Welche Symptome der Prostatitis erfordern einen Arztbesuch?
Bei Prostatitis gibt es klare Warnsignale, die einen Arztbesuch notwendig machen. Besonders bei akuten Symptomen ist schnelles Handeln wichtig, um Komplikationen zu vermeiden. Lesen Sie hier auch mehr zu den Prostatitis-Symptomen.
Welche akuten Symptome sollten dringend abgeklärt werden?
Starke Schmerzen: Im Damm-, Unterbauch- oder Beckenbereich, die plötzlich auftreten.
Fieber und Schüttelfrost: Diese deuten auf eine akute bakterielle Prostatitis und mögliche Sepsis hin.
Probleme beim Wasserlassen: Akuter Harnverhalt oder brennende Schmerzen (Dysurie) sind Warnzeichen.
Blut im Urin oder Sperma: Dieses Symptom sollte immer ärztlich untersucht werden.
Welche chronischen Symptome erfordern eine ärztliche Abklärung?
Anhaltende Beckenschmerzen: Schmerzen im Dammbereich oder Unterbauch, die länger als drei Monate andauern.
Schmerzhafte Ejakulation: Anhaltende Beschwerden beim Samenerguss, die die Sexualität einschränken.
Häufiger Harndrang: In Kombination mit einem schwachen Harnstrahl oder Restharngefühl.
Lesen Sie hier auch mehr zu den Prostatitis-Symptomen.
Warum ist ein Arztbesuch wichtig?
Unbehandelte Prostatitis kann zu Komplikationen wie einem Prostataabszess oder chronischen Schmerzen führen. Frühzeitig diagnostizierte bakterielle Formen lassen sich effektiv mit Antibiotika behandeln. Bei chronisch abakterieller Prostatitis (CPPS) können ergänzende Maßnahmen wie CANNEFF® SUP Zäpfchen helfen, Schmerzen zu lindern und die Schleimhäute zu beruhigen. Ein Arztbesuch ist auch entscheidend, um andere Erkrankungen wie Hämorrhoiden, Blasenentzündungen oder Prostatakrebs auszuschließen.
Wie bereitet man sich auf den Termin beim Urologen vor?
Eine gute Vorbereitung auf den Urologen-Termin hilft, die Diagnose zu erleichtern und die Behandlung schnellstmöglich einzuleiten. Hier sind die wichtigsten Schritte.
Wie sollte ich die Symptome notieren?
Beschreiben Sie genau, welche Symptome auftreten, seit wann sie bestehen und wie stark sie sind. Typische Beschwerden wie Schmerzen (Damm-, Becken-, oder Unterbauchbereich), Harndrang, brennendes Wasserlassen oder Probleme beim Ejakulieren sollten erwähnt werden. Lesen Sie hier auch mehr zu den Prostatitis-Symptomen oder auch den Ursachen von Prostatitis.
Welche Fragen soll ich für den Arzt vorbereiten?
- Welche Ursachen könnten meine Beschwerden haben?
- Welche Untersuchungen werden durchgeführt?
- Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es, insbesondere bei chronischer Prostatitis?
Welche Medikamente und Vorerkrankungen soll ich für den Arzt dokumentieren?
Notieren Sie aktuelle Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel und bekannte Allergien. Informieren Sie den Arzt über frühere Harnwegsinfekte oder Operationen im urologischen Bereich.
Wie kann ich mich auf die Urinprobe vorbereiten?
Häufig wird eine Urinprobe benötigt. Trinken Sie ausreichend Wasser, um die Probe abgeben zu können. Fragen Sie bei der Terminvereinbarung, ob spezielle Vorbereitungen notwendig sind.
Welche Lebensgewohnheiten sollte ich bedenken?
Informieren Sie den Arzt über Lebensgewohnheiten wie Sitzzeiten, Sport, Stresslevel und Ernährungsgewohnheiten, die Einfluss auf die Prostata haben könnten. Finden Sie hier auch mehr Information wie Sie Prostatitis vorbeugen können.
Gibt es Beschwerden beim Sitzen oder im Beckenbodenbereich?
Falls chronische abakterielle Prostatitis(CPPS) vermutet wird, sollten Sie auch über Muskelverspannungen, Stressbelastung oder ähnliche Beschwerden berichten.
Welche Untersuchungen führt ein Arzt bei Verdacht auf Prostatitis durch?
Bei Verdacht auf Prostatitis führt der Arzt mehrere Untersuchungen durch, um die Diagnose zu sichern und die Art der Prostatitis zu bestimmen. Der Ablauf besteht aus körperlichen, laborbasierten und bildgebenden Verfahren.
