Analfissur Ursache

Analfissuren betreffen viele Menschen, doch die Ursachen sind sehr vielfältig. Analfissuren sind kleine, schmerzhafte Risse im Bereich des Afters, die viele Menschen betreffen. Die Analfissur, auch Analriss oder Afterriss genannt, beschreibt einen längsverlaufenden Mikroriss oder Riss im After oder auch in der Übergangszone der zarten Haut des Analkanals zur äußeren Haut am After. Die Analfissur gilt als häufigste Ursache von Schmerzen und Blutungen beim Stuhlgang. Doch was genau verursacht diese unangenehme Erkrankung am After? Die Ursachen von einer Analfissur reichen von Verstopfung und hartem Stuhlgang bis hin zu entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. In diesem Blogpost erfahren Sie alles über die häufigsten Ursachen und Risikofaktoren, die zur Entstehung einer Analfissur führen.Lesen Sie weiter, um mehr über die Ursachen von Analfissuren, einer häufigen Erkrankung des Enddarms, zu erfahren.

Autor

Dr. med. univ. Lukas Heschl

Inhaltsverzeichnis

Wie entsteht eine Analfissur?

Für die Entstehung einer Analfissur ist keine einzelne konkrete Ursache zu nennen, es gilt vielmehr eine Reihe ganz verschiedener Risikofaktoren als Ursache für Analfissuren genauer zu beleuchten.

Was sind die Ursachen einer Analfissur?

Analfissuren stehen oft im Zusammenhang mit der Stuhlkonsistenz und dem Pressverhalten beim Stuhlgang, aber auch Hämorrhoiden oder Kryptitis, sowie diversen weiteren Vorerkrankungen.

Wie entsteht eine Analfissur?

Für die Entstehung einer Analfissur ist keine einzelne konkrete Ursache zu nennen, es gilt vielmehr eine Reihe ganz verschiedener Risikofaktoren als Ursache für Analfissuren genauer zeu beleuchten. Eine Analfissur bedeutet, dass die empfindsame Haut im Analgang durch zu starke Beanspruchung überdehnt wird und einreißt.  Das Spektrum der Ursachen einer Analfissur reicht hier von der Konsistenz des Stuhls, durch Verstopfung, hartem Stuhlgang oder auch Durchfall, über das Pressverhalten beim Stuhlgang bis hin zu ballaststoffarmer Ernährung, mangelnder Flüssigkeitszufuhr und mangelnder Bewegung. Auch Hämorrhoiden oder Kryptitis sowie Stress können die Wahrscheinlichkeit einer Analfissur erhöhen.

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Was sind die Ursachen einer Analfissur?

Analfissuren stehen oft im Zusammenhang mit der Stuhlkonsistenz und dem Pressverhalten beim Stuhlgang, aber auch Hämorrhoiden oder Kryptitis, sowie diversen weiteren Vorerkrankungen. Auch Stress und Ernährung sowie Analverkehr oder sexuell übertragbare Erkrankungen spielen als mögliche Ursache eines Risses im After eine Rolle. Warum eine Analfissur entsteht, lässt sich oft nicht eindeutig klären. Die Ursache einer Analfissur sind vielseitig und hier folgend werden wir auf die mögliche Ursachen einer Analfissur genauer eingehen.

Konsistenz des Stuhls und Pressverhalten beim Stuhlgang

Harte Stuhlgänge können die empfindliche anale Schleimhaut besonders leicht verletzen, aber auch zu starkes Pressverhalten kann die Ursache von Analfissuren sein. Vor allem die Kombination von hartem Stuhlgang mit angestrengtem Pressen bei der Darmentleerung bringt die Haut häufig zum Einreißen. Ursachen für regelmäßige Verstopfung oder hartem Stuhlgang sind vor allem in ballaststoffarmer Ernährung sowie mangelnder Flüssigkeitsaufnahme und Bewegung zu sehen. Neben Verstopfung und harten Stuhlgängen können auch Durchfälle, vor allem bei längerem Auftreten, Risse in der Analschleimhaut begünstigen.

Eine ballaststoffreiche Ernährung kann helfen, die Stuhlkonsistenz zu regulieren und Verstopfung vorzubeugen. Ballaststoffe sorgen dafür, dass der Stuhl weicher bleibt und leichter passiert. Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Obst und Gemüse sollten regelmäßig verzehrt werden, um die Darmgesundheit zu fördern. Zudem ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Lesen Sie hier auch mehr dazu, wie Sie Analfissuren vorbeugen können.

