Proktitis Symptome

Zu den Symptomen von Proktitis, einer entzündlichen Erkrankung des Enddarms, bietet dieser Blogpost einen umfassenden Überblick. Proktitis kann in einer Vielzahl von Symptomen resultieren, die von milden Beschwerden bis hin zu schweren Entzündungsreaktionen reichen. Zu den häufigsten Anzeichen gehören rektale Blutungen, Schmerzen oder Unbehagen im Analbereich, häufiger Stuhldrang und Veränderungen des Stuhlgangs wie Durchfall oder Verstopfung. Auch ein schleimiger, blutiger Ausfluss sowie Afterjucken und allgemeines Unwohlsein können auftreten. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung durch einen Proktologischen Facharzt sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Heilungschancen zu verbessern. In diesem Blogpost erfahren Sie mehr über die typischen Symptome von Proktitis und warum es wichtig ist, bei Verdacht auf diese Erkrankung ärztlichen Rat einzuholen.
Dr. med. univ. Lukas Heschl

Autor

Dr. med. univ. Lukas Heschl

Inhaltsverzeichnis

Welche Symptome treten bei Proktitis auf?

Die Symptome einer Proktitis umfassen eine breite Palette an Beschwerden.

Wie verläuft eine Proktitis?

Zu Beginn einer Proktitis treten selten Beschwerden auf.

Kann sich eine Proktitis ausbreiten?

Besteht die Proktitis länger oder wird nicht oder nicht ausreichend behandelt, ist es möglich, dass sie sich auf den gesamten Darm überträgt.

Was ist eine unspezifische Proktitis?

Die beklagten Symptome bei einer Proktitis sind oft recht unspezifisch.

Welcher Arzt bei Proktitis?

Wenn Sie an den typischen Symptomen einer Proktitis leiden, sollten Sie einen Termin beim Proktologischen Facharzt vereinbaren.

Wie wird die Proktitis diagnostiziert?

Mit der Anamnese kann der Arzt oft schon aufgrund der Symptome und der Krankengeschichte eine Verdachtsdiagnose auf Proktitis stellen.

Welche Symptome treten bei Proktitis auf?

Die Symptome einer Proktitis umfassen eine breite Palette an Beschwerden. Von seltenen asymptomatischen Verläufen (ohne erkennbare Symptome) bis hin zu stark schmerzhaften Entzündungsreaktionen oder sogar tumorartigen Veränderungen ist hier ein breites Spektrum an Symptomen von Proktitis zu nennen. Symptome einer Proktitis können von Fall zu Fall stark variieren, abhängig von der zu Grunde liegenden Ursache der Proktitis und auch dem Schweregrad der Entzündung. Daher sollten Sie jedenfalls bei bestehender Symptomatik einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose und damit folgend eine entsprechend zielführende Behandlung der Proktitis einzuleiten. Wenn sich die  Entzündung im Mastdarm ausbreitet, sind folgende Symptome möglich:

  • Rektale Blutungen: Blutungen aus dem Enddarm sind ein häufiges Anzeichen für eine Proktitis. Das Blut kann direkt im Stuhl oder am Toilettenpapier erkennbar sein. 
  • Schmerzen oder Unbehagen: Patienten können Beschwerden im Bereich des Enddarms oder des Anus verspüren. Dies kann mit dem Stuhlgang oder auch ohne Zusammenhang auftreten. Auch direkter Druck wie beim Sitzen verursacht möglicherweise Schmerzen am After. 
  • Stuhldrang: Ein häufiges Bedürfnis, den Darm zu entleeren, gilt ebenfalls als ein Anzeichen für Proktitis. Betroffene suchen dann vermehrt die Toilette auf.  
  • Stuhlgangveränderungen: Proktitis kann zu Veränderungen des Stuhls führen, wie beispielsweise Durchfall oder Verstopfung. Auch blutige Durchfälle sind möglich. Lesen Sie hier mehr zu Blut im Stuhl.
  • Schleimiger Ausfluss: Ein zäher, blutig-schleimiger Ausfluss aus dem Anus kann ein Begleitsymptom von Proktitis sein. 
  • Fieber: Eine stark erhöhte Körpertemperatur (ab 38 Grad Celsius), als systemische Auswirkung einer Proktitis.5 
  • Abgeschlagenheit: Allgemeines Unwohlsein, Müdigkeit und Erschöpfung können auftreten. 
  • Gewichtsabnahme: Unbeabsichtigter Gewichtsverlust kann ein weiteres Symptom sein. Bei Entzündungen des Darms ist häufig die Nährstoffaufnahme gestört. 
  • Afterjucken, bzw. starker Juckreiz am After
  • Afterbrennen, bzw. Brennen am After
  • Geröteter, wulstartig vorgetriebener After

 

Proktitis behandeln

Wie verläuft eine Proktitis?

Zu Beginn einer Proktitis treten selten Beschwerden auf. Betroffene bemerken höchstens, dass der After sehr empfindlich ist oder auch Schmerzen beim Stuhlgang auftreten.

Im fortschreitenden Verlauf kann Proktitis Schmerzen und Schleimabgänge verursachen, die oft auch blutig sein können. Darüber hinaus kann ein eitriger, blutiger oder wässriger Ausfluss sowie auch Afterjucken auftreten. Lesen Sie hier mehr zu Blut im Stuhl.

Welche Beschwerden im Einzelfall auftreten, ist stark davon abhängig, welche Ursache der Proktitis zu Grunde liegt. Eine Proktitis, die durch Tripper (Gonorrhoe) verursacht wurde, zeigt zum Beispiel kaum Beschwerden. Zudem können im weiteren Verlauf Stuhlinkontinenz, aber auch  Analfissuren und Analfisteln auftreten, welche ebenfalls starke Schmerzen am After verursachen.