Anamnese
Im Gespräch erfragt der Arzt die Symptome, deren Dauer und Intensität sowie mögliche Risikofaktoren wie Harnwegsinfekte, Stress oder vorangegangene Eingriffe. Wichtige Fragen sind:
- Haben Sie Schmerzen im Becken-, Damm- oder Unterbauchbereich?
- Gibt es Probleme beim Wasserlassen oder Samenerguss?
- Besteht Fieber oder allgemeines Krankheitsgefühl?
Körperliche Untersuchung
Digital-rektale Untersuchung (DRU): Der Arzt tastet die Prostata über den Enddarm ab, um Schwellungen, Druckempfindlichkeit oder Verhärtungen festzustellen. Bei akuter Prostatitis ist die Prostata oft stark schmerzhaft und geschwollen.
Urinuntersuchung
Urinprobe: Eine Urinanalyse (Erst- und Mittelstrahlurin) zeigt mögliche Entzündungszeichen oder Bakterien.
Viergläserprobe: Eine spezielle Methode, bei der Urin vor und nach einer Prostatamassage untersucht wird, um Erregernachweise zu ermöglichen.
Blutuntersuchung
Entzündungswerte: Erhöhte CRP- und Leukozyten-Werte deuten auf eine akute bakterielle Entzündung hin.
PSA-Wert: Der prostataspezifische Antigenwert kann bei einer Prostatitis vorübergehend erhöht sein.
Sperma- und Prostatasekretanalyse
Eine Untersuchung des Ejakulats oder des Prostatasekrets hilft bei der Identifizierung von Erregern und Entzündungszellen.
Bildgebende Verfahren
Ultraschall (TRUS): Ein transrektaler Ultraschall liefert Bilder der Prostata und zeigt mögliche Abszesse oder Vergrößerungen.
MRT der Prostata: Bei unklaren Befunden ermöglicht die MRT eine präzisere Darstellung der Prostata und ihrer Strukturen.
Zusätzliche Tests
Uroflowmetrie: Misst den Harnfluss und erkennt mögliche Blasenentleerungsstörungen.
Zystoskopie: Eine Blasenspiegelung wird in besonderen Fällen durchgeführt, um Harnröhre und Blase zu untersuchen.
Was ist eine Vier-Gläser-Probe und wie wird sie durchgeführt?
Die Vier-Gläser-Probe ist ein spezielles diagnostisches Verfahren zur Unterscheidung der verschiedenen Formen der Prostatitis. Sie ermöglicht es, Entzündungen oder bakterielle Infektionen gezielt zu lokalisieren und die Prostata von anderen Harnwegsinfektionen abzugrenzen.
Die Untersuchung besteht aus der Entnahme und Analyse von vier Urin- oder Sekretproben, die nacheinander gewonnen werden:
Glas |
Inhalt |
Ziel |
1. Glas |
Ersturin (die ersten 10 ml Urin) |
Nachweis von Bakterien in der Harnröhre. |
2. Glas |
Mittelstrahlurin (nach ca. 50 ml) |
Erkennung von Infektionen in der Blase. |
3. Glas |
Prostatasekret (nach Prostatamassage) |
Nachweis von Entzündungen oder Bakterien in der Prostata. |
4. Glas |
Urin nach der Massage |
Überprüfung, ob Bakterien oder Entzündungszellen aus der Prostata in die Harnröhre gelangt sind. |
Durchführung Schritt für Schritt
Entnahme der ersten Probe (Ersturin): Der Patient uriniert die ersten 10 ml in das 1. Glas. Dies zeigt mögliche Bakterien in der Harnröhre.
Entnahme der zweiten Probe (Mittelstrahlurin): Nach dem Abgang der ersten Portion wird der Urinfluss unterbrochen. Der Mittelstrahl wird in das 2. Glas abgegeben, um Bakterien in der Blase zu erfassen.
Prostatamassage: Der Arzt führt eine digital-rektale Untersuchung (DRU) durch und massiert die Prostata sanft. Das Prostatasekret tritt dabei in die Harnröhre aus.
Entnahme der dritten Probe (Prostatasekret): Falls Sekret direkt gewonnen werden kann, wird es separat untersucht. Ansonsten wird das Sekret beim darauffolgenden Urinieren gesammelt.
Entnahme der vierten Probe (Nachmassageurin): Direkt nach der Prostatamassage uriniert der Patient die ersten 10 ml in das 4. Glas. Dies dient der Kontrolle, ob das Prostatasekret in die Harnröhre gelangt ist.
Welche Bedeutung haben die Ergebnisse?
Die Proben werden unter dem Mikroskop auf Bakterien und Entzündungszellen (Leukozyten) untersucht. Die Lokalisation der Erreger ermöglicht es, zwischen folgenden Diagnosen zu unterscheiden:
Akute bakterielle Prostatitis: Hohe Anzahl an Bakterien und Entzündungszellen im 3. und 4. Glas.
