Wechseljahre Symptome trockener Mund

Mundtrockenheit ist ein weitverbreitetes, aber oft übersehenes Symptom der Wechseljahre. Viele Frauen bemerken plötzlich ein pelziges Gefühl im Mund, brennende Schleimhäute oder sogar einen bitteren oder metallischen Geschmack. Verantwortlich dafür sind hormonelle Veränderungen – insbesondere der Rückgang von Östrogen und Progesteron –, die nicht nur den Zyklus betreffen, sondern auch die Speichelproduktion und die Schleimhautgesundheit im Mundraum. Die Folge: weniger Speichel, gestörte Mundflora, gereizte Schleimhäute und veränderte Geschmacksempfindungen. Begleitend können Nährstoffmängel, bestimmte Medikamente oder auch psychischer Stress diese Beschwerden verstärken. Besonders häufig tritt dabei das sogenannte Burning-Mouth-Syndrom auf – ein brennendes, stechendes Gefühl auf der Zunge, das oft im Laufe des Tages zunimmt. Der Artikel erklärt, warum diese Symptome entstehen, welche Rolle Hormone dabei spielen, welche Hausmittel helfen und wann ärztlicher Rat sinnvoll ist. Er gibt praktische Tipps für eine gestärkte Mundflora und zeigt auf, welche Rolle Hormontherapie und Nahrungsergänzungsmittel spielen können.
Philip Schmiedhofer, MSc

Autor

Philip Schmiedhofer, MSc

Inhaltsverzeichnis

Was verursacht Mundtrockenheit in den Wechseljahren?

Mundtrockenheit in den Wechseljahren wird vor allem durch hormonelle Veränderungen verursacht.

Welche Rolle spielen Hormone bei trockenen Schleimhäuten im Mund?

Hormone – insbesondere Östrogen und Progesteron – spielen eine entscheidende Rolle für die Gesundheit der Schleimhäute im gesamten Körper, einschließlich der Mundhöhle.

Warum tritt ein bitterer oder metallischer Geschmack im Mund während der Menopause auf?

Ein bitterer, metallischer oder unangenehm süßlicher Geschmack im Mund ist ein weiteres häufiges, aber wenig bekanntes Symptom der Menopause.

Ist das Burning-Mouth-Syndrom ein typisches Symptom der Wechseljahre?

Ja, das Burning-Mouth-Syndrom (BMS), auch bekannt als Zungenbrennen oder Glossodynie, tritt gehäuft bei Frauen in den Wechseljahren auf und gilt als typisches Begleitsymptom hormoneller Veränderungen.

Welche Folgen hat eine verminderte Speichelproduktion für die Mundgesundheit?

Eine verminderte Speichelproduktion – medizinisch als Xerostomie bezeichnet – hat gravierende Auswirkungen auf die Mundgesundheit, insbesondere bei Frauen in den Wechseljahren.

Welche Hausmittel helfen gegen Mundtrockenheit in den Wechseljahren?

Bei hormonell bedingter Mundtrockenheit in den Wechseljahren können bewährte Hausmittel helfen, die Schleimhäute zu befeuchten, die Speichelproduktion anzuregen und Beschwerden wie Brennen oder Geschmacksveränderungen zu lindern.

Können Nahrungsergänzungsmittel Beschwerden im Mund lindern?

Ja, gezielte Nahrungsergänzungsmittel können Beschwerden im Mundraum während der Wechseljahre wirksam lindern – insbesondere dann, wenn ein Mangel an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen vorliegt.

Wann sollte man bei Mundtrockenheit in den Wechseljahren zum Arzt gehen?

Gelegentliche Trockenheit im Mund kann harmlos sein – etwa nach einer kurzen Nacht oder bei Flüssigkeitsmangel.

Wie wirkt sich eine Hormontherapie auf Mundtrockenheit und Zungenbrennen aus?

Die Hormontherapie – insbesondere in Form einer systemischen Hormonersatztherapie (HRT) – kann sich positiv auf Wechseljahresbeschwerden auswirken, die durch den Rückgang von Östrogen und Progesteron ausgelöst werden.

Was können Betroffene selbst tun, um die Mundflora in den Wechseljahren zu stärken?

Eine stabile Mundflora ist entscheidend für die Gesundheit der Schleimhäute und den Schutz vor Entzündungen, Pilzbefall oder unangenehmen Beschwerden wie Mundgeruch oder Zungenbrennen.

