Welche Behandlung hilft schnell bei einer akuten Scheidenentzündung?
Die schnellste Linderung bei einer akuten Scheidenentzündung wird durch eine gezielte Behandlung mit lokalen Arzneimitteln erzielt – in Form von Vaginalzäpfchen, Cremes oder Gels. Die Wahl der Mittel richtet sich nach dem Erregertyp:
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Pilzinfektion: Antimykotische Zäpfchen oder Cremes (z.B. Clotrimazol)
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Bakterielle Vaginose: Antibiotische Cremes oder Tabletten (z.B. Metronidazol)
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Trichomonaden: Systemische Antibiotikatherapie
Zudem kann eine symptomatische Linderung durch Sitzbäder mit entzündungshemmenden Zusätzen wie Kamille oder Eichenrinde erfolgen. Bei atrophischer Kolpitis infolge Östrogenmangels helfen lokale Hormonpräparate oder milchsäurehaltige Vaginalzäpfchen.
Wie lange dauert die Therapie einer bakteriellen Vaginose?
Die Behandlungsdauer einer bakteriellen Vaginose beträgt in der Regel 5 bis 7 Tage, abhängig vom verwendeten Präparat. Topische Anwendungen (z.B. Metronidazol-Creme) wirken lokal, während orale Antibiotika systemisch wirken.
Behandlungsmittel |
Dauer |
Anwendung |
Metronidazol Vaginalgel |
5 Tage |
Abends intravaginal |
Clindamycin Vaginalcreme |
7 Tage |
1× täglich abends |
Metronidazol oral (Tabletten) |
7 Tage |
2× täglich 500 mg |
Nach Abschluss der Therapie ist es sinnvoll, die Vaginalflora mit Milchsäurebakterien zu stabilisieren, um Rückfällen vorzubeugen.
Was tun bei wiederkehrenden Scheidenentzündungen?
Wenn Scheidenentzündungen wiederholt auftreten, ist es besonders wichtig, die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren und gezielt zu behandeln. Viele Frauen erleben solche Rückfälle, weil das natürliche Gleichgewicht der Scheidenflora dauerhaft gestört ist. Wiederkehrende Infektionen können ein Hinweis auf eine chronische Dysbiose sein, also ein anhaltendes Ungleichgewicht zwischen den nützlichen Milchsäurebakterien und krankmachenden Keimen. In diesem Fall reicht eine einmalige medikamentöse Therapie meist nicht aus. Stattdessen muss die vaginale Mikrobiota langfristig unterstützt werden, etwa durch die regelmäßige Anwendung milchsäurehaltiger Vaginalzäpfchen, wie sie beispielsweise mit Hyaluronsäure und CBD in CANNEFF® VAG SUP enthalten sind. Ebenso wichtig ist es, mögliche Risikofaktoren wie übertriebene Intimhygiene, hormonelle Dysbalancen, schlecht eingestellten Diabetes oder häufig wechselnde Sexualpartner zu erkennen und zu minimieren. Besonders in den Wechseljahren oder nach Antibiotikatherapien sollte zudem ein besonderes Augenmerk auf die hormonelle und bakterielle Stabilisierung gelegt werden, um die Scheidenflora dauerhaft zu schützen.
Welche Medikamente sind wirksam bei Pilz- oder Bakterieninfektionen der Scheide?
Die medikamentöse Behandlung richtet sich nach dem Erreger. Nachfolgende Tabelle bietet eine Übersicht über die gängigen Wirkstoffe:
Infektionstyp |
Wirkstoffe |
Darreichungsformen |
Pilzinfektion (Candida) |
Clotrimazol, Miconazol, Nystatin |
Zäpfchen, Creme |
Bakterielle Vaginose |
Metronidazol, Clindamycin |
Vaginalgel, Tabletten |
Trichomonaden-Infektion |
Metronidazol, Tinidazol |
Tabletten |
Atrophische Kolpitis |
Östriol, Milchsäure, Hyaluronsäure |
Salbe, Zäpfchen |
Bei gleichzeitiger Infektion des Partners ist eine Mitbehandlung (besonders bei Trichomonaden oder Chlamydien) zwingend erforderlich.
Welche Rolle spielt das Scheidenmilieu bei der Behandlung?
