Was ist Scheidenpilz
Scheidenpilz – auch vaginale Pilzinfektion, Vaginalmykose oder Soorkolpitis genannt – ist eine weit verbreitete Infektion im Intimbereich, bei der sich Hefepilze, meist Candida albicans, auf der Vaginalschleimhaut übermäßig vermehren. Diese Pilze gehören grundsätzlich zur natürlichen Flora vieler Frauen und sind in geringer Anzahl in der Vagina nachweisbar, ohne Beschwerden zu verursachen. Erst wenn das empfindliche Gleichgewicht des Scheidenmilieus gestört ist, kann es zu einem übermäßigen Wachstum kommen – mit typischen Beschwerden wie Juckreiz, Rötung, Brennen und einem weißlich-krümeligen Ausfluss.
Einordnung im medizinischen Kontext
Der medizinische Fachbegriff für Scheidenpilz lautet Vulvovaginalkandidose, wenn sowohl die Vagina als auch die Vulva betroffen sind. Es handelt sich dabei um eine Mykose, also eine durch Pilze verursachte Entzündung der Schleimhaut im äußeren und inneren Intimbereich. Die Erkrankung ist nicht gefährlich, kann aber sehr unangenehm sein und die Lebensqualität stark beeinträchtigen.
Besonders häufig tritt eine Infektion im gebärfähigen Alter auf, da die hormonelle Situation – insbesondere die Wirkung des Östrogens – günstige Bedingungen für das Wachstum der Hefepilze schafft. Außerhalb dieses Lebensabschnitts, also vor der Pubertät oder nach den Wechseljahren, ist die Erkrankung seltener, da sich die Zusammensetzung der Vaginalflora verändert und Pilze weniger geeignete Lebensbedingungen vorfinden.
Pilze als Teil der natürlichen Vaginalflora
Die Vaginalflora ist ein komplexes Ökosystem, das überwiegend aus Milchsäurebakterien (Laktobazillen) besteht. Diese sorgen für ein saures Milieu mit einem pH-Wert von etwa 3,8 bis 4,5, das vor krankmachenden Keimen schützt. Hefepilze wie Candida albicans leben meist friedlich in geringer Zahl in diesem Milieu. Erst eine Schwächung der Abwehrmechanismen – z. B. durch Antibiotika, hormonelle Schwankungen oder falsche Intimhygiene – erlaubt es den Pilzen, sich stark zu vermehren.
Erregerart |
Anteil an Infektionen |
Besonderheiten |
Candida albicans |
ca. 85–90 % |
Häufigster Erreger, gut auf Antimykotika ansprechbar |
Candida glabrata |
ca. 5–10 % |
Kann schwerer zu behandeln sein, weniger empfindlich gegenüber Standardmedikamenten |
Andere Candida-Arten |
< 5 % |
Seltener, bei Immunschwäche oder chronischem Verlauf relevant |
Ist Scheidenpilz eine Geschlechtskrankheit?
Scheidenpilz ist nicht klassisch sexuell übertragbar, obwohl er beim Geschlechtsverkehr übertragen werden kann. Die Pilze stammen häufig aus dem eigenen Körper – vor allem aus dem Darm – und gelangen durch Schmierinfektionen in den Vaginalbereich. Deshalb ist Scheidenpilz auch bei sexuell inaktiven Frauen keine Seltenheit.
Verlauf und Prognose
Ein Scheidenpilz verläuft meist akut und ist mit einer gezielten Behandlung in wenigen Tagen beherrschbar. Kommt es allerdings mehrmals jährlich zu einer Infektion, sprechen Mediziner von einer chronisch-rezidivierenden Vaginalmykose. Hier sind eine gründliche Abklärung und eine individuell angepasste Therapie erforderlich.
Insgesamt handelt es sich bei der Vaginalmykose um eine sehr häufige, meist unkompliziert verlaufende Erkrankung, die jedoch wegen der Belastung durch wiederkehrende Beschwerden ernst genommen und differenziert behandelt werden sollte.
Wie erkennt man einen Scheidenpilz
Ein Scheidenpilz macht sich durch mehrere charakteristische Symptome bemerkbar, die vor allem im äußeren und inneren Intimbereich auftreten. Viele Frauen spüren die ersten Anzeichen sehr deutlich – meist beginnt die Infektion mit einem intensiven Juckreiz, gefolgt von einem brennenden Gefühl in der Vagina und im Bereich der Vulva. Der typische Ausfluss, der bei einem Scheidenpilz auftritt, ist weißlich, krümelig und weitgehend geruchlos – er erinnert in Konsistenz und Aussehen oft an Hüttenkäse.
Typische Symptome bei einer Scheidenpilzinfektion
Im Folgenden sind die häufigsten Beschwerden zusammengefasst:
Symptom |
Beschreibung |
Juckreiz |
Meist erstes und stärkstes Anzeichen, besonders im Bereich der Vulva |
Brennen |
Beim Wasserlassen oder auch dauerhaft im Vaginalbereich |
Weißlich-krümeliger Ausfluss |
Nicht übelriechend, bröckelig, erinnert an Quark |
Rötung und Schwellung |
Vor allem der Vulva, oft begleitet von einem Spannungsgefühl |
Durch gereizte oder entzündete Schleimhäute (Dyspareunie) |
|
Schmerzen beim Wasserlassen |
Falls auch die Harnröhre betroffen ist (Dysurie) |
Besonderheiten in der Wahrnehmung
Nicht jede Frau nimmt alle Symptome gleichermaßen wahr. Bei manchen treten nur leichte Reizungen oder ein veränderter Ausfluss auf, während andere über starke Beschwerden klagen. Besonders vor der Menstruation oder während hormoneller Schwankungen (z. B. in der Schwangerschaft oder bei Einnahme hormoneller Verhütungsmittel) verstärken sich die Symptome häufig.
