Was bedeutet ein Druckgefühl in der Scheide bei Scheidentrockenheit?
Ein Druckgefühl in der Scheide kann bei Scheidentrockenheit ein frühes Anzeichen dafür sein, dass die Vaginalschleimhaut nicht mehr ausreichend durchfeuchtet und elastisch ist. Dieses unangenehme Empfinden entsteht, weil die trockene Schleimhaut empfindlicher auf mechanische Reize wie Reibung oder Druck reagiert. Besonders beim Sitzen, Gehen oder beim Geschlechtsverkehr kann dieses Druckgefühl deutlich spürbar sein und zu einem konstanten Unwohlsein im Intimbereich führen.
Ist ein unangenehmes Druckgefühl ein typisches Anzeichen für vaginale Trockenheit?
Ja, ein Druckgefühl zählt zu den typischen, wenn auch weniger bekannten Symptomen einer vaginalen Trockenheit. Es entsteht, wenn die Schleimhaut durch mangelnde Feuchtigkeit an Elastizität verliert und mechanischen Belastungen nicht mehr gut standhält. In Kombination mit anderen Beschwerden wie Juckreiz, Brennen oder Schmerzen beim Sex weist es deutlich auf ein gestörtes Scheidenmilieu hin.
Wie fühlt sich Scheidentrockenheit mit Druckempfinden an?
Betroffene beschreiben das Druckgefühl häufig als ständige innere Spannung, als wäre die Scheide leicht geschwollen oder würde von innen heraus gedehnt. In vielen Fällen tritt das Empfinden zusammen mit einem diffusen Wundheitsgefühl oder einer Sensibilität gegenüber enger Kleidung auf. Auch das Tragen von Slips oder das Einführen von Tampons kann bei bestehender Scheidentrockenheit als drückend empfunden werden.
Was unterscheidet ein Druckgefühl bei Scheidentrockenheit von anderen Ursachen?
Im Unterschied zu einem Druckempfinden, das durch eine Scheidensenkung, Zysten oder Tumore ausgelöst wird, ist das Druckgefühl bei Scheidentrockenheit meist nicht mit sichtbaren Veränderungen im Beckenultraschall oder einer ausgeprägten anatomischen Verschiebung verbunden. Stattdessen basiert das Empfinden auf einer funktionellen Störung der Vaginalschleimhaut. Diese verliert durch Östrogenmangel an Dicke und Gleitfähigkeit, wodurch bereits leichte Dehnungsreize als Druck wahrgenommen werden.
Welche Beschwerden treten zusätzlich zum Druckgefühl auf?
Häufig tritt das Druckgefühl nicht isoliert auf, sondern in Kombination mit weiteren Beschwerden wie vaginalem Juckreiz, Brennen, erhöhtem Harndrang oder Schmerzen beim Wasserlassen. Auch dyspareunische Beschwerden, also Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, sowie kleine Schleimhautrisse mit leichter Blutung gehören zum typischen Symptomenkomplex bei Scheidentrockenheit. Der folgende Vergleich bietet eine Übersicht typischer Begleiterscheinungen:
Symptom |
Zusammenhang mit Scheidentrockenheit |
Juckreiz im Intimbereich |
Sehr häufig, durch Schleimhautreizungen |
Brennen und Wundheitsgefühl |
Typisch bei trockener und sensibler Schleimhaut |
Druckgefühl in der Scheide |
Häufiges Zusatzsymptom durch Elastizitätsverlust |
Sehr häufig, durch fehlende Gleitflüssigkeit |
|
Harndrang oder Reizblase |
Mögliche Folge einer gereizten Blasenumgebung |
Kann ein Druck in der Scheide auf eine beginnende Schleimhautatrophie hinweisen?
Ja, das Druckempfinden ist ein frühzeitiges Warnsignal für eine mögliche atrophische Veränderung der Vaginalschleimhaut. Besonders in den Wechseljahren oder unter antihormoneller Therapie (z. B. bei Brustkrebspatientinnen) kann ein zunehmender Östrogenmangel zur Vaginalatrophie führen. Diese Atrophie macht sich zunächst durch ein Trockenheits- und Druckgefühl bemerkbar, bevor Schmerzen oder sichtbare Schleimhautveränderungen hinzukommen.
Wann wird ein Druckgefühl im Intimbereich zum Alarmsignal?
Wird das Druckgefühl stärker, hält es dauerhaft an oder tritt es zusammen mit Blutungen, Ausfluss oder Schmerzen im Unterleib auf, sollte unbedingt eine gynäkologische Abklärung erfolgen. Solche Symptome können auch auf eine Infektion, eine organische Ursache oder eine Senkung der Beckenorgane hindeuten, die gegebenenfalls behandelt werden müssen.
Wie hängt das Druckgefühl mit dem Östrogenmangel zusammen?
Der Östrogenmangel führt zu einer Rückbildung der Vaginalschleimhaut und einer Verschlechterung der Durchblutung. Dadurch wird das Gewebe weniger elastisch und anfälliger für Druck und Reibung. Zudem sinkt die natürliche Produktion von Vaginalflüssigkeit, was zu verstärkter Trockenheit führt. Das Zusammenspiel aus verminderter Feuchtigkeit und Schleimhautatrophie erklärt die enge Verbindung zwischen Druckgefühl und Östrogendefizit.
Welche gynäkologischen Befunde liegen häufig bei Scheidentrockenheit mit Druck vor?
Gynäkologisch lassen sich bei Scheidentrockenheit mit Druckempfinden häufig eine blassere, glatte oder pergamentartige Schleimhaut sowie ein erhöhter pH-Wert feststellen. Abstriche zeigen meist keine floride Infektion, können jedoch Zeichen einer Dysbiose der Scheidenflora oder beginnender Atrophie zeigen. In der gynäkologischen Tastuntersuchung kann die Scheide druckempfindlich, verkürzt oder leicht verletzlich erscheinen.
Was hilft gegen das unangenehme Druckgefühl bei Scheidentrockenheit?
Zur Linderung des Druckgefühls ist die gezielte Befeuchtung und Regeneration der Vaginalschleimhaut entscheidend. Nicht-hormonelle Mittel wie Vaginalzäpfchen mit Hyaluronsäure und Cannabidiol (z. B. CANNEFF® VAG SUP) können helfen, das Gewebe zu beruhigen, die Feuchtigkeit wiederherzustellen und die natürliche Barrierefunktion zu stärken. Bei ausgeprägtem Östrogenmangel kann zusätzlich eine lokale Östrogentherapie in Betracht gezogen werden. Auch das Vermeiden reizender Intimprodukte, der Wechsel zu atmungsaktiver Unterwäsche sowie die richtige Intimpflege spielen eine wichtige Rolle bei der Reduktion des Druckempfindens.