Kann sich eine Proktitis ausbreiten?

Besteht die Proktitis länger oder wird nicht oder nicht ausreichend behandelt, ist es möglich, dass sie sich auf den gesamten Darm überträgt. Dies kann die Ausbildung von Geschwüren und einer chronisch entzündlichen Darmentzündung (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) fördern. Bei etwa einem Fünftel der Patient*Innen breitet sich die Krankheit aber schließlich auf den Dickdarm aus und wird dadurch zu einer Colitis ulcerosa.  Die Colitis ulcerosa ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, welche durch den kontinuierlichen und systematischen Befall der Kolonschleimhaut gekennzeichnet ist.

Was ist eine unspezifische Proktitis?

Die beklagten Symptome bei einer Proktitis sind oft recht unspezifisch. Die Patienten berichten von Schmerzen, Afterbennen, Druckgefühl, Stuhldrang, auch ein Afterjucken (Pruritus ani) kann bestehen. Schleimiger oder eitriger Ausfluss und Blutabgänge aus dem After können ebenso beobachtet werden.

Welcher Arzt bei Proktitis?

Wenn Sie an den typischen Symptomen einer Proktitis leiden, sollten Sie einen Termin beim Proktologischen Facharzt vereinbaren. Eine frühe Diagnose und Behandlung der Proktitis verbessert die Heilungschancen deutlich. Wurde in der Diagnose durch ein Anamnesegespräch und eine anschließende Enddarmspiegelung eine Proktitis festgestellt, kann eine spezifische Therapie eingeleitet werden. Je nach Ursache der Proktitis wird zum Beispiel eine bakterielle Infektion mit Antibiotika behandelt. Ist eine chronische Erkrankung ursächlich, kann eine langfristige medikamentöse Behandlung der Proktitis, teilweise auch mit entzündungshemmenden Wirkstoffen wie beispielsweise Kortison, erforderlich sein. Lesen Sie hier mehr zur generellen Behandlung der Proktitis und auch über die Behandlung von Proktitis mit Zäpfchen.

Wie wird die Proktitis diagnostiziert?

Mit der Anamnese kann der Arzt oft schon aufgrund der Symptome und der Krankengeschichte eine Verdachtsdiagnose auf Proktitis stellen. Zur Diagnose wird im Anschluss der Anus und Rektum mit dem Finger untersucht. Dadurch kann der behandelte Arzt bereits feststellen, ob Blutungen, Schleim, Ödeme und andere Schleimhautveränderungen vorliegen. Das deutet ebenfalls auf eine Entzündung hin. 

Im Rahmen einer Enddarmspiegelung (Rektoskopie oder Proktoskopie) wird mithilfe eines Endoskops das Innere des Enddarms genauer untersucht. Damit lässt sich feststellen, ob die Schleimhaut entzündet ist oder andere Veränderungen, wie beispielsweise Geschwüre oder Analfisteln, aufweist. Bei einer Enddarm-Spiegelung (Proktoskopie) wird ein wenige Zentimeter messendes Endoskop nach vorsichtiger Austastung über den Darmausgang in den Enddarm eingeführt, um die Schleimhaut Abschnitte des Mastdarms und den Übergang zur äußeren Haut sowie die Region der Hämorrhoidalpolster genauer inspizieren zu können und folglich zu beurteilen. Diese Untersuchung ist bei erfahrener und vorsichtiger Handhabung nicht schmerzhaft und dauert nur 1 – 2 Minuten. Voraussetzung für eine gute Beurteilbarkeit ist auch die Vorbereitung zu dieser Untersuchung. Dies geschieht Ihrerseits, indem sie bereits zuhause den Mastdarm entleeren und damit reinigen. Hierzu dienen in der Apotheke erhältliche Klistiere, die gut eine Stunde vor dem geplanten Untersuchungstermin zur Spülung des Enddarmes angewandt werden.
Ein Arzt kann auch andere Darmbereiche mithilfe einer Koloskopie (Untersuchung des gesamten Dickdarms mit einem Endoskop) auf Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa untersuchen.

Im Rahmen der Diagnose werden auch oft Blutuntersuchungen auf Syphilis und Stuhltests auf Clostridioides difficile durchgeführt. Darüber hinaus kann der Arzt Abstriche und Gewebeproben aus dem Enddarm entnehmen. Im Labor lässt sich dann überprüfen, ob ein Befall mit Bakterien, Pilzen, Viren  oder eine andere Ursache der Proktitis vorliegt. Lesen Sie hier mehr zu den vielseitigen Ursachen einer Proktitis, aber auch zu der generellen Behandlung der Proktitis sowie auch über die Behandlung von Proktitis mit Zäpfchen.

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Dr. med. univ. Lukas Heschl

Dr. med. univ. Lukas Heschl

Facharzt für Allgemeinmedizin

Dr. med. univ. Lukas Heschl ist Allgemeinmediziner. Nach Abschluss des Studiums der Humanmedizin im Jahr 2013, ist Dr. med.univ. Lukas Heschl bereits seit 2017 als praktizierender Allgemeinmediziner um das Wohl seiner PatientInnen bemüht. 2019 wurde er Partner in der Landarztpraxis in Oed, Niederösterreich. Als erste Ansprechperson für alle medizinischen Anliegen zählt Dr. med.univ. Lukas Heschl auf innovative Behandlungsmethoden, wie CANNEFF Medizinprodukte gegen Entzündungen und zur Verbesserung der Schleimhautregeneration im Intimbereich.