Abgrenzung zu anderen Erkrankungen
Wichtig zu wissen: Die genannten Beschwerden sind nicht ausschließlich auf einen Scheidenpilz zurückzuführen. Auch andere Erkrankungen wie bakterielle Vaginose, Trichomonadeninfektion oder eine einfache Reizung der Schleimhaut können ähnliche Symptome verursachen. Besonders der Juckreiz wird häufig fehlinterpretiert – Studien zeigen, dass weniger als die Hälfte der Frauen mit vaginalem Juckreiz tatsächlich an einem Scheidenpilz leidet.
Wann zur Ärztin?
Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn:
- die Beschwerden zum ersten Mal auftreten,
- die Symptome nach drei Tagen Selbstbehandlung nicht besser werden,
- während der Schwangerschaft Beschwerden auftreten,
- blutiger Ausfluss, Fieber oder Schmerzen hinzukommen,
- die Infektionen mehrmals im Jahr wiederkehren.
Nur eine gynäkologische Untersuchung kann sicher klären, ob es sich tatsächlich um eine Pilzinfektion handelt und welche Behandlung sinnvoll ist. Dazu entnimmt die Ärztin oder der Arzt einen Abstrich und untersucht diesen mikroskopisch oder durch eine Pilzkultur im Labor.
Wie entsteht Scheidenpilz
Ein Scheidenpilz entsteht, wenn sich Hefepilze – vor allem Candida albicans – in der Vagina übermäßig vermehren. Diese Pilze gehören in kleinen Mengen zur natürlichen Vaginalflora und sind normalerweise harmlos. Erst wenn das empfindliche Gleichgewicht der Scheidenflora gestört wird, kann es zu einer krankhaften Besiedlung kommen. Dann entsteht eine Entzündung der Vaginal- und oft auch der Vulvaschleimhaut – die sogenannte Vulvovaginalkandidose.
Gesunde Vaginalflora: Schutzmechanismus gegen Pilze
In der gesunden Scheide herrscht ein saures Milieu mit einem pH-Wert von etwa 3,8 bis 4,5. Verantwortlich dafür sind Milchsäurebakterien (Laktobazillen), die den Bereich vor dem Eindringen krankmachender Keime schützen. Hefepilze wie Candida albicans sind bei etwa 20 % der gesunden Frauen in geringer Zahl nachweisbar, ohne Beschwerden zu verursachen. Kommt es jedoch zu einem Ungleichgewicht, können diese Pilze überhand nehmen und eine Infektion auslösen.
Hauptursachen für die Entstehung eines Scheidenpilzes
Die übermäßige Vermehrung von Hefepilzen wird meist durch eine oder mehrere der folgenden Einflüsse begünstigt:
Auslöser |
Wirkung auf das Scheidenmilieu |
Antibiotika |
Zerstören nützliche Milchsäurebakterien, Pilze haben mehr Raum zur Ausbreitung |
Hormonelle Veränderungen |
Östrogen steigert die Glykogenproduktion in der Vaginalschleimhaut – ein idealer Nährstoff für Hefen |
Schwangerschaft |
Erhöhte Zuckerwerte und veränderter pH-Wert fördern das Pilzwachstum |
Immunschwäche |
Bei Diabetes, HIV oder durch immunsuppressive Medikamente ist die körpereigene Abwehr geschwächt |
Falsche Intimhygiene |
Übertriebene Reinigung mit Seife oder Intimsprays stört das natürliche Milieu |
Enge, synthetische Kleidung |
Feucht-warmes Klima im Intimbereich fördert das Wachstum von Hefepilzen |
Stress |
Schwächt das Immunsystem und kann den natürlichen Schutzmechanismus beeinflussen |
Zuckerreiche Ernährung |
Erhöht die Glukosekonzentration in der Vaginalschleimhaut – ein idealer Nährboden für Pilze |
Übertragungswege und Eigenbesiedlung
Hefepilze gelangen meist nicht durch klassischen Geschlechtsverkehr in die Vagina, sondern stammen aus dem eigenen Körper – vor allem aus dem Darm. Eine sogenannte endogene Infektion kann etwa durch falsches Abwischen nach dem Stuhlgang (von hinten nach vorne) entstehen. Auch durch hormonelle Einflüsse oder Veränderungen des Immunsystems kann sich die Besiedlung plötzlich in eine Infektion umwandeln.
In seltenen Fällen erfolgt eine Übertragung von außen, z.B. durch kontaminierte Handtücher, Sexspielzeug oder einen infizierten Partner. Dennoch zählt Scheidenpilz nicht zu den typischen sexuell übertragbaren Erkrankungen.
Warum manche Frauen besonders anfällig sind
Einige Frauen entwickeln regelmäßig Pilzinfektionen, obwohl sie alle Hygieneregeln einhalten. In solchen Fällen können genetische Faktoren eine Rolle spielen: Bestimmte Varianten im Immunsystem machen es dem Körper schwerer, die Pilze zu kontrollieren. Auch wiederholte Hormontherapien oder langjährige Einnahme der Antibabypille können die Vaginalflora nachhaltig verändern.
