Welche Symptome bei Analfissuren?
Eine Analfissur macht sich zumeist durch starke, stechende Schmerzen am After bemerkbar. Die Schmerzen am After oder während und auch nach dem Stuhlgang können den Alltag und die Lebensqualität der Betroffenen sehr stark einschränken. In der Folge eines Risses im After, ist die Ausscheidung des Stuhls nur unter Schmerzen möglich. Es wird von einer sehr schmerzhaften Defäkation berichtet, die einen Teufelskreis in Gang setzen kann. Oft berichten Patienten über eine Ausstrahlung der Schmerzen zum Steißbein hin. Die Intensität des Schmerzes hängt natürlich auch von der Größe und Tiefe des Risses in der Analschleimhaut ab. Das Spektrum reicht ihr von kleineren Mikrorissen der Schleimhaut bis hin zu größeren und tieferen Fissuren. Viele Betroffene halten den Stuhl folglich zurück, um den starken, stechenden Schmerzen vorzubeugen. Jedoch fördert dieses Verhalten die weitere Verhärtung des Stuhlgangs, welche die Einrisse in der Analschleimhaut folglich noch weiter verschlimmern oder vergrößern kann. Letztlich wird der Toilettengang dadurch noch schmerzhafter. Oft bleiben die Beschwerden nach dem Toilettenbesuch in Form eines brennenden Dauerschmerzes weiterhin bestehen.
Zusätzlich führt der intensive Schmerz am After zur Verkrampfung des Schließmuskels und Analbereichs. Dadurch verstärken sich die Symptome der Analfissur immer weiter. Aufgrund der Verkrampfung des Schließmuskels, wird das umliegende Gewebe schlechter durchblutet, sodass die Risse in der Analschleihaut oder der Afteriss schlechter abheilen. Das führt nicht nur zu einer schlechteren Wundheilung in der Analregion, sondern erhöht auch die Infektionsgefahr. Folglich besteht das Risiko, dass sich aus dem akuten Afterriss auch eine chronische Analfissur entwickelt. Durch die Chronifizierung des Einrisses, wird die Behandlung einer Analfissuren deutlich erschwert und komplizierter, kann sogar bis zu einer Analfissur-OP führen. Klären Sie bei vorliegender Symptome einer Analfissur Ihre Beschwerden möglichst zeitnah mit Ihrem Arzt ab. Lesen Sie hier mehr zur Diagnose und Untersuchungen im Blogpost zu Analfissur Arzt oder auch zu verschiedenen Operationstechniken bei Analfissuren im Blogpost zur Analfissur-OP.
Die Krämpfe des Schließmuskels können möglicherweise weitere Schleimhauteinrisse verursachen. Lesen Sie hier mehr zu den Ursachen von Afterrissen. Reicht der Riss tiefer bis zum inneren Schließmuskels, ist es möglich, dass sich durch das starke Verkrampfen das Bindegewebe um den Muskel vermehrt und mit der Zeit verhärtet. Diese Hautverdickung tritt vor allem bei einer chronischen Analfissur auf. Ärzte bezeichnen dies als Vorpostenfalte oder Mariske.
Wenn Betroffene aus Angst vor Schmerzen den Stuhl zurückhalten, kann dies zu chronischer Verstopfung (Obstipation) führen. Auch von Juckreiz am After, Afterbrennen, Nässen und Schleimsekretion der Wunde im After, sowie hellroten Blutauflagerungen auf dem Stuhl oder Blut auf dem Toilettenpapier wird oft von Patienten und Patientinnen berichtet.
Was sind die Symptome einer akuten Analfissur?
Die akute Analfissur wird zumeist von einem scharfen, stechenden oder brennenden Schmerz beim Stuhlgang begleitet. Nach dem Stuhlgang klingt dieser Schmerz vorerst zumeist rasch wieder ab. Ebenso häufige Symptome einer akuten Analfissur sind hellrote, frische Blutungen. Die Intensität der Blutung am After reicht von der Blutspur am Klopapier bis hin zu Blutspritzern in der Toilette. Der tatsächliche Blutverlust ist zumeist gering und gilt in der Regel als nicht gefährlich. Trotzdem verunsichert Blut im Stuhl viele Patienten und PatientInnen enorm. Wenn Sie über Symptome von Rissen im After klagen, klären Sie diese Beschwerden unbedingt mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin des Vertrauens ab. Lesen Sie hier auch mehr zur Diagnose und Untersuchungen im Blogpost zu Analfissur Arzt. Betroffene müssen nicht unbedingt über beide Hauptsymptome gleichzeitig klagen, diese beiden Symptome können grundsätzlich auch einzeln voneinander auftreten.
