen.
-
Warmes Bad: Ein entspannendes Bad mit ätherischen Ölen (z. B. Lavendel oder Kamille) kann zusätzlich beruhigend wirken.
Akupunktur
Die Akupunktur hat sich als ergänzende Maßnahme bei Endometriose etabliert. Sie wird häufig eingesetzt, um:
- Schmerzen zu lindern und den Hormonhaushalt zu regulieren.
- Entzündungen zu verringern und die Blutzirkulation in den betroffenen Organen zu fördern.
Es gibt Hinweise darauf, dass Akupunktur auch in Verbindung mit anderen Therapien zur Verbesserung der Fertilität bei Endometriose hilfreich sein kann.
Kräuter- und Nahrungsergänzungsmittel
Einige pflanzliche Heilmittel und Nahrungsergänzungsmittel haben sich bei Endometriose-Patientinnen als hilfreich erwiesen:
- Pycnogenol (Kiefernrindenextrakt): Dieses Antioxidans hat entzündungshemmende Eigenschaften und könnte bei der Linderung von Endometriose-Beschwerden helfen.
- Vitamin D: Einige Studien zeigen, dass ein Mangel an Vitamin D mit schwereren Endometriose-Symptomen verbunden sein könnte. Eine Ergänzung kann daher sinnvoll sein.
- Folsäure und Magnesium: Diese Mikronährstoffe haben eine entspannende Wirkung auf die Muskulatur und können dabei helfen, die Krämpfe während der Menstruation zu lindern.
Selbsthilfegruppen und psychologische Unterstützung
Der Umgang mit den chronischen Schmerzen und den emotionalen Belastungen durch Endometriose kann sehr herausfordernd sein. Hier können Selbsthilfegruppen und psychologische Unterstützung eine wertvolle Hilfe sein:
- Der Austausch mit anderen Betroffenen kann emotionalen Rückhalt bieten und wichtige Erfahrungen teilen.
- Therapieoptionen wie kognitive Verhaltenstherapie oder psychologische Beratung können helfen, den Umgang mit Schmerzen und den psychischen Belastungen der Erkrankung zu verbessern.
Wie verläuft Endometriose und welche Prognose haben Betroffene langfristig?
Der Verlauf der Endometriose ist bei jeder betroffenen Frau individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab – eine frühzeitige Diagnose und gezielte Therapie können jedoch entscheidend zur Verbesserung der Lebensqualität und Prognose beitragen.
Endometriose ist eine chronische Erkrankung, deren Verlauf sich im Laufe der Zeit unterschiedlich gestalten kann. In vielen Fällen beginnt die Erkrankung in der Jugend mit starken Menstruationsschmerzen und kann über Jahre hinweg unentdeckt bleiben. Bei anderen Patientinnen treten die ersten Symptome später im Leben auf, meist im Rahmen eines unerfüllten Kinderwunsches.
Der Verlauf lässt sich grob in folgende Phasen unterteilen:
Frühes Stadium
- In der Anfangsphase sind die Endometrioseherde klein und meist auf das Bauchfell oder die Eierstöcke beschränkt.
-
Die Symptome sind häufig noch mild und äußern sich vor allem in schmerzhaften Perioden, gelegentlich begleitet von Zwischenblutungen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
Fortgeschrittenes Stadium
- Wenn die Erkrankung unbehandelt bleibt, können die Endometrioseherde größer werden und sich auf benachbarte Organe ausbreiten, wie Eileiter, Darm oder Blase.
- Verwachsungen und Zysten können entstehen, die die Funktion der betroffenen Organe beeinträchtigen und zu stärkeren chronischen Schmerzen führen.
- Zu diesem Zeitpunkt treten häufig auch Fruchtbarkeitsprobleme auf.
Spätes Stadium (schwerwiegende Endometriose)
- In schwereren Fällen sind die Endometrioseherde tief infiltrierend und können auch in die Gebärmuttermuskulatur (Adenomyose) oder andere tiefe Organe eindringen.
- Verklebungen und Organfunktionsstörungen sind häufig, was nicht nur die Schmerzen verstärkt, sondern auch die Chancen auf eine natürliche Schwangerschaft erheblich reduziert.