Wie wird Scheidenpilz diagnostiziert
Die Diagnose eines Scheidenpilzes erfolgt durch eine gynäkologische Untersuchung und basiert auf dem Zusammenspiel von Symptomerhebung, Sichtbefund und mikrobiologischer Analyse. Obwohl die Beschwerden – wie Juckreiz, Brennen und krümeliger Ausfluss – typisch erscheinen, reicht allein die Selbsteinschätzung der Patientin nicht aus: Studien zeigen, dass in über 60 % der Fälle, in denen Frauen sich selbst auf Scheidenpilz behandelten, gar keine Pilzinfektion vorlag. Deshalb ist eine medizinische Abklärung durch eine Fachärztin oder einen Facharzt entscheidend, um eine gezielte und wirksame Therapie einzuleiten.
Anamnese: Die Grundlage der Diagnose
Zu Beginn steht das ärztliche Gespräch, in dem die Patientin zu folgenden Punkten befragt wird:
- Welche Beschwerden bestehen (Juckreiz, Ausfluss, Schmerzen)?
- Seit wann bestehen die Symptome?
- Gab es in der Vergangenheit ähnliche Infektionen?
- Wurden bereits Medikamente oder Hausmittel angewendet?
- Liegen Grunderkrankungen wie Diabetes oder eine Immunschwäche vor?
- Besteht aktuell eine Schwangerschaft?
Diese Informationen helfen, die Risikofaktoren und mögliche Ursachen einzugrenzen.
Gynäkologische Untersuchung
Im Anschluss erfolgt die körperliche Untersuchung. Dabei betrachtet die Ärztin oder der Arzt die Schleimhäute von Vulva und Vagina. Ein möglicher Hinweis auf Scheidenpilz sind:
- weißlich-graue, abwischbare Beläge auf der Vaginalschleimhaut,
- entzündlich gerötete Areale unterhalb dieser Beläge,
- Schwellung oder Knötchenbildung im äußeren Genitalbereich.
Zusätzlich kann die Konsistenz und Farbe des Ausflusses beurteilt werden, um eine erste Differenzierung zu anderen Infektionen (z. B. bakterielle Vaginose) vorzunehmen.
Mikroskopische Untersuchung
Zur Bestätigung der Diagnose entnimmt die Ärztin einen Vaginalabstrich, der direkt unter dem Mikroskop untersucht wird. Dabei lassen sich typische Pilzstrukturen nachweisen:
- Sprosszellen (runde Hefezellen)
- Pseudohyphen (fadenförmige Zellverbände)
Diese Strukturen sind charakteristisch für eine Candida-Infektion. Wenn zusätzlich viele weiße Blutkörperchen (Leukozyten) sichtbar sind, spricht dies für eine aktive Entzündung.
Pilzkultur bei unklarem Befund
In etwa 20–30 % der Fälle reicht die mikroskopische Untersuchung nicht aus, um eine Diagnose zu stellen. Dann wird der Abstrich im Labor auf einem Nährmedium angezüchtet. Diese sogenannte Pilzkultur dient dazu:
- den genauen Pilzstamm zu identifizieren (z. B. Candida albicans, C. glabrata),
- eine Resistenzprüfung gegenüber Antimykotika durchzuführen.
Besonders bei wiederkehrendem Scheidenpilz oder untypischen Beschwerden ist dieser Schritt essenziell für die Auswahl der geeigneten Therapie.
Diagnoseschritt |
Ziel |
Anamnese |
Einschätzung von Risikofaktoren und Beschwerden |
Gynäkologische Untersuchung |
Sichtbare Veränderungen der Schleimhäute und des Ausflusses |
Mikroskopie des Abstrichs |
Direkter Nachweis von Pilzstrukturen |
Pilzkultur (Labor) |
Identifikation seltener Pilzarten oder bei Rezidiven |
ggf. pH-Messung der Vaginalflora |
Differenzierung zu bakteriellen Infektionen |
Besonderheiten in der Schwangerschaft
Ab der 34. Schwangerschaftswoche wird eine prophylaktische Untersuchung auf Pilze empfohlen – auch ohne Symptome. Ziel ist es, den Geburtskanal pilzfrei zu halten, um eine Übertragung auf das Neugeborene zu verhindern.
Wie behandelt man Scheidenpilz
Die Behandlung eines Scheidenpilzes erfolgt in der Regel mit sogenannten Antimykotika, also Medikamenten, die gezielt Pilze abtöten oder deren Wachstum hemmen. Bei unkomplizierten Verläufen reicht meist eine lokale Therapie mit Zäpfchen oder Cremes aus, die direkt in die Vagina eingebracht oder auf die äußere Intimregion aufgetragen werden. Bei schweren, langanhaltenden oder wiederkehrenden Infektionen kann eine systemische Behandlung mit Tabletten erforderlich sein.
Wichtig: Eine ärztliche Diagnose ist immer Voraussetzung für die richtige Therapie – insbesondere, weil ähnliche Symptome auch bei bakteriellen Infektionen auftreten können und eine falsche Selbstbehandlung langfristig schaden kann.
Die gängigen Antimykotika gehören zu folgenden Wirkstoffgruppen:
Wirkstoffgruppe |
Beispiele |
Anwendungsform |
Hinweise |
Imidazole |
Clotrimazol, Miconazol, Econazol |
Creme, Zäpfchen, Tabletten |
Sehr wirksam, gut verträglich |
Polyene |
Nystatin |
Zäpfchen, Vaginaltabletten |
Vor allem bei Schwangerschaft geeignet |
Triazole |
Fluconazol, Itraconazol |
Tabletten (systemisch) |
Bei schweren oder wiederkehrenden Infektionen |
Lokale Behandlung
Bei einem erstmaligen oder milden Scheidenpilz erfolgt die Therapie lokal – also direkt im Intimbereich. Kombipackungen enthalten meist:
- Vaginalzäpfchen oder -tabletten zur Anwendung über 1 bis 6 Tage,
- Antipilzcreme für die äußere Anwendung an der Vulva.
Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem verwendeten Präparat und dem Schweregrad der Infektion. Erste Besserungen zeigen sich häufig bereits nach ein bis zwei Tagen.
Systemische Behandlung
Bei wiederkehrenden oder schweren Pilzinfektionen kann eine systemische Therapie mit Tabletten sinnvoll sein. Diese enthalten meist Fluconazol oder Itraconazol und wirken über den Blutkreislauf. Diese Form der Behandlung ist besonders dann geeignet, wenn:
- lokale Behandlungen nicht ausreichend helfen,
- eine chronisch-rezidivierende Infektion vorliegt (≥4 Infektionen pro Jahr),
- die Patientin eine bequeme Einmalgabe bevorzugt.
In solchen Fällen wird oft eine sogenannte Suppressionsbehandlung durchgeführt, bei der das Medikament über mehrere Wochen oder Monate in einem festgelegten Schema eingenommen wird.
Antiseptika als alternative Therapie
Antiseptische Präparate wirken breiter als Antimykotika und greifen verschiedene Mikroorganismen gleichzeitig an – also auch Bakterien, die an einer Mischinfektion beteiligt sein könnten. Sie werden insbesondere dann eingesetzt, wenn:
- der Verdacht auf eine zusätzliche bakterielle Infektion besteht,
- eine Resistenz gegenüber gängigen Antimykotika vorliegt,
- die Patientin Antimykotika nicht verträgt.
Wirkstoffe: Dequaliniumchlorid, Octenidin, Povidon-Iod (mit Einschränkungen, z. B. nicht bei Schilddrüsenerkrankungen oder Schwangerschaft)
Behandlung in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft ist eine besonders schonende Behandlung erforderlich. Lokale Antimykotika wie Clotrimazol oder Miconazol gelten als sicher und wirksam. Systemische Therapien mit Tabletten sind hingegen kontraindiziert, da sie das ungeborene Kind schädigen könnten.
Ein Scheidenpilz wird auch dann behandelt, wenn keine Symptome vorliegen, um Frühgeburten oder eine Infektion des Neugeborenen zu verhindern. Besonders in den letzten vier bis sechs Wochen vor der Geburt ist eine Behandlung entscheidend.
Mitbehandlung des Partners: Ja oder Nein?
In der Regel ist eine Mitbehandlung des beschwerdefreien Partners nicht notwendig. Ausnahmen gelten:
- bei wiederkehrenden Infektionen,
- wenn der Partner ebenfalls Symptome (z. B. Rötung, Juckreiz am Penis) hat,
- bei bestehender Immunschwäche auf beiden Seiten.
Bei nachgewiesenem Penispilz erfolgt die Therapie mit Antimykotika (z. B. Clotrimazol-Creme).
Rolle von Probiotika und Intimpflege
Nach erfolgreicher Behandlung empfiehlt sich eine Stabilisierung der Vaginalflora, insbesondere bei wiederkehrenden Infektionen. Hierfür gibt es spezielle Vaginalzäpfchen oder orale Probiotika mit Milchsäurebakterien (z. B. Lactobacillus acidophilus). Diese unterstützen den Wiederaufbau des natürlichen, schützenden Milieus in der Vagina.
Zusätzlich sind folgende Maßnahmen hilfreich:
- keine Intimsprays oder Vaginalspülungen verwenden,
- nur pH-neutrale oder milchsäurehaltige Intimwaschlotionen nutzen,
- atmungsaktive Baumwollunterwäsche tragen,
- auf synthetische Einlagen und enge Kleidung verzichten.
Was tun bei wiederkehrendem Scheidenpilz
Wenn eine Scheidenpilzinfektion mehrmals im Jahr auftritt, spricht man medizinisch von einer chronisch-rezidivierenden Vaginalmykose. Betroffene Frauen erleben mindestens vier oder mehr Infektionen pro Jahr, oft mit belastenden Beschwerden wie Juckreiz, Ausfluss und Brennen. Wiederkehrende Infektionen sind nicht nur unangenehm, sondern können auch das seelische Wohlbefinden und die Sexualität beeinträchtigen. Eine sorgfältige Ursachenklärung und ein strukturierter Behandlungsansatz sind daher besonders wichtig.
Mögliche Ursachen für wiederholte Pilzinfektionen
Wiederkehrende Scheidenpilze sind meist kein Zufall, sondern beruhen auf bestimmten Risikofaktoren oder einem geschwächten Schutzsystem im Intimbereich. Zu den häufigsten Auslösern gehören:
Risikofaktor |
Einfluss auf das Scheidenmilieu |
Antibiotika-Therapie |
Zerstört Milchsäurebakterien, Pilze können überwiegen |
Hormonelle Schwankungen |
Z. B. durch Pille, Menstruation oder Schwangerschaft |
Diabetes mellitus |
Erhöhter Zuckergehalt begünstigt Pilzwachstum |
Immunschwäche |
Infektionen können sich leichter etablieren |
Ungünstige Intimhygiene |
Vaginalspülungen, Intimsprays oder aggressive Seifen |
Synthetische, enge Kleidung |
Wärmestau und Feuchtigkeit fördern Hefepilze |
Genetische Veranlagung |
Geringere Immunantwort auf Candida albicans |
Therapeutische Ansätze bei chronisch-rezidivierender Vaginalmykose
Langzeitbehandlung mit Antimykotika
Bei häufig wiederkehrenden Infektionen empfehlen Fachgesellschaften eine Suppressionsbehandlung über mehrere Monate. Dabei werden systemische Antipilzmittel (z. B. Fluconazol) nach einem festen Schema eingenommen:
- z.B. 3 Dosen in der ersten Woche, dann
- eine Dosis pro Woche für 6 Monate (individuell anpassbar)
Ziel ist es, die Hefepilze dauerhaft zu unterdrücken und das Vaginalmilieu zu stabilisieren. Diese Behandlung muss ärztlich überwacht werden, insbesondere wegen möglicher Leberbelastung und Medikamentenwechselwirkungen.