Was verursacht Mundtrockenheit in den Wechseljahren?

Mundtrockenheit in den Wechseljahren wird vor allem durch hormonelle Veränderungen verursacht. Mit Beginn der Perimenopause sinkt der Östrogenspiegel kontinuierlich – ein Hormon, das nicht nur für die Fruchtbarkeit, sondern auch für den Feuchtigkeitshaushalt im Körper eine zentrale Rolle spielt. Da sowohl die Mundschleimhaut als auch die Speicheldrüsen über Östrogenrezeptoren verfügen, wirkt sich dieser Hormonrückgang direkt auf die Speichelproduktion aus. Die Folge: Die Drüsen produzieren weniger Speichel, der Mund fühlt sich trocken, pelzig oder sogar wund an.

Wechseljahre Symptome trockener Mund Schleimhaut

Neben dem reinen Hormonmangel können auch indirekte Faktoren eine Rolle spielen. Viele Frauen leiden in dieser Phase unter Schlafstörungen, Nervosität oder Hitzewallungen, was wiederum zu Stress führt – ein bekannter Auslöser für akute Mundtrockenheit. Außerdem kommen in den Wechseljahren häufig Medikamente zum Einsatz, z. B. Antidepressiva, Blutdrucksenker oder Schmerzmittel, deren Nebenwirkungen ebenfalls die Speichelproduktion hemmen können.

Nicht zu unterschätzen ist auch der Einfluss eines veränderten Trinkverhaltens oder unausgewogener Ernährung. Wird dem Körper zu wenig Flüssigkeit oder zu wenig Mineralstoffe zugeführt, kann sich das ebenfalls in einem trockenen Mund äußern.

Welche Rolle spielen Hormone bei trockenen Schleimhäuten im Mund?

Hormone – insbesondere Östrogen und Progesteron – spielen eine entscheidende Rolle für die Gesundheit der Schleimhäute im gesamten Körper, einschließlich der Mundhöhle. In den Wechseljahren sinken die Spiegel dieser Geschlechtshormone deutlich, was weitreichende Auswirkungen auf die Schleimhautstruktur und -funktion hat. Speziell Östrogen ist maßgeblich an der Regulation der Flüssigkeitsverteilung, der Durchblutung und der Drüsenaktivität beteiligt. Sinkt der Östrogenspiegel, wird die Aktivität der Speicheldrüsen gehemmt, was zu einer verminderten Speichelproduktion und damit zur Austrocknung der Mundschleimhaut führt.

Auch Progesteron hat eine indirekte Wirkung: Es unterstützt den Knochenstoffwechsel und die Schleimhautregeneration. Ein Abfall dieses Hormons schwächt zusätzlich das orale Gewebe und macht es anfälliger für Reizungen, Entzündungen und Empfindlichkeiten.

Das Fehlen dieser hormonellen Schutzmechanismen führt somit zu einer dünneren, verletzlicheren Schleimhaut im Mundraum. Die Betroffenen klagen häufig über ein Trockenheitsgefühl, Brennen oder gar kleine Verletzungen. Besonders betroffen sind neben der Zunge auch das Zahnfleisch, der Gaumen und die Wangeninnenseiten.

Warum tritt ein bitterer oder metallischer Geschmack im Mund während der Menopause auf?

Ein bitterer, metallischer oder unangenehm süßlicher Geschmack im Mund ist ein weiteres häufiges, aber wenig bekanntes Symptom der Menopause. Die Ursache liegt auch hier in der hormonellen Umstellung: Sinkende Östrogenspiegel beeinflussen nicht nur die Schleimhautstruktur, sondern auch die Funktion der Geschmacksknospen und der Sinneszellen im Mundraum. Da Östrogenrezeptoren in den Geschmackspapillen nachgewiesen wurden, kann der Hormonrückgang zu veränderten Geschmacksempfindungen führen.

Darüber hinaus führt eine verminderte Speichelproduktion dazu, dass Geschmacksstoffe schlechter verdünnt und abtransportiert werden. Rückstände von Speiseresten oder bestimmten Medikamenten können dadurch intensiver wahrgenommen werden und einen anhaltend bitteren oder metallischen Geschmack verursachen. Auch ein begleitender Nährstoffmangel – etwa an Vitamin B12, Eisen oder Zink – kann die Geschmackswahrnehmung zusätzlich beeinträchtigen.

