Schmerzen beim Geschlechtsverkehr Ursachen

Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, medizinisch als Dyspareunie bekannt, sind ein komplexes Problem, das durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden kann. Diese können grob in körperliche und psychische Ursachen unterteilt werden. Zu den körperlichen Auslösern gehören hormonelle Veränderungen, Harnwegsinfekte, anatomische Anomalien und Endometriose. Diese Faktoren können zu Trockenheit, Entzündungen und mechanischen Hindernissen führen, die den Geschlechtsverkehr schmerzhaft machen. Auf der psychischen Seite spielen Stress, Angst und frühere Traumata eine bedeutende Rolle, indem sie zu Muskelverspannungen und psychosomatischen Reaktionen führen. Die Behandlungsmöglichkeiten sind vielfältig und reichen von medikamentösen und chirurgischen Eingriffen bis hin zu Psychotherapie, Physiotherapie und Entspannungstechniken. Eine offene Kommunikation mit dem Partner sowie präventive Maßnahmen wie eine angepasste Intimhygiene und gesunde Lebensgewohnheiten können ebenfalls zur Linderung der Beschwerden beitragen.

Autor

Philip Schmiedhofer, MSc

Inhaltsverzeichnis

Körperliche Ursachen von Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Hormonelle Veränderungen und ihre Auswirkungen auf den Geschlechtsverkehr

Psychische und psychosomatische Ursachen von Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Stress und psychische Belastungen: Ursachen und Auswirkungen auf den Geschlechtsverkehr

Körperliche Ursachen von Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Schmerzen beim Geschlechtsverkehr Ursachen

Hormonelle Veränderungen und ihre Auswirkungen auf den Geschlechtsverkehr

Hormonelle Veränderungen spielen eine entscheidende Rolle bei der sexuellen Gesundheit von Frauen, insbesondere in den Wechseljahren. Diese Phase ist durch eine Abnahme der Produktion von Östrogen gekennzeichnet, einem Hormon, das für die Aufrechterhaltung der Feuchtigkeit und Elastizität der Vaginalschleimhaut verantwortlich ist. Die sinkenden Östrogenspiegel führen oft zu einer Reihe von Beschwerden, die den Geschlechtsverkehr beeinträchtigen können.

Verminderte Vaginalfeuchtigkeit und ihre Folgen

Mit dem Rückgang des Östrogens wird die Vaginalschleimhaut dünner und trockener, was als vaginale Atrophie bezeichnet wird. Diese Trockenheit kann zu Reizungen und Entzündungen führen, die den Geschlechtsverkehr schmerzhaft machen. Die natürliche Lubrikation, die während der sexuellen Erregung auftritt, ist ebenfalls reduziert, was das Eindringen erschwert und zu einem unangenehmen, manchmal sogar brennenden Gefühl führt.

Weitere Auswirkungen hormoneller Schwankungen

Neben der Trockenheit können hormonelle Veränderungen auch eine Abnahme der Libido verursachen, was die Bereitschaft und das Vergnügen am Geschlechtsverkehr verringert. Die reduzierte Libido kann durch zusätzliche Symptome wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen verstärkt werden, die in den Wechseljahren häufig auftreten und das allgemeine Wohlbefinden beeinflussen.

Langfristige gesundheitliche Auswirkungen

Unbehandelt kann die vaginale Atrophie zu chronischen Schmerzen und wiederkehrenden Infektionen führen, da die natürliche Barrierefunktion der Vaginalschleimhaut geschwächt ist. Dies erhöht das Risiko für Harnwegsinfektionen und andere genitale Beschwerden.

Behandlungsmöglichkeiten

Es gibt verschiedene Ansätze, um die durch hormonelle Veränderungen verursachten Beschwerden zu lindern. Eine Option ist die Anwendung lokaler Östrogentherapien, wie östrogenhaltiger Cremes, Zäpfchen oder Vaginalringe, die direkt in der Scheide wirken und die Schleimhaut stärken. Für Frauen, die keine Hormone verwenden möchten, stehen hormonfreie Alternativen wie feuchtigkeitsspendende Gels oder Zäpfchen mit Hyaluronsäure und pflanzlichen Wirkstoffen zur Verfügung. Produkte wie CANNEFF Vaginalzäpfchen, die CBD und Hyaluronsäure kombinieren, bieten eine sanfte und effektive Lösung zur Verbesserung der Vaginalfeuchtigkeit und zur Linderung von Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Präventive Maßnahmen und Selbsthilfe

Neben der medizinischen Behandlung können auch bestimmte Lebensstiländerungen hilfreich sein. Regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung und das Vermeiden von rauchbedingten und alkoholischen Einflüssen können die hormonelle Balance unterstützen. Darüber hinaus kann eine schonende Intimhygiene mit Produkten, die den natürlichen pH-Wert der Scheide bewahren, dazu beitragen, die Schleimhaut zu schützen und Trockenheit vorzubeugen.

Harnwegsinfekte und ihre Auswirkungen auf den Geschlechtsverkehr

Harnwegsinfekte (HWI) sind eine häufige Ursache für Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, die sowohl bei akuten als auch bei chronischen Entzündungen des Harntrakts auftreten können. Diese Infektionen betreffen in erster Linie die Blase, Harnröhre und gelegentlich auch die Nieren, und können das sexuelle Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen.

Arten von Harnwegsinfekten und ihre Symptome

Akute Harnwegsinfekte: Diese treten plötzlich auf und sind oft mit Symptomen wie Brennen beim Wasserlassen, häufigem Harndrang und Schmerzen im Unterbauch verbunden. Beim Geschlechtsverkehr können diese Beschwerden verstärkt werden, was zu scharfen, brennenden Schmerzen während und nach dem Geschlechtsverkehr führt.

Chronische Harnwegsinfekte: 

Manche Frauen leiden unter wiederkehrenden Harnwegsinfekten, die zu einer anhaltenden Reizung und Empfindlichkeit der Harnwege führen. Diese chronischen Entzündungen können den Geschlechtsverkehr dauerhaft schmerzhaft machen und die Lebensqualität stark beeinträchtigen.

Reizblase: 

Bei einer Reizblase, auch als überaktive Blase bekannt, besteht ein ständiger, oft schmerzhafter Harndrang, der auch beim Geschlechtsverkehr auftreten kann. Diese ständige Reizung kann die Lust auf sexuelle Aktivitäten verringern und zu Schmerzen führen, wenn die Blase während des Geschlechtsverkehrs Druck ausgesetzt wird.