Lokale Erhaltungstherapie
Als Ergänzung oder Alternative zur Tablettentherapie kann eine regelmäßige vaginale Anwendung von Antimykotika in Form von Zäpfchen erfolgen, z. B. einmal wöchentlich über 6 bis 12 Wochen. Auch antiseptische Präparate wie Dequaliniumchlorid können zum Einsatz kommen, insbesondere bei Verdacht auf Mischinfektionen.
Wiederherstellung der Vaginalflora
Nach erfolgreicher Akutbehandlung ist es sinnvoll, die Vaginalflora durch Probiotika (oral oder vaginal) gezielt zu unterstützen. Produkte mit Lactobacillus acidophilus oder Lactobacillus rhamnosus helfen, das natürliche, saure Milieu zu stärken und eine erneute Vermehrung von Candida zu verhindern.
Lebensstil und Prävention im Alltag
Auch im Alltag können Frauen aktiv zur Vorbeugung beitragen. Folgende Maßnahmen haben sich in der Praxis bewährt:
-
Intimhygiene: Nur mit lauwarmem Wasser oder milden, pH-sauren Intimwaschlotionen reinigen
-
Kleidung: Baumwollunterwäsche tragen, auf synthetische Stoffe und enge Hosen verzichten
-
Zuckerarme Ernährung: Weniger Zucker kann die Nährstoffversorgung der Hefepilze einschränken
-
Stressreduktion: Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation stärken das Immunsystem
-
Sexualhygiene: Kondome können vor Reinfektion schützen, insbesondere bei wechselnden Partnern
-
Partnerdiagnostik: Bei häufigen Rückfällen kann eine Untersuchung und ggf. Mitbehandlung des Partners sinnvoll sein
Wann weiterführende Diagnostik sinnvoll ist
Falls trotz aller Maßnahmen immer wieder Infektionen auftreten, sollten seltenere Ursachen in Betracht gezogen werden, z.B.:
- Infektion mit weniger empfindlichen Pilzarten (Candida glabrata statt C. albicans)
- Hormonelle Störungen, etwa Östrogenmangel in den Wechseljahren
- Unentdeckter Diabetes mellitus
- Chronisch-entzündliche Hauterkrankungen im Genitalbereich
Ein Vaginalabstrich mit anschließender Pilzkultur und Resistenztest hilft, den genauen Erreger zu identifizieren und die Behandlung gezielt anzupassen.
Was hilft in der Schwangerschaft bei Scheidenpilz
Ein Scheidenpilz während der Schwangerschaft ist keine Seltenheit: Hormonelle Veränderungen begünstigen das Wachstum von Hefepilzen, insbesondere Candida albicans, und führen bei vielen Schwangeren zu Juckreiz, Ausfluss und Brennen im Intimbereich. Auch wenn die Infektion in der Regel harmlos ist, sollte sie unbedingt behandelt werden – nicht nur zur Linderung der Beschwerden, sondern auch zum Schutz des ungeborenen Kindes.
Warum Scheidenpilz in der Schwangerschaft häufiger auftritt
Während der Schwangerschaft steigt der Östrogenspiegel stark an. Dadurch verändert sich das Scheidenmilieu:
- Der Zuckergehalt in der Vaginalschleimhaut nimmt zu – ein optimaler Nährboden für Hefepilze.
- Der pH-Wert steigt leicht an, wodurch das saure Schutzmilieu geschwächt wird.
- Das Immunsystem ist physiologisch abgeschwächt, damit der Körper das Kind nicht abstößt – was jedoch auch Infektionen begünstigt.
Behandlungsmöglichkeiten: Was ist erlaubt?
Die Therapie eines Scheidenpilzes in der Schwangerschaft erfolgt ausschließlich lokal, also direkt im Intimbereich – systemische Therapien (z. B. Tabletten) sind kontraindiziert und dürfen nur in Ausnahmefällen unter strenger ärztlicher Aufsicht eingesetzt werden.
Behandlungsform |
Wirkstoffe |
Sicherheit in der Schwangerschaft |
Vaginalzäpfchen/-cremes |
Clotrimazol, Miconazol |
Sehr gut untersucht, empfohlen in allen Schwangerschaftsphasen |
Antiseptika (lokal) |
Dequaliniumchlorid, Octenidin |
Eingeschränkt geeignet, v. a. bei Resistenzen oder Mischinfektionen |
Povidon-Iod |
Jodhaltiges Antiseptikum |
Nicht empfohlen – kann die kindliche Schilddrüse beeinflussen |
Wichtig: Vaginalzäpfchen oder Cremes sollten ohne Applikator eingeführt werden, insbesondere im letzten Schwangerschaftsdrittel, um mechanische Reizungen des Gebärmutterhalses (Gefahr für Zervizitis) zu vermeiden.