Zudem ist dieser veränderte Geschmackssinn nicht selten mit dem sogenannten Burning-Mouth-Syndrom verbunden, bei dem zusätzlich ein Brennen auf der Zunge oder der Mundschleimhaut auftritt. Insgesamt ist die Kombination aus hormonellen, sensorischen und mechanischen Faktoren dafür verantwortlich, dass der gewohnte Geschmack verloren geht und stattdessen unangenehme Empfindungen überwiegen.

Ist das Burning-Mouth-Syndrom ein typisches Symptom der Wechseljahre?

Ja, das Burning-Mouth-Syndrom (BMS), auch bekannt als Zungenbrennen oder Glossodynie, tritt gehäuft bei Frauen in den Wechseljahren auf und gilt als typisches Begleitsymptom hormoneller Veränderungen. Betroffene beschreiben ein brennendes, stechendes oder pelziges Gefühl auf der Zunge, am Gaumen oder an den Wangeninnenseiten – häufig ohne sichtbare Veränderungen in der Mundhöhle. Typisch ist, dass die Beschwerden im Laufe des Tages zunehmen und am Abend am stärksten empfunden werden.

Der genaue Ursprung des Burning-Mouth-Syndroms ist bislang nicht eindeutig geklärt, jedoch wird ein Zusammenhang mit dem Absinken des Östrogenspiegels vermutet. Östrogen beeinflusst die Empfindlichkeit der Nervenbahnen sowie die Feuchtigkeitsversorgung der Schleimhäute – ein Mangel kann somit sensorische Störungen hervorrufen. Auch psychische Belastungen wie Angst, Depressionen oder Stress, die in den Wechseljahren vermehrt auftreten, können BMS begünstigen oder verstärken.

Begleitend treten oft weitere Symptome wie Mundtrockenheit, Geschmacksveränderungen oder eine erhöhte Reizempfindlichkeit gegenüber bestimmten Lebensmitteln oder Zahnpflegeprodukten auf. Da die Beschwerden die Lebensqualität stark beeinträchtigen können, sollte frühzeitig ärztlicher Rat eingeholt werden – insbesondere zur Abklärung möglicher Nährstoffmängel oder systemischer Erkrankungen wie Diabetes oder das Sjögren-Syndrom.

Welche Folgen hat eine verminderte Speichelproduktion für die Mundgesundheit?

Eine verminderte Speichelproduktion – medizinisch als Xerostomie bezeichnet – hat gravierende Auswirkungen auf die Mundgesundheit, insbesondere bei Frauen in den Wechseljahren. Speichel erfüllt im Mund eine Vielzahl an Schutzfunktionen: Er befeuchtet die Schleimhäute, schützt vor mechanischen Reizungen, neutralisiert Säuren, unterstützt die Remineralisierung der Zahnhartsubstanz, wirkt antibakteriell und ist an der Vorverdauung beteiligt. Fehlt dieser natürliche Schutzfilm, sind die Schleimhäute und Zähne deutlich anfälliger für Erkrankungen.

Typische Folgen sind:

  • Erhöhtes Kariesrisiko: Ohne ausreichende Speichelmenge können kariogene Bakterien ungehindert wirken.

  • Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) und Parodontitis: Die Reinigungsfunktion des Speichels entfällt, Plaque und Keime setzen sich leichter fest.

  • Mundgeruch (Halitosis): Durch Bakterienwachstum bei fehlender Speichelspülung.

  • Entzündete oder blutende Schleimhäute: Die Schleimhaut wird rissig, empfindlich und anfällig für Infektionen.

  • Schmerzen beim Sprechen, Kauen und Schlucken: Der trockene Zustand führt zu Reibung und Reizungen im gesamten Mundbereich.

Auf Dauer können auch systemische Beschwerden entstehen, etwa durch eine gestörte orale Abwehrbarriere. Deshalb ist es besonders wichtig, bereits erste Anzeichen ernst zu nehmen und frühzeitig mit feuchtigkeitsspendenden Maßnahmen, intensiver Mundhygiene und ggf. therapeutischer Unterstützung gegenzusteuern.

Welche Hausmittel helfen gegen Mundtrockenheit in den Wechseljahren?