Interstitielle Zystitis: 

Diese chronische, nicht-infektiöse Entzündung der Blasenwand ist besonders schmerzhaft und schwer zu behandeln. Frauen, die unter interstitieller Zystitis leiden, verspüren oft intensive Schmerzen im Beckenbereich, die durch Geschlechtsverkehr verschlimmert werden können. Die Symptome sind oft diffus und können auch nach dem Geschlechtsverkehr anhalten, was zu lang anhaltendem Unbehagen führt. Auch hier verweisen wir auf unseren Blogpost Blasenentzündung, der ein eigenes Kapitel über die Interstitielle Zystitis (IC) enthält.

Wie Harnwegsinfekte den Geschlechtsverkehr beeinflussen

Die Entzündung und Reizung des Harntrakts können den Geschlechtsverkehr auf verschiedene Weise erschweren. Der Druck auf die entzündete Blase oder Harnröhre kann scharfe Schmerzen verursachen, die die Lust auf Sex mindern oder den Geschlechtsverkehr unmöglich machen. Zudem kann die Angst vor Schmerzen zu einer Verkrampfung der Beckenmuskulatur führen, was das Eindringen weiter erschwert und die Schmerzen verstärkt.

Behandlungsmöglichkeiten und Prävention

Antibiotikatherapie: Bei akuten Harnwegsinfekten ist die Behandlung mit Antibiotika in der Regel notwendig, um die Infektion schnell zu bekämpfen und die Schmerzen zu lindern. Es ist wichtig, die Antibiotikatherapie konsequent durchzuführen, um eine vollständige Heilung zu gewährleisten und das Risiko von wiederkehrenden Infekten zu minimieren.

Langfristige Prävention: 

Frauen, die zu wiederkehrenden Harnwegsinfekten neigen, sollten präventive Maßnahmen ergreifen. Dazu gehören das Trinken von ausreichend Wasser, um die Blase regelmäßig zu spülen, sowie das Vermeiden von Reizstoffen wie koffeinhaltigen Getränken und scharfen Speisen. Auch das Wasserlassen direkt nach dem Geschlechtsverkehr kann helfen, Bakterien aus der Harnröhre zu spülen und Infektionen vorzubeugen.

Schmerzlinderung bei chronischen Beschwerden: 

Bei chronischen Harnwegsinfekten oder interstitieller Zystitis kann eine Kombination aus medikamentöser Therapie, physikalischer Therapie und einer Anpassung des Lebensstils notwendig sein. Schmerzmedikamente, Entzündungshemmer und spezifische Blasentherapien können helfen, die Beschwerden zu lindern und den Geschlechtsverkehr wieder angenehmer zu gestalten.

Intimhygiene und Verhaltensweisen: 

Eine sorgfältige Intimhygiene ist entscheidend, um das Risiko von Harnwegsinfekten zu reduzieren. Dazu gehört das Waschen des Intimbereichs von vorne nach hinten, um zu verhindern, dass Bakterien in die Harnröhre gelangen. Zudem sollten Frauen darauf achten, den Intimbereich nach dem Geschlechtsverkehr gründlich zu reinigen. Wir empfehlen zur allgemeinen Intimhygiene den eigens dafür entwickelten Intimpflegeschaum von CANNEFF.

Scheidentrockenheit: Ursachen und Auswirkungen auf das sexuelle Wohlbefinden

Scheidentrockenheit ist ein weit verbreitetes Problem, das Frauen jeden Alters betreffen kann, jedoch besonders häufig in bestimmten Lebensphasen und unter bestimmten Bedingungen auftritt. Diese Trockenheit kann zu erheblichen Beschwerden führen, insbesondere beim Geschlechtsverkehr, und das sexuelle Wohlbefinden stark beeinträchtigen.

Ursachen der Scheidentrockenheit

Hormonelle Veränderungen:

Wechseljahre: Eine der häufigsten Ursachen für Scheidentrockenheit sind hormonelle Veränderungen während der Wechseljahre. Der sinkende Östrogenspiegel führt zu einer Ausdünnung und verminderten Befeuchtung der Vaginalschleimhaut, was zu Trockenheit und damit verbundenen Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen kann.

Stillzeit: Nach der Geburt und während der Stillzeit sind die Östrogenspiegel ebenfalls niedrig, was häufig zu einer verminderten Vaginalfeuchtigkeit führt. Dies ist eine natürliche Reaktion des Körpers, die jedoch unangenehm sein kann und das sexuelle Erleben beeinträchtigt.

Geburtenkontrolle und hormonelle Therapien: Einige hormonelle Verhütungsmethoden oder Therapien können ebenfalls zu einer Verringerung der Vaginalfeuchtigkeit führen, indem sie den natürlichen Hormonhaushalt beeinflussen.

Medikamenteneinnahme:

Antihistaminika: Diese Medikamente, die häufig zur Behandlung von Allergien eingesetzt werden, können als Nebenwirkung eine Austrocknung der Schleimhäute verursachen, einschließlich der Vaginalschleimhaut. Dies kann die natürliche Lubrikation verringern und zu Trockenheit und Reizungen führen.

Antidepressiva und bestimmte Blutdruckmedikamente: Auch andere Medikamente, wie einige Antidepressiva und Blutdruckmedikamente, können die Schleimhautproduktion beeinflussen und zur Scheidentrockenheit beitragen.

Lebensstil und äußere Einflüsse:

Stress: Chronischer Stress kann die Hormonproduktion beeinflussen und indirekt zu einer verminderten Vaginalfeuchtigkeit beitragen. Darüber hinaus kann Stress die sexuelle Erregung vermindern, was die natürliche Lubrikation während des Geschlechtsverkehrs reduziert.

Rauchen und Alkoholkonsum: Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum können die Blutzirkulation beeinträchtigen und die Schleimhäute austrocknen, was zu Scheidentrockenheit führt.

Auswirkungen der Scheidentrockenheit auf den Geschlechtsverkehr

Scheidentrockenheit kann das sexuelle Erleben stark beeinträchtigen. Die verminderte Feuchtigkeit führt oft zu Reizungen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, was das Eindringen erschwert und ein unangenehmes, manchmal brennendes Gefühl verursacht. In einigen Fällen kann dies dazu führen, dass Frauen den Geschlechtsverkehr vermeiden, was wiederum die sexuelle Beziehung und das Selbstwertgefühl negativ beeinflussen kann.