Daneben treten Analfissuren sowohl während der Schwangerschaft als auch nach der Geburt häufiger auf. Risikofaktoren sind hier Verstopfung während der Schwangerschaft, ein hohes Geburtsgewicht des Babys, eine lange Dauer der Schwangerschaft sowie der Presswehen während der Geburt.

Analkanalstenose als Ursache von Analfissuren

Eine Verengung des Analkanals kann ebenso den Stuhlgang erschweren und zu erhöhtem Druck und Reibung führen, was wiederum das Risiko für Analfissuren erhöht. Eine Verengung des Analkanals, auch als Analkanalstenose bezeichnet, kann aus verschiedenen Gründen auftreten, wie Narbenbildung nach Operationen wie auch einer Analfissur-OP, chronischen Entzündungen oder angeborenen Fehlbildungen. Diese Verengung hat direkte Auswirkungen auf den Stuhlgang und erhöht das Risiko für Analfissuren aufgrund des erhöhten Drucks beim Stuhlgang, erhöhter Reibung und mechanischer Belastung der Analschleimhaut bei verengten Passagen. Die ständige Belastung und Dehnung des verengten Analkanals kann zu einer dauerhaften und chronischen Überbeanspruchung und Überdehnung der Schleimhaut führen. Dadurch werden das Gewebe und die Schleimhäute im Analkanal weniger elastisch und können leichter reißen, insbesondere bei häufigen oder schwierigen Stuhlgängen. In einem verengten Analkanal ist die Durchblutung oft beeinträchtigt, was die Heilung von kleinen Rissen oder Mikroverletzungen behindert. Dies kann dazu führen, dass selbst kleine Verletzungen wie Analfissuren chronisch werden oder sich verschlimmern.

Hämorrhoiden als Ursache für Analfissuren

Hämorrhoiden zählen zu einem Risikofaktor als Ursache für Analfissuren. Bei Hämorrhoiden ist die Haut des Anoderms schon entsprechend vorbelastet. Dasselbe gilt für Entzündungen im Bereich des Enddarms, wie beispielsweise Analabszesse oder Analfisteln. Ebenso erschwert eine schlechte Durchblutung – bedingt durch Verkrampfungen im Analbereich - den Heilungsprozess von Analfissuren mitunter deutlich.

Vorerkrankungen als Ursache und Risikofaktor für Analfissuren

Verschiedene chronische Erkrankungen können das Risiko für Analfissuren erhöhen. Krankheiten wie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa können mit Entzündungen im Analbereich einhergehen, die folglich auch zu Analfissuren führen können.

So auch Morbus Behçet als eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung, die eine Vielzahl von Organen und Geweben betreffen kann, darunter die Haut, Augen, Gelenke aber auch den Verdauungstrakt beziehungsweise Analbereich. Eine der häufigen Manifestationen der Krankheit sind Läsionen oder Geschwüre, die in verschiedenen Bereichen des Körpers auftreten können, einschließlich der Mundschleimhaut, Genitalien und im Analbereich.

Infektionskrankheiten als Ursache und Risikofaktor für Analfissuren

Bestimmte Infektionskrankheiten wie Syphilis, Tuberkulose oder Leishmaniose können die Schleimhaut im Analbereich schädigen und das Auftreten von Analfissuren dadurch begünstigen. Aber auch Viruserkrankungen wie HIV/Aids, Herpes-simplex-Virus (HSV) oder Cytomegalievirus können das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Analfissuren dadurch erhöhen. 

Medikamente als Ursache und Risikofaktor für Analfissuren

Einige Medikamente wie Ergotamin, Nicorandil, Isotretinoin oder auch bestimmte Chemotherapeutika können die Schleimhaut im Analbereich schädigen und damit das Risiko für das Auftreten einer Analfissur erhöhen. 

Analverkehr oder mechanische Überbelastung als Ursache für Analfissuren

Die mechanische Belastung durch Analverkehr kann zu Verletzungen und Rissen in der Analregion führen, was das Risiko für Analfissuren  erhöht. Auch anale Sexualpraktiken können zu Rissen am After führen. In manchen Fällen sind auch diverse anale Sexualpraktiken, bei denen es beispielsweise durch Sexspielzeug zu Verletzungen der Schleimhaut oder gar einem Afterriss kommt, die Ursache einer Analfissur.