Bei hormonell bedingter Mundtrockenheit in den Wechseljahren können bewährte Hausmittel helfen, die Schleimhäute zu befeuchten, die Speichelproduktion anzuregen und Beschwerden wie Brennen oder Geschmacksveränderungen zu lindern. Wichtig ist, die Maßnahmen regelmäßig und konsequent anzuwenden, um die Schutzfunktion des Speichels zu unterstützen.

Hausmittel

Wirkung

Anwendung

Wasser

Befeuchtet die Schleimhäute, regt Speichelfluss an

Über den Tag verteilt regelmäßig kleine Schlucke trinken (mind. 1,5–2 Liter täglich)

Zuckerfreie Kaugummis

Fördern die Speichelproduktion durch Kaubewegung

Besonders wirksam mit Xylit oder Sorbit – 10–15 Minuten nach den Mahlzeiten

Zuckerfreie Bonbons/Lutscher

Stimulieren den Speichelfluss durch mechanischen Reiz

Sanfte Varianten mit Kräutern oder mildem Menthol wählen

Ölziehen (z. B. Sesamöl)

Bildet eine Lipidschutzschicht, beruhigt und pflegt die Schleimhäute

Morgens 1 EL Öl für 5–10 Minuten im Mund bewegen, danach ausspucken

Kamillen- oder Salbeitee

Wirkt beruhigend, entzündungshemmend, leicht antibakteriell

Lauwarm in kleinen Schlucken trinken oder als Mundspülung verwenden

Feuchtigkeitssprays (z. B. mit Aloe Vera)

Spenden sofortige Befeuchtung der Mundschleimhaut

Direkt auf die Schleimhäute sprühen – ideal für unterwegs

Eiswürfel lutschen

Kühlend, feuchtigkeitsspendend, schmerzlindernd bei Brennen

Eiswürfel langsam im Mund zergehen lassen, ggf. mit Kräutertee zubereiten

Probiotischer Joghurt

Unterstützt die Mundflora, wirkt kühlend und feuchtigkeitsspendend

1–2 Portionen täglich, ideal am Abend zur Regeneration der Schleimhäute

Atemluftbefeuchter

Verhindert nächtliches Austrocknen durch trockene Raumluft

Besonders wichtig im Schlafzimmer – Luftfeuchtigkeit bei 50–60 % halten

Verzicht auf Alkohol, Nikotin, Koffein

Vermeidung weiterer Austrocknung der Schleimhäute

Alternativen nutzen: z. B. Kräutertees statt Kaffee oder Alkohol

Diese natürlichen Methoden können auch gut mit pflegenden Produkten wie feuchtigkeitsspendender Zahnpasta, milden Mundspülungen oder probiotischen Präparaten kombiniert werden. Bei stärkeren Beschwerden ist eine zahnärztliche oder gynäkologische Abklärung sinnvoll, um andere Ursachen – etwa das Burning-Mouth-Syndrom – nicht zu übersehen.

Können Nahrungsergänzungsmittel Beschwerden im Mund lindern?

Ja, gezielte Nahrungsergänzungsmittel können Beschwerden im Mundraum während der Wechseljahre wirksam lindern – insbesondere dann, wenn ein Mangel an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen vorliegt. Hormonelle Veränderungen führen häufig zu einem erhöhten Bedarf an Mikronährstoffen, etwa durch eine gestörte Aufnahme im Darm oder durch den gesteigerten Verbrauch im Körper infolge von Stress oder Schlafmangel. Typische Mangelerscheinungen in den Wechseljahren betreffen vor allem Vitamin B12, Folsäure, Eisen, Zink und Vitamin D.

Ein Defizit an diesen Substanzen kann nicht nur zu Müdigkeit und depressiver Verstimmung führen, sondern auch direkt auf die Mundschleimhaut wirken – etwa in Form von Zungenbrennen, Schleimhautreizungen, Geschmacksveränderungen oder einer erhöhten Infektanfälligkeit. Besonders Vitamin B-Komplexe (insbesondere B2, B6 und B12) sind essenziell für die Nervenfunktion und die Regeneration der Schleimhaut. Zink wirkt entzündungshemmend und unterstützt die Wundheilung, während Eisen für die Sauerstoffversorgung des Gewebes notwendig ist.