Behandlungsmöglichkeiten und Präventivmaßnahmen

Feuchtigkeitsspendende Produkte:

Gleitmittel und feuchtigkeitsspendende Gels: Die Verwendung von wasserbasierten Gleitmitteln oder speziellen feuchtigkeitsspendenden Gels kann die Vaginaltrockenheit sofort lindern und den Geschlechtsverkehr angenehmer gestalten. Produkte, die Hyaluronsäure enthalten, sind besonders effektiv, da sie Feuchtigkeit binden und die Schleimhaut regenerieren.

Vaginalzäpfchen und Cremes: Hormonfreie Zäpfchen und Cremes, wie die CANNEFF Vaginalzäpfchen mit CBD und Hyaluronsäure, bieten eine sanfte Möglichkeit, die Vaginalfeuchtigkeit zu verbessern und die Schleimhäute zu pflegen.

Hormontherapie:

Lokale Östrogenpräparate: Für Frauen, die aufgrund von hormonellen Veränderungen unter Scheidentrockenheit leiden, kann eine lokale Östrogentherapie in Form von Cremes, Ringen oder Tabletten hilfreich sein. Diese Präparate erhöhen gezielt den Östrogenspiegel in der Vaginalschleimhaut und verbessern so die Lubrikation.

Systemische Hormontherapie: In einigen Fällen kann eine systemische Hormontherapie erwogen werden, insbesondere wenn die Scheidentrockenheit Teil eines umfassenderen Menopausensyndroms ist. Diese Therapie sollte jedoch sorgfältig mit einem Arzt besprochen werden, um Nutzen und Risiken abzuwägen.

Lebensstiländerungen:

Ernährung und Hydration: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren und Phytoöstrogenen ist, kann die Schleimhautgesundheit unterstützen. Ausreichendes Trinken ist ebenfalls wichtig, um die allgemeine Feuchtigkeit des Körpers zu bewahren.

Stressbewältigung: Techniken zur Stressbewältigung wie Yoga, Meditation oder regelmäßige körperliche Aktivität können helfen, das hormonelle Gleichgewicht zu stabilisieren und indirekt die Vaginalfeuchtigkeit zu verbessern.

Intimhygiene:

Schonende Pflegeprodukte: Der Einsatz von milden, pH-neutralen Reinigungsmitteln ohne Parfüm oder aggressive Chemikalien ist entscheidend, um die Vaginalschleimhaut nicht zusätzlich zu reizen. Es sollte vermieden werden, Seifen oder Duschgels direkt im Intimbereich zu verwenden.

Kleidung: Das Tragen von lockerer, atmungsaktiver Kleidung aus natürlichen Fasern wie Baumwolle kann helfen, die Haut im Intimbereich gesund zu halten und Reizungen zu vermeiden.

Weitere Informationen zur Ursache und Behandlung finden Sie in unserem Blogpost über Scheidentrockenheit.

Vulvodynie und verwandte Zustände: Ursachen und Auswirkungen auf die sexuelle Gesundheit

Vulvodynie ist ein chronisches Schmerzsyndrom, das die Vulva betrifft, den äußeren Bereich der weiblichen Genitalien. Es handelt sich um eine Erkrankung, die durch langanhaltende Schmerzen, Brennen oder Reizungen gekennzeichnet ist, die ohne eine offensichtliche Ursache auftreten. Vulvodynie kann das sexuelle Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen und stellt sowohl für Betroffene als auch für medizinische Fachkräfte eine diagnostische und therapeutische Herausforderung dar.

Ursachen der Vulvodynie und verwandter Zustände

Die genaue Ursache der Vulvodynie ist oft unklar, was die Diagnose und Behandlung erschwert. Es gibt jedoch mehrere Theorien, die mögliche Auslöser für diese Schmerzen identifizieren:

Nervenschäden oder Überempfindlichkeit:

Nervenschäden: Eine mögliche Ursache der Vulvodynie könnte in der Schädigung oder Überempfindlichkeit der Nerven liegen, die die Vulva versorgen. Diese Nervenschäden können durch frühere Verletzungen, Operationen oder Entzündungen verursacht werden und führen zu einer übermäßigen Schmerzempfindlichkeit.

Zentrale Sensibilisierung: Bei einigen Frauen wird angenommen, dass das zentrale Nervensystem auf Schmerzreize überempfindlich reagiert, was zu anhaltenden Schmerzen in der Vulva führt, selbst wenn kein physischer Auslöser vorhanden ist.

Hormonelle Einflüsse:

Hormonelle Schwankungen: Veränderungen im Hormonhaushalt, insbesondere in den Wechseljahren, können die Schleimhäute der Vulva empfindlicher machen und Schmerzen verursachen.

Veränderungen in der Schleimhaut: Durch hormonelle Einflüsse kann die Schleimhaut der Vulva dünner und weniger widerstandsfähig werden, was die Anfälligkeit für Reizungen und Schmerzen erhöht.

Muskuläre und strukturelle Ursachen:

Beckenbodenmuskulatur: Eine Verspannung oder Dysfunktion der Beckenbodenmuskulatur kann zu Schmerzen in der Vulva führen. Diese muskulären Probleme sind oft mit Stress oder Angst verbunden und können die Vulvodynie verstärken.

Verklebungen und Narbengewebe: Narben oder Verklebungen im Bereich der Vulva, möglicherweise infolge früherer Operationen oder Verletzungen, können ebenfalls Schmerzen auslösen.

Entzündliche Zustände:

Chronische Entzündungen: Wiederkehrende oder chronische Entzündungen, wie die Entzündung der Bartholin-Drüse (Bartholinitis), können zu anhaltenden Schmerzen und Schwellungen führen. Diese Drüsen, die sich an den Seiten der Vaginalöffnung befinden, können sich verstopfen und infizieren, was zu intensiven Schmerzen und Unbehagen führt.

Autoimmunerkrankungen: Einige Forschungen deuten darauf hin, dass Vulvodynie mit Autoimmunerkrankungen zusammenhängen könnte, bei denen das Immunsystem fälschlicherweise das körpereigene Gewebe angreift, was zu Entzündungen und Schmerzen führt.