Warum eine Behandlung so wichtig ist
Auch wenn keine Symptome auftreten, sollte ein Scheidenpilz in der Schwangerschaft konsequent behandelt werden:
-
Frühgeburten: Die Infektion kann Entzündungsprozesse begünstigen und das Risiko für Frühgeburten erhöhen.
-
Neugeboreneninfektion: Bei vaginaler Geburt können die Pilze auf das Kind übergehen und dort zu Mundsoor oder Windeldermatitis führen.
Deshalb empfehlen Fachgesellschaften ab der 34. Schwangerschaftswoche eine Kontrolle auf Hefepilze – auch bei beschwerdefreien Schwangeren.
Prophylaxe und Pflege während der Schwangerschaft
Neben der medikamentösen Behandlung helfen sanfte Maßnahmen, das Scheidenmilieu zu stabilisieren und Rückfälle zu vermeiden:
- Nur mit lauwarmem Wasser waschen, keine Seifen oder Intimsprays verwenden
- Atmungsaktive Unterwäsche aus Baumwolle tragen, täglicher Wechsel empfohlen
- Slipeinlagen ohne Kunststoffbeschichtung verwenden, um ein feucht-warmes Klima zu vermeiden
- Probiotika mit Milchsäurebakterien (oral oder vaginal) zur Stabilisierung der Flora (nach Rücksprache mit der Ärztin)
- Zuckerarme Ernährung, um das Wachstum der Pilze nicht zusätzlich zu fördern
Was tun bei wiederholtem Pilzbefall in der Schwangerschaft?
Tritt der Scheidenpilz mehrfach auf, ist eine erneute Abklärung durch die Frauenärztin ratsam. In Einzelfällen kann eine langfristige lokale Erhaltungstherapie oder der Einsatz von Probiotika hilfreich sein. Eine systematische Therapie mit Tabletten bleibt Schwangeren aufgrund potenzieller Risiken in der Regel verwehrt.
Ist Scheidenpilz ansteckend
Scheidenpilz ist potenziell ansteckend, zählt jedoch nicht zu den klassischen sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Die Übertragung kann zwar zwischen Sexualpartnern erfolgen, insbesondere beim ungeschützten Geschlechtsverkehr, jedoch ist dies nicht die häufigste Ursache. In den meisten Fällen entsteht die Infektion endogen, also durch eine übermäßige Vermehrung körpereigener Hefepilze – meist Candida albicans –, wenn das Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht gerät.
Übertragungswege von Scheidenpilz
Scheidenpilz kann prinzipiell über folgende Wege übertragen werden:
Übertragungsart |
Bewertung |
Geschlechtsverkehr |
Möglich, aber nicht Hauptursache |
Oralverkehr |
Möglich, v. a. bei bestehendem Mundsoor |
Hände/Fingernägel |
Möglich bei direktem Kontakt mit befallenen Schleimhäuten |
Sexspielzeug |
Mögliche Quelle bei unzureichender Hygiene |
Textilien/Handtücher |
Theoretisch möglich, aber sehr selten |
Wichtig: Eine Übertragung auf andere Frauen durch gemeinsame Toiletten, Bäder oder Schwimmbäder ist äußerst unwahrscheinlich, da Hefepilze ein feuchtwarmes Milieu und organisches Material zur Vermehrung benötigen. Auf trockenen Oberflächen überleben sie nur kurz.
Ansteckungsgefahr für den Partner
Ein männlicher Sexualpartner kann sich bei einer Frau mit Scheidenpilz infizieren – insbesondere bei häufiger, ungeschützter Intimität. Typische Symptome beim Mann (Penispilz) sind:
- Juckreiz und Brennen an Eichel oder Vorhaut
- Rötung, weiße Beläge oder kleine Pusteln
- Schmerzen beim Wasserlassen oder Sex
Allerdings verläuft eine Infektion beim Mann häufig asymptomatisch. Eine symptomlose Besiedlung bedeutet nicht zwingend, dass er behandelt werden muss – nur bei Beschwerden oder wiederholter Reinfektion der Partnerin sollte eine Mitbehandlung erfolgen.
Mitbehandlung des Partners: Wann sinnvoll?
Die allgemeine Empfehlung lautet:
- Keine routinemäßige Mitbehandlung, wenn der Partner beschwerdefrei ist
-
Mitbehandlung sinnvoll, wenn:
- der Partner Symptome zeigt
- Infektionen bei der Frau häufig wiederkehren
- Risikofaktoren wie ein geschwächtes Immunsystem vorliegen
Eine Behandlung beim Mann erfolgt meist mit lokalen Antimykotika, z. B. Clotrimazol-Creme.
Ansteckungsgefahr für Neugeborene
Während der Geburt kann ein unbehandelter Scheidenpilz auf das Neugeborene übertragen werden. Dies geschieht beim Durchtritt durch den infizierten Geburtskanal. Die Folge kann eine Pilzinfektion im Mund (Mundsoor) oder im Windelbereich sein. Deshalb sollten Pilzinfektionen in der Schwangerschaft – auch bei Symptomfreiheit – konsequent behandelt werden, insbesondere im letzten Schwangerschaftsdrittel.
Welche Hausmittel helfen gegen Scheidenpilz
Viele Frauen suchen bei ersten Anzeichen eines Scheidenpilzes wie Juckreiz, Brennen oder verändertem Ausfluss zunächst Hilfe in Form von Hausmitteln. Der Wunsch, auf natürliche Weise zu behandeln, ist verständlich – vor allem wenn es sich um eine leichte oder erste Infektion handelt. Doch nicht jedes Hausmittel ist sinnvoll, und manche können sogar das Scheidenmilieu stören oder die Beschwerden verschlimmern.
