PMS / PMDS

Was ist das Prämenstruelle Syndrom

Das prämenstruelle Syndrom (PMS) ist eine Häufung von körperlichen und psychischen Symptomen, die einige Tage bis zwei Wochen in der zweiten Zyklushälfte vor dem Einsetzen der Regelblutung auftreten.

 

Was ist der Unterschied zwischen PMS und PMDS - Prämenstruelle Dysphorische Störung

Schweres PMS mit deutlichen psychischen Auswirkungen - wie depressive Verstimmungen und Angstzustände - wird als prämenstruelle Dysphorie (PMDS) bezeichnet.

Wusstest du schon?

PMS führt häufig dazu, dass sich viele Frauen in der Zeit vor ihrer Periode erschöpft, unsicher, lustlos, reizbar oder wütend fühlen. Manche Frauen erleben starke Stimmungsschwankungen und haben zudem Probleme, sich zu konzentrieren. Es wird von einem empfundenen Verlust der Kontrolle über den Körper und die Gefühlen berichtet. Ausgeprägte PMS-Symptome engen das tägliche Leben der betroffenen Frauen stark ein. Dies wirkt sich oft negativ auf die familiären Beziehungen, den Freundeskreis und das Berufsleben aus.

 

Was sind die Ursachen von PMS?

Die Ursachen für PMS sind noch nicht restlos geklärt. Wissenschaftliche Erkenntnisse deuten jedoch darauf hin, dass hormonelle Schwankungen während des weiblichen Zyklus eine Rolle spielen. Frauen mit PMS haben nicht unbedingt einen veränderten Hormonspiegel im Vergleich zu Frauen ohne PMS, aber sie reagieren besonders empfindlich auf die Ausschüttung von Progesteron. Das Hormon wird vor allem in der zweiten Zyklushälfte vor dem Einsetzen der Menstruation gebildet und wirkt neben seiner eigentlichen Aufgabe während des Menstruationszyklus und der Schwangerschaft auch auf bestimmte Rezeptorgruppen im Gehirn. Es wurde nachgewiesen, dass sowohl Progesteron als auch Metaboliten des Progesterons (z. B. Allopregnanolon) die Bildung von extrasynaptischen GABAA-Rezeptoren beeinflussen und die Wirkung von GABA an diesen Rezeptoren modulieren. Dies scheint ein natürlicher Prozess zu sein, um ein gewisses Gleichgewicht der neuronalen Erregbarkeit auch bei hormonellen Schwankungen zu sichern. Bei Frauen mit PMS sind diese Veränderungen der neuronalen Erregbarkeit besonders auffällig.

Darüber hinaus werden weitere Wechselwirkungen von Progesteron mit Botenstoffen im Gehirn vermutet. Auch Gewebshormone, einschließlich Tryptaminen wie Serotonin spielen eine Rolle. Der Beitrag des Endocannabinoidsystems (ECS) bei der Regulation der neuronalen Erregbarkeit und der Modulation durch Steroidhormone spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Stress und die daraus resultierende Bildung von Cortisol beeinflussen auch die Bildung von Progesteron, was zu einer Verstärkung der Symptome führen kann. Die genauen Mechanismen werden derzeit noch untersucht. Sowohl genetische Veranlagungen (familiäre Einflüsse) als auch Umweltfaktoren (epigenetische Einflüsse) beeinflussen die Entstehung von PMS. Außerdem haben natürliche Cannabinoide wie Cannabidiol (CBD) die Eigenschaft, extrasynaptische GABAA-Rezeptoren zu modulieren und damit ein mögliches therapeutisches Potenzial bei PMS zu begründen (Schmiedhofer et al. 2022).

 

Wie häufig ist PMS?

Bei den meisten Frauen treten in der Zeit vor der Menstruation vereinzelt leichte PMS-Symptome auf. Dies führt jedoch in der Regel zu keinen Beschwerden.

Aber etwa 30 % aller betroffenen Mädchen und Frauen haben ausgeprägte PMS-Symptome, die sie in ihrem täglichen Leben behindern.

Bei etwa 5 % der Frauen sind die Symptome - vor allem die psychischen Probleme - so stark ausgeprägt, dass sie schwere Beeinträchtigungen erfahren (PMDS).

 

Wie ist der Verlauf von PMS?

PMS-Symptome treten in der zweiten Hälfte des Zyklus nach dem Eisprung auf. Nur in dieser Zeit produziert der Körper vermehrt das Hormon Progesteron, während gleichzeitig das weibliche Geschlechtshormon Östrogen abnimmt. Kurz vor dem Beginn der Menstruation wird die Ausschüttung von Progesteron eingestellt.

Wenn die Monatsblutung einsetzt und ein neuer Zyklus beginnt, klingen die PMS-Symptome wieder ab. Spätestens am Ende der Menstruation sind die PMS-Symptome vollständig verschwunden und treten erst nach dem nächsten Eisprung wieder auf.

Die Symptome können von einem Zyklus zum anderen, aber auch im Laufe der Jahre variieren. Der Schweregrad der Symptome kann je nach Periode sehr unterschiedlich sein und sich auch im Laufe der Jahre verändern. Es ist schwierig vorherzusagen, wie sich die Symptome entwickeln werden. Spätestens mit der letzten Regelblutung in den Wechseljahren verschwinden sie jedoch, da die hormonellen Schwankungen danach nicht mehr auftreten.

 

Was sind die Symptome von PMS?

Körperliche Symptome:

  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen oder Migräne
  • Verdauungsprobleme (Durchfall, Blähungen, Verstopfung, Blähungen)
  • Brustspannen, schmerzhafte oder geschwollene Brüste
  • Blutungsstörungen, Schmierblutungen, verlängerte Zyklen, intermenstruelle Blutungen
  • Kreislaufprobleme (Schwindel, Müdigkeit)
  • Schmerzen im Rücken und in den Gelenken
  • Gewichtszunahme und Wassereinlagerungen

 

Psychische Symptome:

  • Stimmungsschwankungen
  • Anspannung, Nervosität und innere Unruhe
  • Ängste und Panikattacken
  • Aggressivität, Wutausbrüche
  • Trauer, Hoffnungslosigkeit und depressive Verstimmungen
  • Konzentrationsstörungen
  • Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses
  • Verunsicherung und Schuldgefühle
  • Gewichtszunahme und Wassereinlagerungen
  • Heißhunger
  • Empfindlichkeit gegenüber Lärm und Licht




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