Auswirkungen auf das sexuelle Wohlbefinden

Vulvodynie kann das sexuelle Erleben stark beeinträchtigen. Die Schmerzen können kontinuierlich vorhanden sein oder nur bei Berührung, beim Geschlechtsverkehr oder beim Einführen von Tampons auftreten. Diese Schmerzen können so stark sein, dass Geschlechtsverkehr unmöglich oder extrem unangenehm wird. Betroffene Frauen können infolgedessen eine Abneigung gegen sexuelle Aktivitäten entwickeln, was zu Spannungen in der Partnerschaft und einem Rückgang des sexuellen Selbstbewusstseins führt.

Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Die Diagnose der Vulvodynie erfolgt in der Regel durch Ausschluss anderer Erkrankungen, da keine spezifischen Tests zur Bestimmung dieser Erkrankung existieren. Ein umfassender Ansatz ist erforderlich, der sowohl physische als auch psychische Aspekte berücksichtigt.

Medikamentöse Behandlung:

Lokale Betäubungsmittel: Cremes oder Gels mit Lokalanästhetika können helfen, die Schmerzen vorübergehend zu lindern, insbesondere vor dem Geschlechtsverkehr.

Antidepressiva und Antikonvulsiva: Diese Medikamente werden manchmal eingesetzt, um die Schmerzempfindlichkeit der Nerven zu reduzieren. Sie wirken auf die Nervenenden und können chronische Schmerzen lindern.

Physiotherapie:

Beckenbodentherapie: Eine gezielte Physiotherapie kann helfen, die Beckenbodenmuskulatur zu entspannen und die muskuläre Balance wiederherzustellen, was zu einer Linderung der Schmerzen beitragen kann.

Biofeedback und Dehnungsübungen: Techniken wie Biofeedback können dabei helfen, die Kontrolle über die Beckenbodenmuskulatur zu verbessern und Schmerzen zu reduzieren.

Psychologische Unterstützung:

Psychotherapie: Da Vulvodynie oft mit emotionalem Stress und Angstzuständen verbunden ist, kann eine psychotherapeutische Behandlung hilfreich sein, um die psychischen Belastungen zu bewältigen und den Umgang mit der Erkrankung zu erleichtern.

Paartherapie: In Fällen, in denen die Beziehung durch die Erkrankung belastet ist, kann eine Paartherapie dazu beitragen, Kommunikationsprobleme zu lösen und die Partnerschaft zu stärken.

Chirurgische Optionen:

Vulvarektomie: In sehr schweren Fällen, in denen andere Behandlungen versagen, kann eine Operation in Erwägung gezogen werden, bei der betroffene Nerven oder Gewebe entfernt werden. Diese Option wird jedoch nur als letztes Mittel eingesetzt.

Selbsthilfe und Präventivmaßnahmen

Schonende Intimhygiene:

Vermeidung von Reizstoffen: Die Verwendung von parfümfreien, pH-neutralen Pflegeprodukten kann helfen, Reizungen zu vermeiden. Frauen sollten auch darauf achten, lockere Kleidung aus natürlichen Stoffen zu tragen, um Reibung und Irritationen zu minimieren.

Luftdurchlässige Kleidung: Tragen Sie atmungsaktive Unterwäsche aus Baumwolle und vermeiden Sie enge Hosen, die Druck auf die Vulva ausüben könnten.

Ernährung und Lebensstil:

Anti-entzündliche Ernährung: Eine Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und entzündungshemmenden Lebensmitteln ist, kann helfen, die allgemeine Entzündungsneigung im Körper zu reduzieren.

Stressmanagement: Techniken wie Yoga, Meditation und regelmäßige körperliche Aktivität können helfen, Stress abzubauen und die Schmerzwahrnehmung zu beeinflussen.

Infektionen: Ursachen, Auswirkungen und Behandlung von schmerzhaften Geschlechtskrankheiten

Infektionen im Genitalbereich, insbesondere sexuell übertragbare Infektionen (STIs), sind eine häufige Ursache für Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Solche Infektionen können das Gewebe reizen, Scheidenentzündungen verursachen und zu dauerhaften Beschwerden führen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden. Zu den häufigsten Infektionen, die Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verursachen können, gehören Herpes genitalis, Chlamydien und bakterielle Vaginosen.

Arten von Infektionen und ihre Symptome

Herpes genitalis:

Ursache: Herpes genitalis wird durch das Herpes-simplex-Virus (HSV) verursacht, meist durch HSV-2, manchmal jedoch auch durch HSV-1. Diese Infektion wird durch engen Hautkontakt, meist beim Geschlechtsverkehr, übertragen.

Symptome: Herpes genitalis äußert sich durch schmerzhafte Bläschen und Geschwüre an den Genitalien, die von Brennen, Juckreiz und Schmerzen begleitet werden. Besonders während eines aktiven Ausbruchs kann der Geschlechtsverkehr äußerst schmerzhaft sein, da die Haut und Schleimhäute empfindlich und gereizt sind.

Langzeitfolgen: Das Virus verbleibt lebenslang im Körper und kann immer wieder ausbrechen, insbesondere in Phasen von Stress oder einem geschwächten Immunsystem. Wiederholte Ausbrüche können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Chlamydien:

Ursache: Chlamydien werden durch das Bakterium Chlamydia trachomatis verursacht und sind eine der häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen weltweit. Die Infektion wird durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen.

Symptome: Chlamydieninfektionen verlaufen häufig asymptomatisch, insbesondere bei Frauen. Wenn Symptome auftreten, können sie Schmerzen beim Wasserlassen, ungewöhnlichen Ausfluss und Schmerzen im Unterbauch umfassen. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie) sind ebenfalls ein häufiges Symptom.

Langzeitfolgen: Unbehandelte Chlamydieninfektionen können zu schwerwiegenden Komplikationen führen, wie entzündlichen Erkrankungen des Beckens, die das Risiko für Unfruchtbarkeit erhöhen und chronische Schmerzen verursachen können.

Bakterielle Vaginosen:

Ursache: Eine bakterielle Vaginose entsteht durch ein Ungleichgewicht der natürlichen Bakterienflora in der Scheide, oft verursacht durch das Bakterium Gardnerella vaginalis. Diese Infektion ist nicht primär sexuell übertragbar, kann aber durch sexuelle Aktivität beeinflusst werden.

Symptome: Typische Symptome sind ein dünner, grau-weißer Ausfluss mit einem fischartigen Geruch, Juckreiz und Brennen im Vaginalbereich. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können ebenfalls auftreten, insbesondere wenn die Schleimhäute gereizt oder entzündet sind.