Das Scheidenmilieu ist ein zentraler Faktor in der Entstehung, Behandlung und Vorbeugung von Scheidenentzündungen. Eine gesunde Scheide weist einen leicht sauren pH-Wert von etwa 3,8 bis 4,5 auf. Dieses Milieu wird vor allem durch Milchsäurebakterien – sogenannte Laktobazillen – aufrechterhalten. Sie sorgen nicht nur für den niedrigen pH-Wert, sondern bilden auch Schutzstoffe, die das Wachstum krankmachender Erreger verhindern. Gerät dieses empfindliche Gleichgewicht aus der Balance, etwa durch hormonelle Schwankungen, Antibiotika, Stress oder Intimspülungen, verlieren die schützenden Laktobazillen an Dominanz. Infolgedessen haben Pilze, Bakterien und andere Erreger leichtes Spiel, sich zu vermehren und eine Entzündung auszulösen. Daher zielt jede effektive Behandlung nicht nur auf die Beseitigung des Erregers ab, sondern auch auf die Regeneration des Scheidenmilieus. Dies erfolgt unter anderem durch pH-regulierende Präparate, vaginale Probiotika oder Zäpfchen mit regenerativen Wirkstoffen, die die Schleimhaut stärken und das bakterielle Gleichgewicht fördern. Ein stabiles Milieu ist damit nicht nur Therapieziel, sondern auch zentraler Bestandteil der Prävention.
Wie läuft die Behandlung einer Kolpitis beim Frauenarzt ab?
Die Behandlung einer Kolpitis beginnt beim Frauenarzt zunächst mit einer ausführlichen Anamnese. In diesem Gespräch werden aktuelle Beschwerden, eventuelle Vorerkrankungen, der Zyklusverlauf, Hygieneverhalten und mögliche Risikofaktoren besprochen. Anschließend erfolgt die gynäkologische Untersuchung, bei der mithilfe eines Spekulums die Scheidenschleimhaut auf Rötungen, Schwellungen, Ausfluss oder Läsionen inspiziert wird. Um den Erreger zu identifizieren, nimmt der Arzt einen Abstrich von der Vaginalschleimhaut, der direkt mikroskopisch untersucht oder ins Labor gesendet wird. Häufig wird dabei auch der pH-Wert der Scheide gemessen. Diese Diagnose ermöglicht eine gezielte Therapie mit antimykotischen, antibiotischen oder antiseptischen Wirkstoffen – je nachdem, ob es sich um eine Pilzinfektion, eine bakterielle Vaginose oder eine andere Form der Entzündung handelt. Zusätzlich erhält die Patientin Empfehlungen zur Intimpflege, ggf. hormonelle Ergänzungen bei atrophischer Kolpitis sowie Hinweise zur Partnerbehandlung bei sexuell übertragbaren Erregern. Ziel ist nicht nur die Beseitigung des akuten Problems, sondern auch die langfristige Stabilisierung der vaginalen Gesundheit.
Wann ist eine systemische Therapie notwendig?
Eine systemische Therapie, also die Gabe von Medikamenten in Tablettenform oder per Injektion, wird immer dann erforderlich, wenn eine rein lokale Behandlung nicht ausreicht oder wenn die Infektion bereits auf umliegende Strukturen übergegriffen hat. Das ist beispielsweise der Fall bei Trichomonaden-Infektionen, Chlamydien, Gonokokken oder einer Beteiligung des Gebärmutterhalses. Auch bei starken Beschwerden, rezidivierenden Entzündungen oder wenn die lokale Behandlung erfolglos geblieben ist, greifen Ärzte auf systemische Antibiotika oder Antimykotika zurück. Darüber hinaus wird eine systemische Therapie eingesetzt, wenn die Entzündung im Rahmen einer Beckeninfektion bis zu den Eileitern oder Eierstöcken vorgedrungen ist – hier spricht man von einer aufsteigenden Infektion, die ernsthafte Komplikationen verursachen kann. Die Entscheidung für eine systemische Behandlung erfolgt stets auf Basis der klinischen Befunde, des Schweregrads der Beschwerden und der labordiagnostischen Ergebnisse. Ziel ist es, den Infektionsherd vollständig zu erfassen und eine Chronifizierung zu vermeiden.