Was Frauen häufig anwenden – und wie wirksam es ist
Hausmittel |
Anwendung |
Medizinische Bewertung |
Naturjoghurt |
Auftragen oder vaginaler Einsatz (Tampon) |
umstritten – kann vorübergehend lindernd wirken, ist aber mikrobiologisch instabil |
Apfelessig |
Verdünnt als Spülung |
reizend – kann die Schleimhaut zusätzlich schädigen |
Knoblauch |
Einführen oder Auftragen |
ungeeignet – reizend, keine gesicherte antimykotische Wirkung |
Teebaumöl |
Verdünnt als Lösung |
potenziell reizend, allergieauslösend, keine Empfehlung |
Kokosöl |
Äußerlich aufgetragen |
leicht antimykotisch, kann Haut beruhigen – nur ergänzend |
Kamillensitzbäder |
Bei gereizter Vulva |
entzündungshemmend, symptomlindernd, aber nicht heilend |
Naturjoghurt – probiotisch oder problematisch?
Joghurt enthält Lactobacillus-Stämme, die auch Bestandteil der gesunden Vaginalflora sind. Deshalb gilt er in der Laienmedizin als nützlich gegen Scheidenpilz. In Studien zeigte sich jedoch:
- Die im Joghurt enthaltenen Bakterien entsprechen nicht exakt den Milchsäurebakterien der Scheide.
- Hygienerisiken bestehen durch eventuelle Verunreinigungen (z. B. mit Hefen oder anderen Keimen).
- Der pH-Wert von Joghurt liegt nicht im idealen sauren Bereich der Vagina.
Naturjoghurt kann kurzfristig ein kühlendes Gefühl verschaffen, aber die Ursache – die Pilzinfektion – wird dadurch nicht zuverlässig behandelt. Gynäkologen raten meist von der vaginalen Anwendung ab.
Was Hausmittel nicht leisten können
Scheidenpilz ist eine Infektionskrankheit, keine bloße Reizung. Hausmittel können begleitende Symptome mildern – wie Trockenheit oder Brennen – aber nicht die Pilze selbst abtöten. Ohne gezielte antimykotische Therapie besteht die Gefahr, dass:
- sich die Beschwerden verschlimmern,
- sich die Infektion ausbreitet,
- Resistenzen entstehen, wenn zu früh Antimykotika ohne Diagnose eingesetzt wurden,
- ein Rückfall wahrscheinlicher wird.
Sanfte Maßnahmen zur Unterstützung
Obwohl Hausmittel die Infektion nicht heilen können, gibt es unterstützende Maßnahmen, die den Heilungsverlauf positiv beeinflussen und das Scheidenmilieu stabilisieren:
- Lauwarmes Wasser zur Intimpflege, ohne Seife oder Intimspray
- Baumwollunterwäsche statt synthetischer Stoffe
- Täglicher Wäschewechsel und Waschen bei 60 °C
- Zuckerarme Ernährung, da Hefepilze Zucker als Energiequelle nutzen
- Orale oder vaginale Probiotika mit Lactobacillus acidophilus, um die Vaginalflora zu stabilisieren
Alternative Naturmedizin: Borsäure & Propolis
Einige pflanzlich-natürliche Substanzen werden auch außerhalb der klassischen Hausmittel diskutiert:
- Borsäurezäpfchen: in Studien bei Candida glabrata wirksam, aber nur im Off-Label-Use und nicht für Schwangere geeignet
- Propolis (Bienenharz): entzündungshemmend, aber potenziell allergen
- Salbei: enthält ätherische Öle mit antimykotischer Wirkung; als Zusatz in Vaginalzäpfchen in Studien mit positiven Effekten
Diese Mittel sind keine primären Empfehlungen in Leitlinien und sollten nur nach Rücksprache mit der Frauenärztin verwendet werden.
Wie kann man einem Scheidenpilz vorbeugen
Scheidenpilz entsteht meist dann, wenn das empfindliche Gleichgewicht der Vaginalflora gestört ist – etwa durch Antibiotika, hormonelle Veränderungen oder falsche Intimhygiene. Die gute Nachricht: Viele dieser Risikofaktoren lassen sich durch gezielte Maßnahmen minimieren. Wer seine Vaginalflora stärkt und reizende Einflüsse meidet, kann der Entstehung eines Scheidenpilzes wirksam vorbeugen.
Schutzfaktor Vaginalflora: Die natürliche Abwehr stärken
Die gesunde Vagina ist nie keimfrei. Sie wird überwiegend von Milchsäurebakterien (Laktobazillen) besiedelt, die ein saures Milieu (pH-Wert 3,8–4,5) aufrechterhalten. Dieses schützt vor krankmachenden Keimen – auch vor Hefepilzen wie Candida albicans, die bei fast jeder Frau natürlicherweise in kleinen Mengen vorkommen.
Um diese natürliche Schutzfunktion zu unterstützen, sind folgende Maßnahmen sinnvoll:
Maßnahme |
Wirkung auf die Vaginalgesundheit |
Vermeidet Reizung, erhält das natürliche pH-Gleichgewicht |
|
Keine Intimsprays oder Spülungen |
Schützen die Flora vor chemischer Zerstörung |
Baumwollunterwäsche |
Sorgt für ein trockenes, atmungsaktives Klima |
Täglicher Wäschewechsel |
Verhindert Feuchtigkeitsstau und Keimvermehrung |
Sexspielzeug gründlich reinigen |
Verhindert Übertragung und Reinfektion |
Nach dem Stuhlgang von vorne nach hinten wischen |
Vermeidet Schmierinfektionen aus dem Darm |
Ernährung und Lebensstil: Einfluss auf das Scheidenmilieu
Ernährung und Lebensgewohnheiten wirken sich direkt auf das Scheidenmilieu aus – insbesondere bei Frauen mit wiederkehrenden Infektionen:
- Zuckerarme Ernährung: Hefepilze nutzen Glukose als Nahrungsquelle. Eine zuckerreiche Ernährung kann das Pilzwachstum fördern.