Langzeitfolgen: Eine unbehandelte bakterielle Vaginose kann das Risiko für schwerwiegende Infektionen und Komplikationen erhöhen, einschließlich eines erhöhten Risikos für Frühgeburten bei schwangeren Frauen.

Auswirkungen auf den Geschlechtsverkehr

Infektionen im Genitalbereich können den Geschlechtsverkehr erheblich beeinträchtigen. Die Entzündungen und Reizungen, die durch diese Infektionen verursacht werden, führen zu schmerzhaften Empfindungen, die das Eindringen unangenehm oder sogar unmöglich machen. In vielen Fällen kann der Schmerz von einem brennenden oder stechenden Gefühl begleitet sein, das sowohl während als auch nach dem Geschlechtsverkehr anhält. Diese Beschwerden können die sexuelle Lust und das allgemeine Wohlbefinden stark beeinträchtigen.

Weitere Informationen zur Scheidenentzündung, weitere Ursachen und Behandlungsoptionen verweisen wir auf den Blogpost Scheidenentzündung.

Endometriose: Ursachen, Symptome und Auswirkungen auf die sexuelle Gesundheit

Endometriose ist eine chronische, oft schmerzhafte Erkrankung, bei der das Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ähnelt, außerhalb der Gebärmutterhöhle wächst. Diese Fehlplatzierung von Gewebe kann an verschiedenen Stellen im Beckenbereich auftreten, wie den Eierstöcken, Eileitern, der Blase, dem Darm oder den Beckenwänden. Endometriose betrifft Millionen von Frauen weltweit und kann erhebliche Auswirkungen auf das körperliche und emotionale Wohlbefinden sowie das sexuelle Erleben haben.

Ursachen und Mechanismen der Endometriose

Die genaue Ursache der Endometriose ist noch nicht vollständig geklärt, aber es gibt mehrere Theorien, die das Auftreten dieser Erkrankung erklären könnten:

Retrograde Menstruation:

Diese Theorie besagt, dass Menstruationsblut, das Endometriumzellen enthält, durch die Eileiter in den Beckenraum zurückfließt, anstatt den Körper durch die Vagina zu verlassen. Diese Zellen können sich dann außerhalb der Gebärmutter ansiedeln und weiter wachsen.

Genetische Prädisposition:

Frauen, deren Mütter oder Schwestern an Endometriose leiden, haben ein höheres Risiko, selbst an dieser Erkrankung zu erkranken, was auf eine genetische Veranlagung hindeutet.

Immunsystemdysfunktion:

Ein geschwächtes Immunsystem könnte dazu führen, dass der Körper das außerhalb der Gebärmutter wachsende Endometriumgewebe nicht erkennt und zerstört, was das Fortschreiten der Krankheit ermöglicht.

Metaplasie:

Einige Wissenschaftler vermuten, dass sich das Bauchfell, das die Innenseite des Beckens auskleidet, spontan in Endometriumzellen umwandeln kann, was die Entstehung der Endometriose erklären könnte.

Symptome und Beschwerden bei Endometriose

Die Symptome der Endometriose können stark variieren und hängen davon ab, wo sich das Endometriumgewebe befindet. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

Dysmenorrhoe (schmerzhafte Menstruation):

Frauen mit Endometriose erleben oft extrem schmerzhafte Menstruationszyklen, die mit Krämpfen, Rückenschmerzen und Schmerzen im Unterbauch einhergehen.

Dyspareunie (Schmerzen beim Geschlechtsverkehr):

Eine der häufigsten Beschwerden bei Endometriose ist der Schmerz während oder nach dem Geschlechtsverkehr, insbesondere bei tiefem Eindringen. Dieser Schmerz wird oft als tiefes, stechendes oder brennendes Gefühl beschrieben und kann das sexuelle Erleben stark beeinträchtigen.

Chronische Beckenschmerzen:

Unabhängig vom Menstruationszyklus können Frauen mit Endometriose unter anhaltenden Beckenschmerzen leiden, die auf das Vorhandensein von Endometriumgewebe und die daraus resultierende Entzündung und Vernarbung zurückzuführen sind.

Unfruchtbarkeit:

Endometriose ist eine der Hauptursachen für Unfruchtbarkeit bei Frauen. Die Erkrankung kann die Struktur der Fortpflanzungsorgane verändern und die Eizellfreisetzung oder die Befruchtung beeinträchtigen.

Verdauungs- und Blasenprobleme:

Wenn das Endometriumgewebe den Darm oder die Blase betrifft, können Symptome wie schmerzhaftes Wasserlassen, Durchfall, Verstopfung oder Blut im Stuhl während der Menstruation auftreten.

Auswirkungen auf das sexuelle Wohlbefinden

Endometriose kann das sexuelle Erleben erheblich beeinträchtigen. Die Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, insbesondere bei tiefem Eindringen, können dazu führen, dass Frauen den Geschlechtsverkehr vermeiden oder sich vor dem Geschlechtsakt fürchten. Dies kann Spannungen in der Partnerschaft verursachen und das Selbstbewusstsein und die sexuelle Lust der betroffenen Frauen mindern. Darüber hinaus können die chronischen Schmerzen und die Angst vor den Symptomen die emotionale und psychische Gesundheit beeinträchtigen, was wiederum das sexuelle Verlangen und die Freude am Geschlechtsverkehr reduziert.

Behandlungsmöglichkeiten für Endometriose

Die Behandlung der Endometriose erfordert oft einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl medikamentöse als auch chirurgische Maßnahmen umfasst. Die Wahl der Behandlung hängt von der Schwere der Symptome, dem Wunsch nach Fruchtbarkeit und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Patientin ab.

Medikamentöse Behandlung:

Schmerzmittel: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Naproxen können helfen, die Schmerzen zu lindern, insbesondere während der Menstruation.

Hormontherapie: Hormonelle Behandlungen zielen darauf ab, das Wachstum von Endometriumgewebe zu verlangsamen und Schmerzen zu lindern. Dies kann durch die Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln, GnRH-Agonisten, Progestinen oder Danazol erreicht werden. Diese Therapien reduzieren die Östrogenproduktion, die das Wachstum des Endometriumgewebes stimuliert.

Gestagen-Medikamente: Gestagene können das Wachstum des Endometriumgewebes hemmen und so die Symptome lindern.

