Was verursacht Lichen sclerosus?
Die genaue Ursache von Lichen sclerosus ist bis heute nicht bekannt. Experten gehen davon aus, dass mehrere Faktoren zur Entstehung beitragen. Dazu gehören:
Faktor |
Mögliche Auswirkungen auf Lichen sclerosus |
Autoimmunprozesse |
Das Immunsystem greift fälschlicherweise körpereigene Hautzellen an. |
Hormonelle Veränderungen |
Ein sinkender Östrogenspiegel kann die Hautstruktur beeinflussen. |
Genetische Veranlagung |
Vermehrtes Auftreten innerhalb von Familien deutet auf eine erbliche Komponente hin. |
Chronische Reizung oder Verletzung |
Mechanische Belastung kann Lichen sclerosus verschlimmern oder auslösen. |
Infektionen |
Bestimmte Viren oder Bakterien könnten eine Rolle spielen. |
Stress |
Kann das Immunsystem beeinflussen und Krankheitsschübe auslösen. |
Ernährung |
Ungleichgewicht in der Darmflora könnte Entzündungsprozesse verstärken. |
Da Lichen sclerosus nicht durch Bakterien, Viren oder Pilze verursacht wird, ist die Erkrankung nicht ansteckend.
Ist Lichen sclerosus eine Autoimmunerkrankung?
Viele Experten vermuten, dass Lichen sclerosus eine Autoimmunerkrankung ist. Dies wird durch folgende Beobachtungen gestützt:
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Patienten mit Lichen sclerosus haben häufiger weitere Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis, Vitiligo oder Lupus.
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Autoantikörper gegen Haut- und Bindegewebsstrukturen wurden in Studien nachgewiesen.
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Die Erkrankung tritt häufiger bei Frauen auf – ein Muster, das typisch für Autoimmunerkrankungen ist.
Obwohl noch nicht abschließend bewiesen ist, dass Lichen sclerosus eine klassische Autoimmunerkrankung ist, wird ein fehlgeleitetes Immunsystem als Hauptursache diskutiert.
Welche Rolle spielen Hormone bei Lichen sclerosus?
Hormonelle Faktoren scheinen eine zentrale Rolle zu spielen, da Lichen sclerosus besonders häufig in hormonellen Umstellungsphasen auftritt – etwa nach den Wechseljahren oder bei Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel nehmen. Der Zusammenhang besteht vermutlich durch:
Hormoneller Einfluss |
Mögliche Auswirkungen |
Östrogenmangel |
Haut wird dünner, trockener und anfälliger für Entzündungen. |
Progesteronveränderungen |
Kann die Immunantwort beeinflussen. |
Hormonelle Kontrazeptiva (Pille) |
Wird als möglicher Risikofaktor diskutiert. |
Studien zeigen, dass eine Östrogentherapie allein nicht ausreicht, um Lichen sclerosus zu behandeln. Stattdessen ist eine Kombination aus entzündungshemmenden Cremes, Feuchtigkeitspflege und gezielter symptomatischer Behandlung notwendig.
Kann Stress Lichen sclerosus auslösen?
Ob Stress Lichen sclerosus direkt verursacht, ist unklar, doch viele Betroffene berichten, dass psychischer Stress Schübe verschlimmern kann. Stress kann das Immunsystem beeinflussen und dadurch Entzündungsprozesse verstärken, was zu einer Verschlechterung der Symptome führen kann.
Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können helfen, das Immunsystem zu stabilisieren und mögliche Krankheitsschübe zu reduzieren.
Gibt es eine genetische Veranlagung für Lichen sclerosus?
Es gibt Hinweise darauf, dass Lichen sclerosus familiär gehäuft auftritt. Studien zeigen, dass etwa 10 % der Betroffenen Verwandte haben, die ebenfalls erkrankt sind. Genetische Marker, insbesondere bestimmte HLA-Gene, wurden mit einem erhöhten Risiko für Lichen sclerosus in Verbindung gebracht.
Da die genetische Veranlagung allein nicht ausreicht, um die Erkrankung auszulösen, vermutet man ein Zusammenspiel mit Umwelt- und Immunfaktoren.
Können Infektionen Lichen sclerosus auslösen?
Einige Forscher diskutieren, ob Infektionen eine Rolle bei der Entstehung von Lichen sclerosus spielen. Mögliche Verdächtige sind:
Erreger |
Möglicher Zusammenhang mit Lichen sclerosus |
Borrelia burgdorferi (Erreger der Borreliose) |
Antikörper wurden bei manchen Patienten nachgewiesen. |
HPV (Humane Papillomaviren) |
Mögliches Risiko für Schleimhautveränderungen. |
Epstein-Barr-Virus (EBV) |
Beteiligt an anderen Autoimmunerkrankungen. |
Ein direkter Zusammenhang konnte jedoch nicht bewiesen werden, weshalb Infektionen keine primäre Ursache von Lichen sclerosus darstellen.
Hat die Ernährung Einfluss auf Lichen sclerosus?
Einige Betroffene berichten von einer Verbesserung der Symptome durch eine gezielte Ernährungsumstellung. Mögliche Zusammenhänge:
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Glutenfreie Ernährung: Einige Patienten mit Lichen sclerosus haben auch Zöliakie.
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Darmflora und Entzündungen: Ein gesunder Darm kann Autoimmunprozesse beeinflussen.
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Omega-3-Fettsäuren: Entzündungshemmende Eigenschaften könnten vorteilhaft sein.
Während keine spezielle Diät zur Behandlung von Lichen sclerosus empfohlen wird, kann eine entzündungshemmende Ernährung mit viel Gemüse, gesunden Fetten und wenig Zucker unterstützend wirken.
Gibt es Risikofaktoren für Lichen sclerosus?
Neben Autoimmunität und hormonellen Einflüssen gibt es einige Risikofaktoren, die das Erkrankungsrisiko erhöhen können:
Risikofaktor |
Mögliche Verbindung |
Weibliches Geschlecht |
Frauen sind deutlich häufiger betroffen. |
Hormonelle Schwankungen |
Insbesondere nach den Wechseljahren. |
Genetische Veranlagung |
In einigen Familien gehäuftes Auftreten. |
Chronische Reizung |
Mechanische Belastung durch enge Kleidung, Radfahren oder Reiten. |
Bestimmte Erkrankungen |
Assoziation mit Autoimmunerkrankungen. |
Kann Lichen sclerosus durch Reizungen oder Verletzungen entstehen?
Ja, mechanische Reizung oder Verletzungen können die Haut empfindlicher machen und Krankheitsschübe auslösen. Das sogenannte Köbner-Phänomen beschreibt, dass neue Läsionen durch Kratzen oder Reibung entstehen können.
Empfohlen wird:
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Lockere Baumwollunterwäsche statt synthetischer Stoffe.
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Vermeidung von Intimrasur, um Mikroverletzungen zu verhindern.
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Schonende Intimhygiene mit seifenfreien Produkten.
Warum tritt Lichen sclerosus oft nach den Wechseljahren auf?
Nach den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel, wodurch die Haut dünner, trockener und weniger widerstandsfähig wird. Diese Veränderungen machen den Genitalbereich anfälliger für entzündliche Prozesse und Hautveränderungen, was das Risiko für Lichen sclerosus erhöht.
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