- Stressreduktion: Dauerhafter Stress kann das Immunsystem schwächen und die natürliche Abwehr beeinträchtigen.
- Ausreichend Schlaf und Bewegung: Fördern die allgemeine Gesundheit und Immunabwehr.
- Verzicht auf synthetische Einlagen und enge Kleidung: Reduziert Feuchtigkeitsstau im Intimbereich.
Probiotika: Milchsäurebakterien als Schutzschild
Spezielle Probiotika zur vaginalen oder oralen Anwendung können gezielt helfen, die Vaginalflora zu stabilisieren – besonders nach:
- einer Antibiotikabehandlung,
- einer überstandenen Pilzinfektion,
- hormonellen Veränderungen (z. B. Wechseljahre oder Pille).
Diese Präparate enthalten meist Lactobacillus acidophilus, L. rhamnosus oder Lactoferrin, die das saure Milieu fördern und pathogene Keime verdrängen können. Studien zeigen
Medikamentöse Vorbeugung – wann ist sie sinnvoll?
In bestimmten Fällen kann eine vorbeugende Anwendung von Antimykotika in festgelegten Abständen sinnvoll sein – etwa bei Frauen mit:
- chronisch-rezidivierender Vaginalmykose (≥4 Infektionen pro Jahr),
- geschwächtem Immunsystem,
- bestehendem Diabetes mellitus.
Hier erfolgt die Therapie unter ärztlicher Aufsicht z.B. mit Fluconazol 1× wöchentlich über mehrere Monate (Suppressionsschema).
Insbesondere bei chronisch-rezidivierendem Scheidenpilz einen präventiven Effekt.
Besonderheiten in Schwangerschaft und Stillzeit
Während der Schwangerschaft sollte besonders auf eine sanfte Intimpflege und atmungsaktive Kleidung geachtet werden. Milchsäurehaltige Produkte oder probiotische Zäpfchen zur Stabilisierung der Flora können nach Rücksprache mit der Frauenärztin vorsorglich angewendet werden. Intimprodukte mit Jod (z. B. Povidon-Iod) sind wegen möglicher Auswirkungen auf die kindliche Schilddrüse zu vermeiden.
Wie können CANNEFF® Vaginalzäpfchen bei einer Pilzerkrankung helfen?
CANNEFF® Vaginalzäpfchen enthalten eine einzigartige Kombination aus Cannabidiol (CBD) und Hyaluronsäure. Diese medizinische Wirkstoffkombination ist nicht primär antimykotisch – das heißt, sie tötet Hefepilze wie Candida albicans nicht direkt ab. Dennoch können CANNEFF® Zäpfchen eine wichtige unterstützende Rolle bei der Behandlung und Nachsorge von Scheidenpilzinfektionen spielen – insbesondere bei gereizter, entzündeter oder vorgeschädigter Vaginalschleimhaut.
Unterstützende Wirkung bei Scheidenpilz: Was CANNEFF® leisten kann
Die Wirksamkeit von CANNEFF® Vaginalzäpfchen basiert auf zentralen Eigenschaften:
- Unterstützt die Heilung der gereizten Vaginalschleimhaut
- Fördert die Wiederherstellung der natürlichen Schutzbarriere
- Bindet Feuchtigkeit und verhindert Austrocknung und Mikroverletzungen
- Ideal bei Brennen, Wundsein und Schleimhautreizungen nach Pilzinfektionen
- Reduziert Juckreiz und lindert das Brennen
- Wirkt entzündungshemmend, ohne die Schleimhaut zu reizen
- Unterstützt das lokale Immunsystem, ohne die gesunde Vaginalflora anzugreifen
- Kann oxidativen Stress und Schwellungen mildern
Wann CANNEFF® sinnvoll ist
Anwendungszeitpunkt |
Nutzen der CANNEFF® Zäpfchen |
Nach antimykotischer Behandlung |
Regeneration der Schleimhaut, Vorbeugung von Reizungen oder Rückfällen |
Bei wiederkehrenden Infektionen |
Unterstützung des lokalen Gleichgewichts, Linderung von Beschwerden |
Bei Schleimhautempfindlichkeit |
Aufbau und Schutz der Vaginalbarriere, auch bei hormoneller Trockenheit |
Als Begleitmaßnahme bei Reizungen |
Milderung von Juckreiz, Brennen und Entzündungen – auch ohne akute Pilzinfektion |
Kombination mit Antimykotika: Komplementär, nicht konkurrierend
CANNEFF® ersetzt keine antimykotische Behandlung bei aktivem Scheidenpilz. Die Zäpfchen sind jedoch eine sinnvolle Ergänzung:
- Parallel zur Therapie, sofern ärztlich freigegeben
- Im Anschluss, zur Schleimhautberuhigung und Vorbeugung
- Langfristig bei empfindlicher oder durch wiederholte Infektionen vorgeschädigter Vaginalflora
Die Anwendung ist rezeptfrei möglich, sollte aber bei akuten Infektionen immer mit einer gynäkologischen Abklärung kombiniert werden.