Chirurgische Behandlung:

Laparoskopie: In schweren Fällen kann eine minimalinvasive Operation erforderlich sein, um das Endometriumgewebe zu entfernen oder Vernarbungen zu lösen. Diese Operation kann die Symptome lindern und die Fruchtbarkeit verbessern.

Hysterektomie: In sehr schweren Fällen, wenn andere Behandlungen versagt haben und die Frau keine Kinder mehr haben möchte, kann eine vollständige Entfernung der Gebärmutter und manchmal auch der Eierstöcke in Betracht gezogen werden.

Lebensstil und alternative Therapien:

Ernährung: Eine entzündungshemmende Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Gemüse, Obst und Vollkornprodukten ist, kann helfen, Entzündungen zu reduzieren und Symptome zu lindern.

Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität kann helfen, Schmerzen zu lindern, die Durchblutung zu verbessern und Stress abzubauen, was sich positiv auf die Symptome auswirken kann.

Physiotherapie: Spezielle Übungen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur und zur Verbesserung der Flexibilität können helfen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr zu reduzieren.

Akupunktur und pflanzliche Heilmittel: Einige Frauen berichten von einer Linderung der Symptome durch Akupunktur oder den Einsatz von pflanzlichen Präparaten, die darauf abzielen, das hormonelle Gleichgewicht zu unterstützen.

Psychologische Unterstützung und Partnerschaft

Die psychischen und emotionalen Belastungen, die mit Endometriose einhergehen, erfordern oft zusätzliche Unterstützung. Eine Psychotherapie oder eine Beratung kann dabei helfen, mit den chronischen Schmerzen umzugehen, Ängste zu bewältigen und die Kommunikation mit dem Partner zu verbessern. Paartherapie kann besonders nützlich sein, um den Umgang mit den Auswirkungen der Krankheit auf das Sexualleben zu erleichtern und die Partnerschaft zu stärken.

Schmerzen beim Geschlechtsverkehr Ursachen

Anatomische Bedingungen: Ursachen, Symptome und Auswirkungen auf den Geschlechtsverkehr

Anatomische Bedingungen können eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Schmerzen beim Geschlechtsverkehr spielen. Diese Bedingungen umfassen angeborene Fehlbildungen der Geschlechtsorgane, strukturelle Veränderungen wie Gebärmuttersenkungen oder -vorfälle, sowie postoperative Narbenbildung. Solche anatomischen Abweichungen können mechanische Hindernisse darstellen, die den Geschlechtsverkehr erschweren und Schmerzen verursachen.

Arten von anatomischen Bedingungen und ihre Auswirkungen

Fehlbildungen der Geschlechtsorgane:

Vaginale Agenesie: 

Eine seltene angeborene Fehlbildung, bei der die Vagina entweder teilweise oder vollständig fehlt. Diese Bedingung macht den Geschlechtsverkehr oft unmöglich oder extrem schmerzhaft, da die erforderlichen anatomischen Strukturen fehlen oder unterentwickelt sind.

Septierte Vagina: 

Bei dieser Fehlbildung ist die Vagina durch ein Gewebeseptum in zwei Hohlräume unterteilt. Dies kann den Geschlechtsverkehr erschweren und schmerzhaft machen, da das Septum ein mechanisches Hindernis darstellt.

Müller-Gang-Anomalien: 

Diese betreffen die Entwicklung der weiblichen inneren Geschlechtsorgane und können zu einer doppelten Gebärmutter oder einer einseitigen Vagina führen, was den Geschlechtsverkehr erschwert und mit Schmerzen verbunden sein kann.

Schmerzen beim Geschlechtsverkehr Ursachen Anomalie

Gebärmuttersenkung und Gebärmuttervorfall:

Gebärmuttersenkung: 

Bei einer Gebärmuttersenkung (Uterusprolaps) sinkt die Gebärmutter aufgrund einer Schwächung der Beckenbodenmuskulatur in die Vagina ab. Dies kann Druck und Schmerzen verursachen, insbesondere während des Geschlechtsverkehrs, wenn die Gebärmutter auf die Vaginalwände oder andere Beckenorgane drückt.

Gebärmuttervorfall: 

In schweren Fällen kann die Gebärmutter teilweise oder vollständig aus der Vagina herausragen. Diese Bedingung kann nicht nur Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, sondern auch erhebliche Beschwerden im Alltag verursachen, wie Schwierigkeiten beim Gehen oder beim Wasserlassen.

Postoperative Narbenbildung:

Narben nach Kaiserschnitt oder Hysterektomie: 

Nach operativen Eingriffen im Beckenbereich, wie einem Kaiserschnitt oder einer Hysterektomie, können Narben im Bereich der Gebärmutter oder der Vaginalwand entstehen. Diese Narben können das Gewebe verhärten und weniger elastisch machen, was zu Schmerzen und Spannungsgefühlen beim Geschlechtsverkehr führt.

Narben nach Episiotomie: 

Eine Episiotomie, der chirurgische Schnitt, der bei der Geburt gemacht wird, um den Damm zu erweitern, kann Narben hinterlassen, die empfindlich sind und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verursachen, insbesondere wenn die Heilung unvollständig oder ungleichmäßig ist.

Adhäsionen (Verwachsungen): 

Postoperative Verwachsungen sind bindegewebige Stränge, die sich nach einer Operation bilden können und verschiedene Organe miteinander verbinden. Diese Verwachsungen können die Beweglichkeit der Organe einschränken und mechanische Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs verursachen.

Auswirkungen auf das sexuelle Wohlbefinden

Die oben genannten anatomischen Bedingungen können den Geschlechtsverkehr erheblich beeinträchtigen. Schmerzen, die durch mechanische Hindernisse oder Narbengewebe verursacht werden, können das sexuelle Erleben stark einschränken und dazu führen, dass der Geschlechtsverkehr vermieden wird. Frauen, die unter solchen Bedingungen leiden, können auch psychologische Auswirkungen wie Angst vor dem Geschlechtsverkehr, vermindertes sexuelles Verlangen und ein gestörtes Körperbild erleben, was sich negativ auf ihre Partnerschaft und ihr allgemeines Wohlbefinden auswirken kann.

Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung anatomischer Bedingungen, die Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verursachen, erfordert in der Regel eine genaue Diagnostik und oft auch chirurgische oder therapeutische Interventionen.

Diagnostische Verfahren:

Gynäkologische Untersuchung: Eine umfassende gynäkologische Untersuchung ist der erste Schritt, um strukturelle Anomalien oder Narbengewebe zu identifizieren. Dazu gehören auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT, um das Ausmaß von Fehlbildungen, Gebärmuttersenkungen oder Verwachsungen zu beurteilen.