Wechseljahre Symptome trockener Mund Nahrungsergänzung

Auch Probiotika können sinnvoll sein: Sie fördern eine stabile Mundflora, schützen vor krankheitserregenden Keimen und verbessern die lokale Immunabwehr. Empfehlenswert sind zudem hochwertige Multinährstoffpräparate, die speziell auf Frauen in der Menopause abgestimmt sind.

Trotzdem gilt: Nahrungsergänzungsmittel sollten nicht ohne vorherige Rücksprache mit Arzt oder Apotheker eingenommen werden. Eine gezielte Blutuntersuchung hilft, individuelle Mängel zu erkennen und die passende Dosierung festzulegen.

Wann sollte man bei Mundtrockenheit in den Wechseljahren zum Arzt gehen?

Gelegentliche Trockenheit im Mund kann harmlos sein – etwa nach einer kurzen Nacht oder bei Flüssigkeitsmangel. Hält das Symptom jedoch über einen längeren Zeitraum an oder treten Begleitbeschwerden auf, ist ärztlicher Rat wichtig. Besonders in den Wechseljahren sollte Mundtrockenheit nicht unterschätzt werden, da sie auf hormonelle, systemische oder medikamentöse Ursachen hinweisen kann.

Nachfolgend eine strukturierte Übersicht, wann ein Arztbesuch empfohlen wird:

Situation

Empfehlung

Mundtrockenheit besteht länger als 2–3 Wochen

Abklärung durch Hausarzt, Gynäkologin oder Zahnarzt zur Ursachenforschung

Begleitendes Zungenbrennen oder Geschmacksstörungen

Verdacht auf Burning-Mouth-Syndrom – ggf. zahnärztliche oder neurologische Untersuchung

Häufige Schleimhautentzündungen, Aphthen oder Risse im Mundwinkel

Untersuchung auf Nährstoffmangel (z. B. Vitamin B12, Eisen, Zink) oder systemische Erkrankungen

Blutendes, schmerzhaftes oder zurückgehendes Zahnfleisch

Parodontologische Untersuchung – Risiko für Parodontitis beachten

Medikamenteneinnahme mit bekannter Mundtrockenheits-Nebenwirkung

Rücksprache mit Arzt zur Anpassung der Medikation oder begleitenden Behandlung

Verdacht auf Autoimmunerkrankung (z. B. Sjögren-Syndrom)

Überweisung zur Rheumatologie oder Immunologie zur weiteren Diagnostik

Trockene Schleimhäute auch in den Augen oder im Genitalbereich

Ganzheitliche gynäkologische Abklärung hormoneller Zusammenhänge (z. B. Vaginalatrophie)

Stark eingeschränkte Lebensqualität (z. B. Schmerzen beim Sprechen/Essen)

Ärztliche oder zahnärztliche Maßnahmen zur Linderung und funktionellen Unterstützung

Ein frühzeitiger Arztbesuch kann nicht nur Beschwerden lindern, sondern auch schwerwiegendere Folgeerkrankungen verhindern – etwa Parodontitis, Pilzinfektionen oder chronische Schleimhautveränderungen. Die individuelle Kombination aus gynäkologischer, zahnärztlicher und gegebenenfalls internistischer Betreuung ist hier besonders zielführend.

Wie wirkt sich eine Hormontherapie auf Mundtrockenheit und Zungenbrennen aus?

Die Hormontherapie – insbesondere in Form einer systemischen Hormonersatztherapie (HRT) – kann sich positiv auf Wechseljahresbeschwerden auswirken, die durch den Rückgang von Östrogen und Progesteron ausgelöst werden. Dazu zählen nicht nur klassische Symptome wie Hitzewallungen oder Schlafstörungen, sondern auch weniger bekannte Beschwerden wie Mundtrockenheit (Xerostomie) und Zungenbrennen (Burning-Mouth-Syndrom).

Östrogenrezeptoren sind in der Mundschleimhaut und in den Speicheldrüsen nachgewiesen worden. Durch die Zufuhr von Östrogen – sei es in Form von Tabletten, Pflastern oder Gelen – kann die Speichelproduktion in manchen Fällen wieder angeregt und die Schleimhautstruktur gestärkt werden. Erste Studien deuten darauf hin, dass Frauen unter HRT seltener an Parodontalerkrankungen oder brennenden Empfindungen im Mund leiden.