Chronische bakterielle Prostatitis: Nachweis von Bakterien im Prostatasekret oder Nachmassageurin.
Harnwegsinfekte: Bakterien primär in der 1. und 2. Probe.
Chronisch abakterielle Prostatitis (CPPS): Entzündungszeichen im Prostatasekret, jedoch ohne nachweisbare Bakterien.
Wann ist ein PSA-Test sinnvoll?
Ein PSA-Test misst die Konzentration des prostataspezifischen Antigens (PSA) im Blut. PSA ist ein Eiweiß, das von der Prostata produziert wird und bei Erkrankungen oder Veränderungen der Prostata vermehrt ins Blut gelangen kann. Ein PSA-Test ist in folgenden Fällen sinnvoll:
Wie funktioniert die Früherkennung von Prostatakrebs?
Der PSA-Test kann helfen, Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen, noch bevor Symptome auftreten. Er wird besonders empfohlen für:
- Männer ab 45 Jahren mit einem erhöhten familiären Risiko (z. B. Prostatakrebs bei nahen Verwandten).
- Männer ab 50 Jahren, die eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung wünschen.
Wie erfolgt die Abklärung von Beschwerden?
Bei Symptomen, die auf Prostataerkrankungen hindeuten, ist der PSA-Test ein wichtiger Bestandteil der Diagnostik. Dazu gehören:
- Probleme beim Wasserlassen (schwacher Harnstrahl, häufiges Urinieren)
- Schmerzen im Beckenbereich oder Damm
- Blut im Urin oder Sperma
- Schmerzhafte Ejakulation
Diese Symptome können sowohl bei Prostatitis, Prostatahyperplasie (BPH) als auch bei Prostatakrebs auftreten. Lesen Sie hier auch mehr zu den Prostatitis-Symptomen.
Wie erfolgt die Überwachung von Prostataerkrankungen?
Der PSA-Test wird genutzt, um den Verlauf von Prostataerkrankungen zu überwachen, wie:
Prostatitis: Ein Anstieg des PSA-Werts kann auf eine Entzündung hinweisen. Nach erfolgreicher Behandlung normalisiert sich der Wert meist.
Benigne Prostatahyperplasie (BPH): Eine vergrößerte Prostata kann ebenfalls zu erhöhten PSA-Werten führen.
Nach Prostatakrebsbehandlung: Der PSA-Wert dient der Kontrolle, ob ein Rückfall oder Fortschreiten der Erkrankung vorliegt.
Wie wird eine ergänzende Diagnose bei Prostatitis durchgeführt?
Bei einer akuten oder chronischen Prostatitis ist der PSA-Wert häufig erhöht. Ein PSA-Test hilft, die Entzündung zu erkennen, sollte jedoch nach Abklingen der Symptome wiederholt werden, um eine Normalisierung zu überprüfen.
Welche wichtigen Hinweise zur Durchführung gibt es?
Ein PSA-Test sollte nicht bei akuter Prostatitis oder nach einer Prostatamassage erfolgen, da dies die Werte verfälschen kann. Vor dem Test sollte körperliche Belastung oder sexueller Kontakt vermieden werden, da diese ebenfalls zu einem Anstieg führen können.
Wann ist eine Überweisung an eine Spezialklinik notwendig?
Eine Überweisung an eine Spezialklinik ist notwendig, wenn die Prostatitis schwerwiegend verläuft oder die Standardtherapie nicht anspricht. Bei akuter bakterieller Prostatitis mit Komplikationen wie Abszessbildung, Sepsis oder Harnverhalt ist eine spezialisierte Betreuung erforderlich. Auch bei chronischer bakterieller Prostatitis oder chronisch abakterieller Prostatitis (CPPS), die trotz umfassender Behandlung persistiert, kann eine gezielte Diagnostik und Therapie in einer Spezialklinik sinnvoll sein.
Spezialkliniken verfügen über moderne Verfahren wie die TULSA-Pro-Behandlung oder spezialisierte Physiotherapieprogramme zur Beckenbodenentspannung. Zudem bieten sie interdisziplinäre Ansätze, die Urologie, Schmerztherapie und Psychotherapie kombinieren. Ergänzend können CANNEFF® SUP Zäpfchen zur Linderung der Symptome eingesetzt werden, da sie entzündungshemmend wirken und die Muskulatur entspannen. Eine Überweisung gewährleistet eine umfassende Betreuung, wenn herkömmliche Maßnahmen nicht ausreichen. Lesen Sie hier auch mehr zur Behandlung von Prostatitis oder auch zur Behandlung von Prostatitis mit Zäpfchen.