Laparoskopie: Bei Verdacht auf innere Verwachsungen oder schwer zugängliche anatomische Probleme kann eine Laparoskopie durchgeführt werden, um das Beckeninnere direkt zu untersuchen und gegebenenfalls operative Maßnahmen einzuleiten.

Chirurgische Korrekturen:

Rekonstruktive Chirurgie: Bei schweren Fehlbildungen der Geschlechtsorgane kann eine rekonstruktive Chirurgie notwendig sein, um die anatomischen Strukturen zu korrigieren und die Funktionalität wiederherzustellen. Dies kann auch Narbengewebe umfassen, das die Elastizität der Vaginalwände beeinträchtigt.

Beckenbodenchirurgie: Bei Gebärmuttersenkungen oder -vorfällen kann eine chirurgische Anhebung der Gebärmutter (Sakrokolpopexie) oder eine Stützung der Beckenbodenmuskulatur (Kolporrhaphie) durchgeführt werden, um die Organe wieder in ihre normale Position zu bringen und Schmerzen zu lindern.

Narbenentfernung oder -korrektur: Bei schmerzhaften Narben, die den Geschlechtsverkehr beeinträchtigen, können spezielle chirurgische Verfahren zur Narbenkorrektur oder -entfernung durchgeführt werden. Diese Eingriffe zielen darauf ab, die Elastizität des Gewebes wiederherzustellen und Schmerzen zu reduzieren.

Therapeutische Ansätze:

Physiotherapie und Beckenbodentraining: Ein gezieltes Training der Beckenbodenmuskulatur kann helfen, die Muskulatur zu stärken und die Schmerzen, die durch eine Gebärmuttersenkung oder postoperative Narben verursacht werden, zu lindern. Beckenbodentherapie kann auch bei der Linderung von Schmerzen durch Verwachsungen hilfreich sein.

Schmerzmanagement: Bei chronischen Schmerzen kann ein multimodales Schmerzmanagement, das medikamentöse Behandlungen, Physiotherapie und psychologische Unterstützung kombiniert, wirksam sein. Lokalanästhetika, Schmerzmittel oder entzündungshemmende Medikamente können helfen, die Beschwerden zu lindern.

Nicht-chirurgische Behandlungen:

Pessare: Bei leichteren Formen der Gebärmuttersenkung können Pessare eingesetzt werden, um die Gebärmutter in ihrer Position zu halten und so mechanische Schmerzen beim Geschlechtsverkehr zu vermeiden. Pessare sind flexible Ringe, die in die Vagina eingeführt werden, um die Organe zu stützen.

Vaginale Dehnungsübungen: Bei bestimmten anatomischen Engstellen oder nach Narbenbildung können Dehnungsübungen mit speziellen Vaginaldilatatoren helfen, die Elastizität des Gewebes zu verbessern und Schmerzen zu reduzieren.

Psychologische Unterstützung und Selbsthilfe

Neben den medizinischen und chirurgischen Behandlungen ist auch die psychologische Unterstützung von großer Bedeutung, insbesondere wenn die anatomischen Bedingungen das sexuelle Selbstbewusstsein und die Partnerschaft beeinträchtigen. Eine psychotherapeutische Betreuung kann helfen, mit Ängsten und Schmerzen umzugehen und Strategien zu entwickeln, um die sexuelle Gesundheit zu verbessern.

Schmerzen beim Geschlechtsverkehr Ursachen Psyche

Psychische und psychosomatische Ursachen von Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Stress und psychische Belastungen: Ursachen und Auswirkungen auf den Geschlechtsverkehr

Stress und psychische Belastungen spielen eine wesentliche Rolle in der sexuellen Gesundheit und können erhebliche Auswirkungen auf das Erleben von Schmerz beim Geschlechtsverkehr haben. Ängste, chronischer Stress oder traumatische Erlebnisse können sowohl körperliche als auch psychische Reaktionen hervorrufen, die zu Verspannungen, Schmerzen und einer Beeinträchtigung des sexuellen Wohlbefindens führen.

Ursachen und Mechanismen psychischer Belastungen

Angst und Stress:

Allgemeiner Stress: Chronischer Stress, sei es durch berufliche Belastungen, finanzielle Sorgen oder familiäre Verpflichtungen, kann das Nervensystem in einen Zustand ständiger Alarmbereitschaft versetzen. Dieser anhaltende Stresszustand führt oft zu Muskelverspannungen, besonders im Beckenbodenbereich, was den Geschlechtsverkehr schmerzhaft machen kann.

Leistungsangst: Die Sorge, den eigenen oder den Erwartungen des Partners beim Geschlechtsverkehr nicht gerecht zu werden, kann zu erheblichem psychischen Druck führen. Diese Angst kann sich in einer unbewussten Anspannung der Beckenmuskulatur manifestieren, was den Geschlechtsverkehr unangenehm oder schmerzhaft macht.

Angst vor Schmerzen: Frauen, die bereits einmal Schmerzen beim Geschlechtsverkehr erlebt haben, können eine starke Angst vor zukünftigen Schmerzen entwickeln. Diese Angst führt häufig zu einer erhöhten Muskelspannung und verminderten Lubrikation, wodurch ein Teufelskreis aus Angst und Schmerz entsteht.

Frühere Traumata:

Sexuelle Traumata: Frauen, die in der Vergangenheit sexuelle Gewalt oder Missbrauch erfahren haben, können psychische und physische Reaktionen auf sexuelle Aktivitäten entwickeln. Diese Traumata können tiefe emotionale Narben hinterlassen, die sich in Form von Schmerzen, Ängsten und Abneigung gegen sexuelle Intimität manifestieren.

Nicht-sexuelle Traumata: Auch nicht-sexuelle traumatische Erlebnisse, wie Unfälle, körperliche Misshandlungen oder schwere Verluste, können psychische Belastungen verursachen, die das sexuelle Erleben beeinträchtigen. Solche Traumata können zu einer generellen Anspannung und Angst führen, die sich auch auf das Sexualleben auswirkt.

Psychosomatische Reaktionen:

Körperliche Manifestationen psychischer Belastungen: Psychische Belastungen können sich oft in körperlichen Symptomen manifestieren. Stress und Angst können Muskelverspannungen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Verdauungsprobleme verursachen. Im Kontext des Geschlechtsverkehrs führen diese psychosomatischen Reaktionen häufig zu Schmerzen und Unbehagen.

