Welche Hausmittel helfen wirksam gegen Scheidentrockenheit?
Viele Frauen greifen bei ersten Anzeichen von Scheidentrockenheit zu Hausmitteln, um die Beschwerden wie Brennen, Juckreiz oder Schmerzen beim Sex zu lindern. Zu den bekanntesten natürlichen Helfern zählen pflanzliche Öle, feuchtigkeitsspendende Pflanzenextrakte und beruhigende Sitzbäder. Die Wirksamkeit ist jedoch individuell verschieden und hängt stark von der Ursache der Trockenheit ab. Hausmittel können leichte Beschwerden lindern, ersetzen jedoch keine medizinische Abklärung bei anhaltenden oder zunehmenden Symptomen.
Hausmittel |
Wirkungsweise |
Geeignet bei |
Anwendungshinweis |
Kokosöl |
Pflegt und befeuchtet, leicht antibakteriell |
Leichte Trockenheit |
Dünn auf Vulvabereich auftragen, nicht in die Vagina einführen |
Aloe Vera Gel |
Kühlend, regenerierend, feuchtigkeitsspendend |
Reizung & Trockenheit |
Nur naturreines Gel verwenden, äußerlich anwenden |
Sitzbad mit Kamille |
Beruhigt gereizte Schleimhäute, wirkt entzündungshemmend |
Juckreiz & Reizungen |
Max. 2–3x pro Woche, nicht zu heiß |
Sanddornöl |
Reich an ungesättigten Fettsäuren, unterstützt Schleimhautregeneration |
Wechseljahrebedingte Trockenheit |
Als Kapseln oder äußerlich anwenden |
Olivenöl |
Rückfettend, schützt vor Reibung |
Bei Intimtrockenheit außen |
Nur hochwertiges natives Öl verwenden |
Ist Kokosöl ein natürliches Mittel bei vaginaler Trockenheit?
Kokosöl wird aufgrund seiner antimikrobiellen und pflegenden Eigenschaften häufig bei Scheidentrockenheit empfohlen. Es kann als natürliches Gleitmittel verwendet werden und lindert Spannungsgefühle im Intimbereich. Wichtig ist, dass das Öl kaltgepresst und unbehandelt ist. Dennoch kann es in seltenen Fällen zu Irritationen kommen, insbesondere wenn eine Allergie oder empfindliche Haut vorliegt. Als gelegentliche Pflegemaßnahme kann Kokosöl hilfreich sein, es sollte jedoch nicht dauerhaft und nicht bei Infektionen angewendet werden.
Wie wirkt Aloe Vera bei Scheidentrockenheit?
Aloe Vera besitzt feuchtigkeitsspendende, entzündungshemmende und heilungsfördernde Eigenschaften. In Form von Gels oder speziellen Intimpflegeprodukten kann Aloe Vera zur Linderung von Trockenheit beitragen. Sie fördert die Regeneration der Schleimhaut und kann das unangenehme Trockenheitsgefühl mildern. Dabei sollte jedoch auf Produkte ohne Duftstoffe oder Alkohol geachtet werden, da diese die empfindliche Vaginalschleimhaut reizen können.
Können Sitzbäder die Scheidenschleimhaut befeuchten?
Sitzbäder mit beruhigenden Zusätzen wie Kamille oder Ringelblume können kurzfristig Linderung bei gereizter Vaginalschleimhaut verschaffen. Sie wirken entspannend und können Juckreiz und Brennen lindern. Allerdings befeuchten sie die Scheide nicht direkt und sollten nur begrenzt eingesetzt werden, da ein zu häufiger Kontakt mit Wasser die Schleimhäute zusätzlich austrocknen kann. Zwei Anwendungen pro Woche gelten als unbedenklich.
Was bringen Vaginalspülungen mit Essigwasser bei Trockenheit?