Besonders beim Burning-Mouth-Syndrom, das häufig in der Postmenopause auftritt, berichten einige Patientinnen über eine spürbare Besserung unter Hormonersatztherapie. Der Grund: Östrogen hat Einfluss auf die neuronale Schmerzverarbeitung, Durchblutung und Empfindlichkeit der Schleimhäute.

Allerdings ist die Datenlage noch begrenzt. Eine generelle Empfehlung zur HRT allein zur Behandlung von Mundtrockenheit oder Zungenbrennen gibt es nicht. Zudem birgt die Hormontherapie potenzielle Risiken, etwa für das Herz-Kreislauf-System oder die Brustgesundheit. Daher sollte sie nur nach sorgfältiger individueller Abwägung und ärztlicher Beratung eingesetzt werden – vor allem, wenn gleichzeitig andere belastende Wechseljahresbeschwerden vorliegen.

Wechseljahre Symptome trockener Mund Hygiene

Was können Betroffene selbst tun, um die Mundflora in den Wechseljahren zu stärken?

Eine stabile Mundflora ist entscheidend für die Gesundheit der Schleimhäute und den Schutz vor Entzündungen, Pilzbefall oder unangenehmen Beschwerden wie Mundgeruch oder Zungenbrennen. In den Wechseljahren wird dieses Gleichgewicht jedoch durch hormonelle Schwankungen, verminderte Speichelproduktion und häufige Medikamenteneinnahme empfindlich gestört. Umso wichtiger ist es, aktiv gegenzusteuern und die natürliche Schutzbarriere im Mund gezielt zu stärken.

Diese Maßnahmen unterstützen die Mundflora nachhaltig:

  • Sanfte, aber regelmäßige Mundpflege: Verwenden Sie milde, alkoholfreie Mundspülungen und fluoridhaltige Zahnpasten ohne reizende Zusätze wie Natriumlaurylsulfat. Eine sanfte Zungenreinigung unterstützt zusätzlich das mikrobielle Gleichgewicht.

  • Probiotika für die Mundgesundheit: Probiotische Lutschtabletten oder fermentierte Milchprodukte wie Joghurt mit lebenden Kulturen fördern eine gesunde Bakterienbalance im Mund und helfen bei der Regeneration der Schleimhäute.

  • Zuckerarme Ernährung: Zucker begünstigt die Vermehrung schädlicher Keime und sollte – gerade bei reduziertem Speichelfluss – möglichst eingeschränkt werden. Stattdessen unterstützen ballaststoffreiche Lebensmittel die gesunde Mikrobiota.

  • Xylit statt Zucker: Der natürliche Zuckeraustauschstoff Xylit wirkt kariostatisch und unterstützt die Mundflora. Zuckerfreier Kaugummi mit Xylit kann zusätzlich den Speichelfluss fördern.

  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie über den Tag verteilt viel Wasser oder Kräutertee – das hält die Schleimhäute feucht und unterstützt den natürlichen Reinigungsmechanismus im Mund.

  • Vermeidung von Reizstoffen: Alkohol, Nikotin, stark gewürzte oder saure Speisen können die Schleimhäute zusätzlich reizen und das bakterielle Gleichgewicht stören.

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Philip Schmiedhofer, MSc

Philip Schmiedhofer, MSc

Medizintechniker & Neurowissenschafter

Philip ist Geschäftsführer und Mitgründer der cannmedic GmbH. Mit einem Studium der Medizintechnik und Molekularbiologie, spezialisiert auf Neurowissenschaften und dem Fokus auf Cannabinoide, gilt er als anerkannter Experte für die Anwendung von Cannabinoiden in der Medizin. Als Medizinprodukteberater leitet er den Vertrieb von cannmedic und bietet spezialisierte Beratung für medizinische Fachkreise. Seine Expertise umfasst die Entwicklung und den Vertrieb von Cannabinoid-basierten Produkten. Im Bereich Forschung beteiligt er sich an bedeutender Grundlagenforschung am Zentrum für Hirnforschung der Medizinischen Universität Wien. Als Mitgründer und aktueller Geschäftsführer der cannhelp GmbH, einem Vorreiter im CBD-Sektor, verfügt er über langjährige unternehmerische Erfahrung. Darüber hinaus unterhält er ein weitreichendes Netzwerk in der Branche und berät international agierende Unternehmen im Bereich medizinischer Cannabinoide.