Vaginismus: Eine spezifische psychosomatische Reaktion auf sexuelle Angst ist der Vaginismus, bei dem die Vaginalmuskulatur unwillkürlich und schmerzhaft verkrampft, wodurch das Eindringen unmöglich oder extrem schmerzhaft wird. Diese Kondition ist häufig mit emotionalen und psychischen Ursachen verbunden.

Auswirkungen auf das sexuelle Wohlbefinden

Die Auswirkungen von Stress und psychischen Belastungen auf das sexuelle Wohlbefinden sind tiefgreifend. Die durch Stress ausgelösten Muskelverspannungen im Beckenbereich können das Eindringen erschweren und zu Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs führen. Zusätzlich kann die Lubrikation aufgrund von Angst und Anspannung vermindert sein, was das sexuelle Erleben weiter beeinträchtigt.

Die psychischen Belastungen können auch das sexuelle Verlangen (Libido) verringern, da der Körper in einem ständigen Zustand von „Kampf oder Flucht“ verharrt, was die Fähigkeit zur Entspannung und zum Genießen von Intimität beeinträchtigt. Dies kann zu einem Verlust des Interesses an sexueller Aktivität führen und die Beziehung zum Partner belasten.

Bewältigungsstrategien und Behandlungsmöglichkeiten

Psychotherapie und Beratung:

Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): KVT ist eine wirksame Therapieform, um negative Denkmuster und Verhaltensweisen zu identifizieren und zu ändern. Frauen, die unter stressbedingten Schmerzen beim Geschlechtsverkehr leiden, können durch KVT lernen, ihre Ängste und Stressoren besser zu bewältigen und die Muskelanspannung zu reduzieren.

Traumatherapie: Für Frauen, die traumatische Erlebnisse hinter sich haben, kann eine spezialisierte Traumatherapie helfen, die emotionalen Wunden zu heilen und die körperlichen Symptome zu lindern. EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) und andere traumafokussierte Therapien können besonders hilfreich sein.

Paartherapie: Eine Paartherapie kann nützlich sein, um Kommunikationsbarrieren zu überwinden und eine gemeinsame Strategie zur Bewältigung von Stress und Angst in der Beziehung zu entwickeln. Dies kann helfen, das Vertrauen und die sexuelle Intimität wiederherzustellen.

Entspannungs- und Achtsamkeitstechniken:

Progressive Muskelentspannung: Diese Technik kann helfen, die Muskelspannung im ganzen Körper, insbesondere im Beckenbereich, zu reduzieren. Durch gezielte Entspannung der Muskulatur können Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verringert werden.

Achtsamkeit und Meditation: Achtsamkeitstechniken können helfen, den Geist zu beruhigen und den Fokus auf das gegenwärtige Moment zu lenken. Dies kann die Fähigkeit zur Entspannung und zur vollen Teilnahme an sexuellen Aktivitäten verbessern, indem es Ängste und negative Gedanken reduziert.

Atemübungen: Atemtechniken können helfen, das autonome Nervensystem zu beruhigen und die Anspannung in den Muskeln zu verringern. Tiefes, bewusstes Atmen vor und während des Geschlechtsverkehrs kann helfen, die Muskelspannung zu mindern und Schmerzen zu reduzieren.

Physiotherapie und Beckenbodentraining:

Beckenbodentherapie: Eine gezielte Physiotherapie, die sich auf die Stärkung und Entspannung der Beckenbodenmuskulatur konzentriert, kann helfen, Verspannungen zu lösen und Schmerzen zu lindern. Biofeedback kann auch verwendet werden, um die Kontrolle über die Beckenmuskulatur zu verbessern.

Vaginaldilatatoren: In Fällen von Vaginismus oder anderen stressbedingten Muskelverspannungen können Vaginaldilatatoren helfen, das Gewebe zu dehnen und die Muskelkontrolle zu verbessern, wodurch der Geschlechtsverkehr weniger schmerzhaft wird.

Lebensstiländerungen und Selbstpflege:

Stressbewältigung: Maßnahmen zur Stressbewältigung, wie regelmäßige körperliche Aktivität, ausreichender Schlaf, gesunde Ernährung und die Einbindung von Entspannungsphasen in den Alltag, können helfen, die allgemeine Stressbelastung zu reduzieren und das sexuelle Wohlbefinden zu verbessern.

Selbstfürsorge: Frauen sollten sich selbst die Erlaubnis geben, auf ihre eigenen Bedürfnisse zu achten und sich regelmäßig Zeit für sich selbst zu nehmen. Dies kann Aktivitäten umfassen, die Entspannung fördern, wie ein warmes Bad, ein gutes Buch oder Zeit in der Natur.

Kommunikation und Unterstützung: Eine offene Kommunikation mit dem Partner über die Auswirkungen von Stress und psychischen Belastungen auf das Sexualleben ist entscheidend. Verständnis und Unterstützung durch den Partner können helfen, den Druck zu verringern und gemeinsam Lösungen zu finden. In einigen Fällen kann es auch hilfreich sein, externe Unterstützung durch eine Beratung oder Selbsthilfegruppen in Anspruch zu nehmen.

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Philip Schmiedhofer, MSc

Medizintechniker & Neurowissenschafter

Philip ist Geschäftsführer und Mitgründer der cannmedic GmbH. Mit einem Studium der Medizintechnik und Molekularbiologie, spezialisiert auf Neurowissenschaften und dem Fokus auf Cannabinoide, gilt er als anerkannter Experte für die Anwendung von Cannabinoiden in der Medizin. Als Medizinprodukteberater leitet er den Vertrieb von cannmedic und bietet spezialisierte Beratung für medizinische Fachkreise. Seine Expertise umfasst die Entwicklung und den Vertrieb von Cannabinoid-basierten Produkten. Im Bereich Forschung beteiligt er sich an bedeutender Grundlagenforschung am Zentrum für Hirnforschung der Medizinischen Universität Wien. Als Mitgründer und aktueller Geschäftsführer der cannhelp GmbH, einem Vorreiter im CBD-Sektor, verfügt er über langjährige unternehmerische Erfahrung. Darüber hinaus unterhält er ein weitreichendes Netzwerk in der Branche und berät international agierende Unternehmen im Bereich medizinischer Cannabinoide.