Je nach Ausprägung der Analfissur, sieht man bei der Untersuchung meistens den äußeren Ausläufer der akuten Fissur schon beim leichten Spreizen der Pobacken. Die Vielzahl an Analfissuren befindet sich in der Mittellinie und 75-90 % auf der zum Steißbein gewandten Seite. Je nach Ursache der Analfissur sollte im Rahmen der Diagnose und folgender Untersuchung beim Arzt auch Infektionen wie HIV, Tuberkulose und Syphilis abgeklärt werden. Auch Tumorerkrankungen oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn zählen zu den vielseitigen Ursachen von Analfissuren. Ihre ärztliche Betreuung kann weitere Diagnostik mit serologischen und mikrobiologischen Untersuchungen sowie eine Koloskopie mit Entnahme von Gewebeproben durchführen. Lesen Sie hier mehr zur Diagnose und Untersuchungen bei Afterrissen im Blogpost Analfissur Arzt.
Welche Symptome bei einer chronischen Analfissur?
Bestehen die Symptome der Analfissur bereits über mehrere Wochen und variieren diese in der Intensität, ist die vorliegende Analfissur möglicherweise bereits als chronisch einzustufen. Äußerlich sichtbare Zeichen einer chronischen Analfissur sind Hautverdickungen oder Hautfalten, die man Vorpostenfalte oder auch Marisken nennt. Manche Patienten spüren eine tastbare Verhärtung. Da diese typischen Symptome auch bei anderen proktologischen Erkrankungen auftreten, ist eine genaue Diagnose und Untersuchung der Analfissur wichtig. Bei einer chronischen Analfissur sind die Schmerzen beim Stuhlgang oft zwar weniger ausgeprägt, aber an der betroffenen Stelle bildet sich oft ein juckendes, nässendes Geschwür. Typisch ist auch eine Hautverdickung, die Vorpostenfalte oder auch Mariske. In schwereren Fällen kommt es auch zur Bildung einer Analfistel, welche mit dem Fistelgang auch den Schließmuskel betrifft. Chronische Analfissuren führen in manchen Fällen zur Analfissuroperation, sofern konservative Maßnahmen in der Behandlung der Analfissur wie Salben, Cremes, Sitzbäder und Zäpfchen nicht hinreichend greifen. Lesen Sie hier auch mehr zu den Vorteilen und Dosierung bei der Anwendung von Zäpfchen zur Behandlung bei Analfissuren.
Wie unterscheiden sich akuter Afterriss und eine chronische Analfissur?
Die wesentliche Unterschiede zwischen akuter und chronischer Analfissur bestehen in der zeitlichen Dauer der Symptome, sowie dem Ausmaß der Gewebeveränderung im Analkanal, aber auch betreffend der Intensität der Symptomatik der Fissur. Die akute Form der Analfissur tritt recht häufig auf und sollte im Regelfall nach spätestens vier bis sechs Wochen mit entsprechend konsequenter Behandlung des Afterrisses abgeheilt sein. Lesen Sie hier auch mehr zur Beschleunigung der Heilung von Analfissuren. Je länger die Fissur aber besteht oder je tiefer sie ist, desto größer ist die Gefahr weiterer Gewebeveränderungen. Nimmt das Geschwür an Tiefe zu, sind narbige Veränderungen bei einer chronischen Fissur deutlich wahrscheinlicher. Es kann folglich zu einer sogenannten Vorpostenfalte, auch Mariske genannt, kommen. Eine Mariske ist eine Hautverdickung, von der selbst zwar keine direkte gesundheitliche Gefahr ausgeht. Jedoch können die Beschwerden durch eine Mariske aber verstärkt werden, da diese die gründliche Analhygiene erschwert. Oft führen chronische Analfissuren auch zu gutartigen Bindegewebsknoten, sogenannte Analfibrome, oder als Folge einer Entzündung im After und Abszessbildung auch Analfisteln mit tiefen und komplizierteren Fistelgängen. Derartige Komplikationen können ebenso zum Anlass für eine Analfissur-OP werden.
Finden Sie hier mehr allgemeine Informationen rund um die Behandlung von Analfissuren oder mit welchen Maßnahmen im Alltag und Lebensstil Sie Analfissuren vorbeugen können.