Langfristige Prognose der Endometriose
Die langfristige Prognose hängt maßgeblich davon ab, wie früh die Erkrankung diagnostiziert wird und welche Behandlungsmethoden angewendet werden. Bei frühzeitigem Erkennen und entsprechender Therapie können viele Frauen ein normales Leben führen, auch wenn die Krankheit nicht vollständig geheilt werden kann.
Schmerzen und Lebensqualität
- Chronische Schmerzen sind ein häufiges Problem, das viele Frauen mit Endometriose ihr Leben lang begleitet. Jedoch kann eine Kombination aus chirurgischen Eingriffen, hormonellen Behandlungen und Selbsthilfestrategien die Schmerzen signifikant lindern und die Lebensqualität steigern.
- Langfristige Schmerzbehandlung und Schmerzbewältigungstechniken (z.B. Akupunktur, Meditation, Physiotherapie) sind hilfreich, um mit der chronischen Natur der Erkrankung besser umzugehen.
Fruchtbarkeit
- Endometriose ist eine der häufigsten Ursachen für unerfüllten Kinderwunsch. Etwa 30–50 % der betroffenen Frauen haben Schwierigkeiten, schwanger zu werden, insbesondere wenn die Eileiter oder Eierstöcke stark betroffen sind.
- Frühzeitige Behandlung durch chirurgische Entfernung von Endometrioseherden und unterstützende hormonelle Therapie können die Fruchtbarkeit verbessern.
- Assistierte Reproduktionstechniken wie IVF bieten vielen Frauen mit Endometriose die Möglichkeit, schwanger zu werden.
Rückfälle und Rezidive
- Endometriose kann in vielen Fällen nach der Behandlung wieder auftreten, insbesondere wenn keine hormonellen Therapien zur Unterdrückung von Rückfällen eingesetzt werden. Studien zeigen, dass bei etwa 40–50 % der Frauen innerhalb von fünf Jahren nach einer Operation neue Endometrioseherde auftreten können.
-
Ein langfristiges Management mit einer Kombination aus Chirurgie und hormonellen Präparaten kann helfen, die Wahrscheinlichkeit von Rückfällen zu verringern.
Prognose im Zusammenhang mit Begleiterkrankungen und Lebensstil
- Endometriose kann mit anderen Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom, chronischem Müdigkeitssyndrom oder Autoimmunerkrankungen assoziiert sein, was den Verlauf der Erkrankung komplizieren kann.
- Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung und Stressmanagement ist entscheidend, um die Symptome zu mildern und die allgemeine Lebensqualität zu verbessern.
Welches Potential hat CBD bei der Behandlung von Endometriose?
Cannabidiol (CBD) könnte eine vielversprechende Ergänzung bei der Therapie von Endometriose darstellen. Studien an Tiermodellen und erste klinische Beobachtungen weisen darauf hin, dass CBD entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften hat. Dadurch könnte es den entzündungsbedingten Schmerzen und dem Wachstum der Endometrioseherde entgegenwirken. Es moduliert dabei zentrale Mechanismen wie Entzündungen, oxidativen Stress und neuroimmune Sensibilisierungen, die für die Symptome der Endometriose eine entscheidende Rolle spielen.
Die Forschung zeigt, dass CBD Entzündungsmarker wie TNF-α und IL-1 reduziert, oxidativen Stress mindert und neuroinflammatorische Prozesse beeinflusst. Dadurch könnte es sowohl die Größe und das Volumen der Läsionen als auch die chronischen Schmerzen verringern. Präklinische Studien legen nahe, dass CBD zusätzlich die Neubildung von Blutgefäßen (Neovaskularisierung) und die Gewebevermehrung (Fibrose) hemmen könnte, was wiederum zur Stabilisierung oder Rückbildung der Läsionen beitragen könnte. Für Patientinnen, die nicht ausreichend auf herkömmliche Hormontherapien ansprechen oder diese nicht vertragen, könnte CBD eine nützliche Alternative sein.
Obwohl die präklinischen Ergebnisse vielversprechend sind, steht die klinische Forschung noch am Anfang. Bisher gibt es nur wenige groß angelegte Studien, die den langfristigen Nutzen und die optimale Dosierung von CBD bei Endometriose evaluieren. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um die Sicherheit, Wirksamkeit und den konkreten Nutzen von CBD in diesem spezifischen Kontext vollständig zu belegen.
Derzeit läuft eine klinische Studie mit CANNEFF Vaginalzäpfchen mit CBD und Hyaluronsäure bei Endometriose.