Vaginalspülungen mit Essigwasser gelten als traditionelles Hausmittel zur Wiederherstellung des säurehaltigen Scheidenmilieus. Bei Scheidentrockenheit können sie jedoch kontraproduktiv sein, da sie die Schleimhäute zusätzlich reizen und die natürliche Flora aus dem Gleichgewicht bringen können. Fachleute raten inzwischen von dieser Methode eher ab, insbesondere bei empfindlicher Schleimhaut oder bestehenden Beschwerden.
Wie oft sollte man Hausmittel gegen vaginale Trockenheit anwenden?
Die Häufigkeit der Anwendung sollte sich nach dem individuellen Beschwerdebild richten. Eine zu intensive oder dauerhafte Anwendung kann die Vaginalschleimhaut belasten. Natürliche Öle oder Gele sollten maximal ein- bis zweimal täglich aufgetragen werden. Sitzbäder oder pflanzliche Anwendungen sind zwei- bis dreimal pro Woche in der Regel ausreichend. Bei Unsicherheiten oder ausbleibender Besserung ist eine gynäkologische Beratung ratsam.
Welche Risiken bergen selbstgemachte Hausmittel?
Selbstgemischte Hausmittel, etwa mit Ölen, Quark oder Joghurt, können bei falscher Anwendung die Schleimhaut reizen oder eine Infektion begünstigen. Insbesondere Produkte aus dem Kühlschrank können eine für die Vaginalflora ungeeignete Bakterienzusammensetzung aufweisen. Auch die Anwendung mit Einführhilfen oder Tampons, die mit Lebensmitteln getränkt sind, kann zu Mikroverletzungen oder Reizungen führen. Die Anwendung sollte daher immer sorgfältig abgewogen werden.
Hausmittel |
Mögliche Risiken |
Empfehlung |
Joghurt-Tampons |
Ungleichgewicht der Scheidenflora, Keimeintrag |
Nicht empfohlen – mikrobiologisches Risiko |
Quark |
Keine geeignete Milchsäurebakterien, Infektionsgefahr |
Nicht zur vaginalen Anwendung geeignet |
Essigwasser-Spülungen |
Reizung der Schleimhaut, pH-Wert-Störung |
Nicht verwenden – schädigt die Vaginalflora |
Teebaumöl |
Allergiepotenzial, stark reizend |
Nur stark verdünnt äußerlich anwenden – mit Vorsicht |
Zitronensaft |
Ätzend, schmerzhaft, zerstört Schutzbarriere |
Ungeeignet für Intimregion |
Können pflanzliche Öle wie Olivenöl oder Sanddornöl helfen?
Ja, einige pflanzliche Öle besitzen hautpflegende und regenerierende Eigenschaften. Olivenöl wirkt beruhigend und kann bei leichten Reizungen helfen. Sanddornöl hingegen enthält ätherische Öle, Vitamin E und Carotinoide, die zur Heilung der Schleimhaut beitragen können. Beide Öle sollten jedoch nur außen angewendet oder in speziell entwickelten Vaginalzäpfchen eingesetzt werden, um die Schleimhaut nicht zu belasten.
Sind Joghurt-Tampons sinnvoll bei Scheidentrockenheit?
Die Anwendung von Joghurt-Tampons ist umstritten. Zwar enthält Naturjoghurt Milchsäurebakterien, die theoretisch die Scheidenflora unterstützen können. In der Praxis können jedoch falsche Bakterienstämme, Verunreinigungen oder zu kalte Temperaturen die Schleimhaut reizen oder schädigen. Fachleute raten daher zunehmend von dieser Methode ab und empfehlen stattdessen medizinisch geprüfte Produkte mit Laktobazillen.
Wann reichen Hausmittel nicht mehr aus?
Hausmittel sind nur für leichte und vorübergehende Beschwerden geeignet. Treten Symptome wie Brennen, Juckreiz oder Schmerzen beim Sex dauerhaft auf oder verschlimmern sich, ist eine gynäkologische Abklärung notwendig. Besonders bei Frauen in den Wechseljahren oder bei hormonellen Ursachen können lokale Östrogenpräparate oder moderne nicht-hormonelle Mittel wie CANNEFF® Vaginalzäpfchen mit CBD und Hyaluronsäure effektiver zur Linderung beitragen.