Kryptitis und Analfistel als Ursache für Analfissur

Wenn die Analschleimhaut (Anoderm) bereits vorgeschädigt ist, wie dies bei Kryptitis oder auch bei vergrößerten Hämorrhoiden der Fall sein kann, besteht die Möglichkeit, dass es auch bei normalem Stuhlgang zu einer chronischen Wunde im Analkanal kommt. Kryptitis als Krankheitsbild bezeichnet eine Entzündung der Afterdrüsen. Diese Drüsen münden in die kleinen Krypten am Übergang zwischen Darmschleimhaut zur Analhaut. Bei Entzündungen der Drüsen kann sich ein oberflächlicher Fistelgang unter der Analhaut bilden, der dann im Bereich einer Analfissur aufbrechen kann. Lesen Sie hier mehr über Kryptitis oder auch mehr über Analfisteln

Hoher Schließmuskeldruck als Ursache für Analfissur

Bei hohem Schließmuskeldruck kommt es zu einer Verminderung der Durchblutung, die wiederum die Heilung einer Analfissur behindern bzw. beeinträchtigen kann. Die Muskelanspannung ist die Folge des schmerzhaften Zustandes bei Analfissuren. Diese Anspannung trägt dazu bei, dass die Wundränder nach Abschluss des Stuhlgangs aufeinander gepresst werden. Maßnahmen zur Entspannung können also helfen, dass sich die Wunde besser reinigt und so aus der Tiefe heraus heilen kann.

Kolorektale Operationen als Ursache einer Analfissur

Schließlich können Operationen im Bereich des Enddarms das umliegende Gewebe beeinträchtigen und das Auftreten von Analfissuren begünstigen. Wundheilungsstörungen nach kolorektalen Operationen aus anderen Gründen, zum Beispiel bei Hämorrhoiden, Analabszessen, Analfisteln oder Analthrombosen, können ebenfalls zu chronischen Wunden im Analbereich führen. Diese Wunden im Anoderm können einer Analfissur gleichen. Somit gilt zumeist bei operativen Eingriffen am Anus, diese nur dann durchzuführen, wenn man keine wirksame therapeutische Alternative in der Behandlung einer Analfissur hat und der Leidensdruck des Patienten bzw. der Patientin sehr hoch ist. Lesen Sie hier mehr zur Analfissur-OP.

Stress als Ursache und Risikofaktor einer Analfissur

Stress spielt eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Analfissuren. Psychosozialer Stress führt oft zu einer Anspannung der Beckenbodenmuskulatur und des Schließmuskels, was die Durchblutung hemmt. Dies kann nicht nur das Risiko für die Entstehung von Rissen erhöhen, sondern auch die Heilung verzögern. Entspannungstechniken wie Atemübungen oder Yoga können hier eine unterstützende Rolle spielen. Ebenso hat psychosozialer Stress einen Effekt auf die Verdauung und kann hier Durchfall oder Verstopfungen begünstigen.

Informieren Sie sich hier auch umfassend über die vielseitigen Maßnahmen rund um die Vorbeugung von Analfissuren oder über Diagnose und Untersuchungen von Analfissuren beim Arzt im Blogpost Analfissur Arzt. Hier können Sie mehr über die Symptome von Analfissuren oder auch die allgemeine Behandlung von Afterrissen erfahren.

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Dr. med. univ. Lukas Heschl

Facharzt für Allgemeinmedizin

Dr. med. univ. Lukas Heschl ist Allgemeinmediziner. Nach Abschluss des Studiums der Humanmedizin im Jahr 2013, ist Dr. med.univ. Lukas Heschl bereits seit 2017 als praktizierender Allgemeinmediziner um das Wohl seiner PatientInnen bemüht. 2019 wurde er Partner in der Landarztpraxis in Oed, Niederösterreich. Als erste Ansprechperson für alle medizinischen Anliegen zählt Dr. med.univ. Lukas Heschl auf innovative Behandlungsmethoden, wie CANNEFF Medizinprodukte gegen Entzündungen und zur Verbesserung der Schleimhautregeneration im Intimbereich.