Was sollte man während der Behandlung einer Scheidenentzündung vermeiden?
Während der Therapie einer Scheidenentzündung ist es entscheidend, Reize und Störfaktoren zu vermeiden, die die Schleimhaut zusätzlich belasten oder die Wirkung der Medikamente beeinträchtigen könnten. Besonders der Geschlechtsverkehr sollte während der akuten Entzündung pausiert werden, da mechanische Reizung die Heilung verzögert und gegebenenfalls zu erneuter Keimeinbringung führen kann. Ebenso sollte auf die Verwendung von Tampons verzichtet werden, da sie das Gleichgewicht der Scheidenflora stören und Wirkstoffe aus Zäpfchen oder Cremes aufnehmen können.
Auch Intimspülungen, parfümierte Waschlotionen, Scheidendeos oder aggressive Reinigungsmittel sollten tabu sein, da sie die Schleimhäute reizen und das Scheidenmilieu weiter destabilisieren. Enge, synthetische Unterwäsche oder feuchte Badekleidung schaffen ein warm-feuchtes Klima, das das Wachstum von Erregern zusätzlich fördert. Für die tägliche Intimpflege genügt lauwarmes Wasser oder bei Bedarf eine milde, pH-neutrale Waschlotion. Wer diese Hinweise beachtet, unterstützt die Wirksamkeit der Behandlung und trägt aktiv zur Regeneration des vaginalen Gleichgewichts bei.
Wie kann man eine behandelte Vaginitis langfristig stabilisieren?
Nach erfolgreicher Therapie einer Vaginitis ist es besonders wichtig, die vaginale Gesundheit langfristig zu stabilisieren, um erneuten Entzündungen vorzubeugen. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Regeneration und Aufrechterhaltung der physiologischen Scheidenflora. Milchsäurebakterien in Form von vaginalen Probiotika oder medizinischen Zäpfchen, wie z.B. CANNEFF® mit Hyaluronsäure und CBD, helfen dabei, den natürlichen pH-Wert wiederherzustellen und die Schleimhautbarriere zu stärken. Langfristig sollten auch äußere Einflussfaktoren vermieden werden, die das Milieu stören können. Dazu gehören übertriebene Intimhygiene, synthetische Unterwäsche oder häufig wechselnde Sexualpartner ohne Schutz.
Darüber hinaus spielt ein gesunder Lebensstil eine große Rolle: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Ballaststoffen und arm an Zucker ist, unterstützt die Immunabwehr ebenso wie ausreichend Schlaf, Stressreduktion und regelmäßige Bewegung. Besonders bei Frauen in der Menopause kann die vaginale Schleimhaut durch eine lokal hormonelle Unterstützung (z. B. mit Estriol) geschmeidig und widerstandsfähig gehalten werden. Wer gezielt auf seine Intimgesundheit achtet, kann so das Risiko für Rückfälle deutlich senken.
Wie wird der Partner bei sexuell übertragbaren Scheideninfektionen mitbehandelt?
Bei sexuell übertragbaren Erregern ist eine Partnerbehandlung unerlässlich, um eine sogenannte Reinfektion zu verhindern. Insbesondere bei Infektionen mit Trichomonaden, Chlamydien oder Gonokokken genügt es nicht, nur die Frau zu therapieren. In diesen Fällen muss auch der Sexualpartner mit entsprechenden Antibiotika behandelt werden, selbst wenn bei ihm keine Beschwerden auftreten. Nur so lässt sich sicherstellen, dass der Erreger vollständig aus dem gemeinsamen Intimbereich entfernt wird. Während der gesamten Behandlungsdauer sollte auf Geschlechtsverkehr verzichtet oder konsequent mit Kondom verhütet werden, bis bei beiden Partnern eine Ausheilung bestätigt ist. Die Partnerbehandlung wird idealerweise durch den behandelnden Frauenarzt oder zusätzlich durch den Haus- oder Urologen des Partners begleitet. Bei häufig wiederkehrenden Infektionen ist zudem eine gemeinsame Diagnostik sinnvoll, um versteckte Erregerquellen zu identifizieren und zu behandeln. Nur durch dieses konsequente Vorgehen lassen sich langfristige Komplikationen wie chronische Entzündungen oder Fruchtbarkeitsstörungen vermeiden.